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30.6.2024
Leitverse: 1–3: „So sei nun stark, mein Sohn, durch die Gnade in Christus Jesus. Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen auch andere zu lehren. Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesus.“
Das Wort „Jesu Jünger“ bedeutete zu Beginn des Christentums alle „Christen“, denn damals lernten die meisten Christen Jesu Lehre eifrig und sie befolgten. Zum Beispiel nannte man den Blindgeborenen im 9. Kapitel des Johannesevangeliums Jesu Jünger, der sich trotz der Verfolgung als Jesu Jünger identifizierte.
Im Lauf der Geschichte wird man nur die Leute, die treu Jesus nachfolgen, Jesu Jünger genannt.
In meiner Predigt heute meine ich mit dem Begriff „Jesu Jünger“, die Jesus richtig nachfolgen.
In einer Gemeinde gibt es sowohl einfache Christen als auch Jünger Jesu. Wenn eine Gemeinde gesund sein soll, soll die Jünger-Gruppe die Gemeinde leiten und suchende Leute und im Glauben jüngere Christen annehmen und sie im Laufe der Zeit als Jünger erziehen. Man kann dann solch eine Gemeinde eine gesunde, lebendige Gemeinde nennen.
Um solch eine Gemeinde zu werden, muss die Gemeinde als erster Schritt gute Jünger Jesu haben.
Wir sollen sowohl selbst gute Jünger sein als auch Suchende zum Glauben führen und sie als Jesu Jünger erziehen.
Heute möchte ich aufgrund des zweiten Kapitels des 2. Timotheusbriefes erklären, wie ein guter Jünger Jesu aussehen soll.
Paulus, der im Gefängnis in Rom war, wusste davon, dass viele Christen wegen der Verfolgung ihren Glauben verleugnet hatten. Er ermutigte aber Timotheus dazu, nach der Gnade Christi selbst ein guter Jünger Jesu sein und weitere treuen Jünger erziehen soll.
1. Wer ist ein guter Jünger? (1-7)
(1) Zwei wesentliche Voraussetzungen der guten Jünger Jesu (1-2)
Paulus sagt uns zuerst zwei wesentliche Voraussetzungen für gute Jünger Christi:
Erstens: ‘Sei stark durch die Gnade in Christus Jesus’ (1).
Timotheus könnte aus verschiedenen Gründen schwach werden: Paulus, sein Lehrer und Leiter der Christenheit, war im Gefängnis (1,16). Und viele Mitarbeiter hatten die Missionsarbeit verlassen (1,15). Außerdem war Timotheus gesundheitlich schwach (1 Tim 5,23). Darum war es leicht, dass Timotheus geistlich schwach werden könnte.
Wir können auch aus verschiedenen Gründen schwach sein und zögern, das Evangelium weiterzusagen und Jünger zu erziehen. Z. B. wegen der allgemeinen Meinungen gegenüber Evangelium. Heute herrscht der Postmodernismus. Deswegen scheut man das Evangelium zu verkündigen. Und das Gesetz verbietet, das Evangelium aktiv zu verkündigen. Darum kann man sich zurückhalten und Jesus nicht verkündigen. Und man versucht nicht Jesu Jünger zu erziehen.
Aber Paulus sagt in 1,12 zu Timotheus: „Aus diesem Grund leide ich dies alles; aber ich schäme mich dessen nichts; denn ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewisse, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an den Tag.“
Paulus ermutigte Timotheus und uns, durch die Gnade in Christus Jesus stark zu sein.
Durch die Gnade in Jesus Christus stark zu sein – das ist das Geheimnis, stark zu werden. Wenn wir treue Arbeiter für den Herrn sein wollen, müssen wir in der Gnade des Herrn stark sein. Wir waren eigentlich nicht würdig, Gottes Kinder zu sein. Aber aus Gottes Gnade hat er uns als seine Kinder angenommen und uns das ewige Leben und Himmelreich geschenkt. Wenn wir uns an diese Gnade erinnern, verschwinden unsere Ängste und Sorgen und wir werden Frieden und Freude haben. Also sollen wir uns an diese Gnade erinnern und in seiner Gnade bleiben. So können wir alle Schwierigkeiten weit überwinden und siegreich sein.
