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24. Dez. 2023
Lukas 2,1-20
Leitverse: 2,10-11: „Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Ich frage euch, wo ihr geboren wurdet: Zuhause oder im Krankenhaus?
Als ich geboren wurde, waren die meisten Koreaner arm. Da wurden die Kinder wie ich zu Hause geboren, meistens in einem warmen Zimmer.
Aber heute werden in Korea die Babys im Krankenhaus geboren.
Heute wollen wir die Freude über die Geburt Jesu Christi erfahren, denn seine Geburt ist eine große Freude für uns alle.
1. Die Geburt Christi (1-7)
Vor ca. 2000 Jahren war Augustus der Kaiser des Römischen Reiches und der stärkste Mann der westlichen Welt. Sein Wort galt von Spanien bis Babylon und Ägypten als absolutes Machtwort. So gab er einmal von seinem Thron in Rom aus einen Befehl: Alle seinen Untertanen sollten in ihre Heimatstadt gehen und sich bei den Behörden eintragen lassen. Der Kaiser wollte dann von ihnen Steuern kassieren und Männer als Soldaten einberufen. Sein Befehl war so streng, dass sogar eine hochschwangere Frau wie Maria ohne Verzögerung eine beschwerliche Reise unternehmen musste.
Der Geburtsort von Joseph und Maria war Bethlehem. Unter den Leuten, die zur Eintragung in die Heimat reisen mussten, war auch ein junges Ehepaar: Joseph und Maria, die von Nazareth nach Bethlehem zogen. Die beiden mussten ca. 150 km zu Fuß laufen oder auf einem Esel reiten. Wenn sie pro Tag 10 Stunden gelaufen wären, müssten sie etwa 4 Tage unterwegs sein. Welch eine anstrengende Reise für die hochschwangere Maria!
Aber etwas noch Schlimmeres kam hinzu. Maria bekam Wehen, als die beiden in die Nähe von Bethlehem kamen. Joseph suchte überall ein Zimmer für Maria, aber vergeblich. Endlich bekam er notgedrungen einen Platz für Maria, in einem Stall. Dort gebar sie einen Jungen und legte ihn in eine Krippe.
Jesus ist eigentlich der Schöpfergott. Er könnte, wenn er nur wollte, als ein reicher und mächtiger Mensch in die Welt kommen und seine Macht zur Schau stellen. Aber er kam als armes, hilfloses Baby zur Welt und wurde in einem Stall geboren. Als er etwas gewachsen war, arbeitete er dann als ein armer Zimmermann, bis er 30 Jahre alt wurde. Schließlich musste er ohne Sünde auf grausamste Weise am Kreuz sterben.
Weil Jesus Armut, Hilfslosigkeit, Ungerechtigkeit und Tod selbst erlebt hat, versteht er alle traurigen, verzweifelten Menschen gut. Er kennt unsere Trauer, Kummer, Hilflosigkeit und unsere Verzweiflung. Er kann uns trösten und steht uns bei. Er ist unser bester Freund, Helfer und unser Heiland.
Wer unter uns traurig oder verzweifelt ist, kann zu Jesus kommen und Trost und neue Kraft finden. Wer Todesangst hat, kann bei ihm Frieden und Hoffnung finden.
2. Große Freude (8-14)
Als Jesus im Stall geboren wurde, waren in der Gegend von Bethlehem einige Hirten auf dem freien Felde. Sie bewachten ihre Herde. Sie waren arm und Analphabeten. Sie wurden in der Gesellschaft so verachtet, dass sie nicht einmal als Zeugen galten. Aber Gott schätzte sie hoch und sandte seinen Engel zuerst zu ihnen.
„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ (10-11).
Gott teilte den Hirten die frohe Nachricht mit: „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus!“
Das Wort „Heiland“ bedeutet „Retter“. Die frohe Botschaft Gottes lautet „Euch ist heute der Retter geboren!“
Vor etwa 30 Jahren besuchte ich mit Missionar Paul Chang und einigen Kindern die Schwimmhalle in Bochum-Langendreer. Hanpol ist das zweite Kind von Paul. Hanpol war damals klein und konnte noch nicht schwimmen. Als er von der Rutsche ins Wasser fiel, schrie er sofort: „Rette mich!“ Ich war gerade da und konnte ihn sofort aus dem Wasser holen.