Zweitens: Wir sollen ‘treuen Menschen anbefehlen, das Evangelium zu verkünden’(2).
Wenn wir stark sind, aber wenn wir anderen das Evangelium nicht weitersagen, können wir nicht sagen, dass wir gute Jünger Jesu wären. Und weitere Jünger erziehen ist vor allem wichtig.
Wir erinnern uns an das Wort des auferstandenen Jesus:
„Geht hin und machet alle Völker zu Jüngern… und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ (Mt. 28,19-20)
Wir sollen treue Menschen entdecken und ihnen anbefehlen, Jesu Jünger zu werden und das Evangelium zu verkünden.
Jünger aufstellen und dynamisch für die Verbreitung des Evangeliums wirken – das ist die höchste Aufgabe Jesu an uns.
Jesus Christus hat von Anfang an sowohl Jünger erzogen als auch Menschenmenge Gottes Wort gelehrt. Und er hat diese Jünger dazu ermutigt, weitere Jünger zu erziehen.
Auch Paulus sagt: „Befiehl treuen Menschen an, das Evangelium zu verkünden (2).
Unter den Christen gibt es Jünger und Menge. Es gibt Menschenmenge, die an Jesus Christus glauben, aber sie geben das Evangelium nicht aktiv weiter. Natürlich ist gut, dass sie an Jesus Christus glauben.
Jünger sind die Leute, die anderen Menschen das Evangelium aktiv weitergeben und unter allen Umständen an ihrem Glauben festhalten.
In einer Gemeinde gibt es im Allgemeinen Jünger und einfache Gläubige. Ohne Jesu Jünger wird eine Gemeinde im Laufe der Zeit aufgelöst. Wenn es in der Gemeinde Jünger gibt, wird sie lebendig und wächst zur Zeit Gottes.
(2) Wir können einen guten Jünger mit Soldaten, Sportler und Bauer vergleichen.
Erstens: Wie ein hingabevoller Soldat (3-4)
Ein guter Jünger Jesu soll zuallererst wie ein guter Soldat sein, der sich dem Christus hingibt (3-4):
Paulus sagt:
“Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesu. Wer in den Krieg zieht, verwickelt sich nicht in Geschäften des täglichen Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat.“
Wenn die jungen Leute vom Staat zum Wehrdienst berufen werden, müssen sie alle ihre privaten Beschäftigungen loslassen und Soldaten werden. Sie konzentrieren sich auf das Militärtraining. Dazu sollen sie ihre ganze Zeit opfern. Gegebenenfalls sollen sie auch ihr Leben opfern, wenn Krieg ausbricht.
Jünger Jesu sind Soldaten Christi, und Jesus Christus ist ihr Befehlshaber. Er will Menschen von der Gewalt der Sünde und des Satans erretten und sie ins segensreiche Gottesreich führen. Dazu hat er uns zu diesem Kampf berufen (1. Tim 1,18; Eph 6,11-13). Dazu sollen wir Christus zentrisch leben (Gal 1,10), Menschen von der Gewalt der Sünde und des Teufels befreien und sie zum Herrn führen.
Deshalb sollen wir täglich unser Ego ans Kreuz schlagen, durch die Gnade des Herrn stark werden und uns mit Freude, Leute durch das Evangelium retten.
Zweitens: wie ein Fair Player (5) :
Sportler sollen gemäß der Regel spielen, wie der Vers 5 sagt: „Und wenn jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht“(5).
Ein Jünger Jesu soll gemäß den Regeln Gottes arbeiten. Deshalb sollen wir die göttliche Ethik lieben und aus Nächstenliebe handeln. Wir sollen als Salz der Erde und Licht der Welt wirken. Obwohl wir durch die Gnade Gottes Christen geworden sind, sind wir von der sündigen Menschennatur nicht ganz frei. Deshalb sollen wir unsere sündige Natur überwinden und an die Ehre Gottes und Wohlergehen unseres Nächsten denken. Das beginnt zuerst in der Familie und in der Gemeinde. Es passiert ab und zu, dass man nach Menschennatur handelt. Aber wir sollen glaubwürdige Jünger Jesu werden. Dazu sollen wir nach der göttlichen Gnade verhalten. Wir sollen auch mit den Nachbarn und Arbeitskollegen und allen Menschen nach der Gnade Gottes handeln. Als Jesu Jünger sollen unser Wort und unsere Tat übereinstimmen.
Drittens: wie ein fleißiger, geduldiger Bauer
Ein Jünger Jesu soll wie ein fleißiger Bauer sein, der mit der Hoffnung auf die gute Ernte geduldig arbeitet. So sagt Paulus in Vers 6:
„Es soll der Bauer, der den Acker bebaut, die Früchte als Erster genießen.“
Um die Freude der Ernte genießen zu können, muss er trotz der Mühseligkeit fleißig arbeiten. Dies lehrt uns, dass ein Jünger Jesu fleißig arbeiten soll.
Ein Jünger Jesu soll auch geduldig arbeiten. Wir brauchen mit Geduld und Vision treu zu arbeiten.
Deshalb sagt Jakobus zu uns: „Darum, Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde. Er wartet geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt“ (Jakobus 5,7).
Wir sollen also mit Geduld und Fleiß arbeiten.
2. Welche Lebenshaltung braucht ein Jünger Jesu? (8-13)
(1) Schaue auf Jesus (8)
Paulus sagt zu Timotheus: „Halt im Gedächtnis Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Geschlecht Davids, nach meinem Evangelium.“ (8).
Jesu Jünger soll seine Augen nicht auf die Welt richten, sondern auf Jesus Christus.
Christus hat seine himmlische Herrlichkeit verlassen und in die Welt gekommen, um die Menschen zu retten. Er starb dann am Kreuz, stand am dritten Tag auf und sitzt auf dem Rechten Gottes.
Obwohl Jesus in der Welt Freude haben könnte, hat er für unsere Rettung das Kreuz erduldet. Nun sitzt er zur Rechten Gottes (Heb 12,2).
Ein Jünger Jesu vergisst nicht, dass der Herr die Todesqual erduldete, um uns zu erlösen und uns zu segnen. Dieser Jesus hat zu uns gesagt:
„In der Welt habt ihr Angst; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt!“ (Joh 16,33).
Jesu Jünger soll auf Jesus schauen und die Siegesgewissheit haben.
(2). Überzeugung von der mächtigen Ausbreitung des Wortes (9)
Jesu Jünger sollen die Überzeugung von der Ausbreitung des Wortes Gottes haben.
Paulus sagt in Vers 9 weiter: „für welches ich leide bis dahin, dass ich gebunden bin wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden“ (8-9).
Paulus wurde durch die Juden und Heiden oft verfolgt. (2 Kor 11,23-28). Er wurde auch in Rom zweimal (AD 61-62: Apg. 28:16; AD 66-67) mit Ketten ins Gefängnis eingesperrt.
Trotzdem sagte er, dass das Wort Gottes nicht an Ketten gebunden ist (9). Er war davon überzeugt, dass das Evangelium trotz der verschiedenen Hindernisse in der Welt mächtig verbreitet wird. Aus Siegeszuversicht betete er auch im Gefängnis für die Verbreitung des Evangeliums. Auch heute wird das Evangelium durch seine Jünger in die Welt kräftig verkündet. Wir brauchen diese Siegesüberzeugung.
(3) Erdulde alle Schwierigkeiten um der himmlischen Herrlichkeit (10)
Paulus erduldete die Schwierigkeiten, weil er auf die himmlische Herrlichkeit schaute(Mt. 19,29). Gläubige haben erstens deshalb Geduld, weil wir an die zukünftige Herrlichkeit glauben.
Zweitens, weil wir große Hoffnung auf die Rettung vieler haben.
Wenn ein Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, dann werden daraus viele Weizenpflanzen hervorkommen und viele Früchte bringen (Joh. 12:24) Wir sollen eine große Vision von der Weltevangelisation haben.
Drittens, wir sollen selbst ein Vorbild für andere Christen werden.
Unser sterbendes Leben wird eine Stärkung anderer Christen werden.
Wenn wir für das Evangelium sterben, werden wir mit Christus im Himmelreich ewig leben. Der Herr ist treu und hält sein Versprechen gewiss (13).
3. Wie können wir tadellose Evangeliumsarbeiter sein? (14-26)
(1) Wir sollen Merkmale der Irrlehrer kennen und solche vermeiden
Paulus warnt Timotheus vor den Irrlehrern und unnützem Streit. Er nennt ihre Merkmale:
Erstens: Unnützer Streit (14).
Paulus meint hier mit dem unnützen Streit den Angriff auf andere, der aus bösem Herzen kommt.
Zweitens: Ungeistliches Geschwätz (16).
Wer solche Rede zuhört, wird sein Glaube verwirrt.
Drittens: Ihr Wort frisst wie der böse Krebs (17).
Solche Irrlehre verbreitet sich rasch.
Viertens: Sie behaupten, dass die Auferstehung vorbei sei (18).
Sie verleugnen die Auferstehung. Wenn wir aber keine Auferstehungshoffnug haben, werden wir hoffnungslos werden und korruptes Leben führen.
(2) Welche Qualifikation brauchen wir dagegen?
Paulus lehrt Timotheus weiterhin über die Qualifikation der Evangeliumsarbeiter:
Erstens, Gottes Wort richtig verstehen und lehren (15A).
Angesicht der Verwirrung der Wahrheit Gottes sollen die Arbeiter Gottes Wort richtig verstehen und sie klar verkünden.
Zweitens, als ein rechtschaffener Evangeliumsarbeiter anerkannt werden (15B).
Wir sollen sowohl geistlich als auch menschlich wachsam sein und keine Schuld machen. Evangeliumsarbeiter sollen wie reines Gold geläutert sein. Ohne diese Reinigung kann er leicht verführt werden.
Drittens, wir sollen uns bemühen, um sich Gott zu opfern (15C).
Ein Evangeliumsarbeiter soll sein ganzes Leben für Gott sein. Obwohl er von Menschen viel anerkannt wird, nicht von Gott akzeptiert wird, wird es bedeutungslos.
Viertens, wir sollen ein sauberes, heiliges Gefäß für den Herrn sein (20-21).
In anderen Worten soll unser Leben moralisch und geistlich untadelig sein. Dadurch sollen wir für Gottes Werk vorbereitet sein.
(3) Wir sollen Folgendes vermeiden:
Wir müssen vor allem die Begierde der Jugend vermeiden (22). Mit der Begierde der Jugend meinte Paulus alle schlechte Verlangen, z. B. sexuelle, weltliche und materielle Begierde. Mit solcher Begierde kann man Gott nicht ungehindert dienen.
Der beste Weg dazu besteht darin, dass wir guten Kampf um gute Ziele zu kämpfen.
Darum sollen Jünger nutzlose Auseinandersetzungen vermeiden (16; 23).
Wer gerne streitet und ärgerlich wird, ist kein guter Jünger Jesu. Wir sollen mit Freundlichkeit, Geduld und Wärme lehren.
Wir können dadurch die Leute zur Buße führen.
Lasst uns die Verse 1-3 nochmals zusammen lesen!
„So sei nun stark, mein Sohn, durch die Gnade in Christus Jesus. Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen auch andere zu lehren. Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesus.“
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