Jesus Christus ist stets bei uns. Er ist bereit, uns zu retten.
Wovon rettet er uns? – Von Sünde und Tod!
Die Sünde bedeutet, was in den Augen Gottes tödlich ist. Es ist tödlich, Gott und an seine Liebe zu ignorieren. Wer Gott und seine Liebe ignoriert, tut, was in den Augen Gottes schlimm ist.
Die Sünde ist schlimm; aber sie verhält sich so, als sei sie unser bester Freund. Die Sünde flüstert in unsere Ohren etwa: „Gott will dir deine Freude rauben und deine Freiheit einschränken. Tu doch alles, was du möchtest!“
Aber das ist eine Lüge.
Wer aber an Gott und seine Liebe glaubt, kann das selige, ewige Leben haben und Gottes Segen genießen.
Aber Unglaube und Sünde rauben uns die wahre Freude und das ewige Leben. Wer sündigt, bekommt Schuldgefühle und spürt Gottes Zorn, sodass er seinen Frieden verliert und unter schlechten Gefühlen leidet. Schließlich bringt die Sünde uns in die Hölle, wie es in Offb 21,8 geschrieben steht:
„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“
Warum ist die Geburt Christi eine große Freude für uns?
Der Engel sagt in Vers 11: „Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Unsere Freude ist die Geburt Jesu, weil er der Heiland ist.
„Heiland“ bedeutet Retter.
Jesus Christus rettet uns von der Sünde und Hölle und bringt uns ins Himmelreich.
Eigentlich sollte jeder von uns als Strafe für unsere Sünden in die Hölle verdammt werden.
Aber Gott legte alle unsere Sünden auf Jesus und bestrafte ihn an unserer Stelle.
Gott hat dann Jesus von den Toten auferweckt. Weil Jesus durch seinen Opfertod am Kreuz alle göttliche Strafe für unsere Sünden erhalten hat und durch seine Auferstehung Sünde, Tod und Teufel geschlagen hat, bekommen wir Sündenvergebung und kommen nicht in die Hölle, sondern ins Himmelreich.
Unser Gott nimmt uns alle als seine Kinder, ja als himmlische Prinzen und Prinzessinnen, herzlich an.
Er schenkt uns das ewige Leben, den Heiligen Geist und das Himmelreich. Natürlich schenkt Gott uns Frieden, die lebendige Hoffnung und seine Liebe.
Wir werden am Tag unseres leiblichen Todes auferstehen und ins Himmelreich kommen.
Dort gibt es weder Krankheit noch Schmerzen noch Ungerechtigkeit. Dort werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen und bei ihm in Ewigkeit leben.
Preist Jesus den Heiland!
Der Engel nannte den Hirten ein Zeichen dafür, das Baby sicher zu finden:
„Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden, das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“
Es war eigentlich undenkbar, dass der Heiland im Stall geboren wurde und in einer Krippe lag. Dieser besondere Sachverhalt half den Hirten, sodass sie in Bethlehem den Christus sicher finden konnten.
„Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (13-14).
Die Geburt Jesu bedeutet „Ehre bei Gott und Friede bei den Menschen“.
In anderen Worten: Jesu Geburt gibt Gott die Ehre und den Menschen den Frieden.
Warum bedeutet die Geburt Christi Ehre für Gott?
- Weil seine Geburt demonstriert, dass Gott würdig ist, die Ehre zu nehmen. Die Geburt Jesu zeigt uns beispielsweise, dass Gott uns sehr liebt. Er liebt uns, die wir eigentlich Sünder und Feinde Gottes waren, dermaßen, dass er als ein Mensch in die Welt kam, um uns zu trösten und uns zu retten.
Deswegen steht es in Joh. 3:16: „Denn also hat Gott uns geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Jesu Geburt zeigt uns weiterhin, dass Gott würdig ist, die Ehre zu nehmen, weil Gott sich durch das Kommen Jesu als treu und gut erwies.
Gott hatte schon kurz nach dem Sündenfall Adams versprochen, durch eine Frau den Erlöser zu senden (1. Mose 3,15). Gott erfüllte seine Verheißung und sandte den Heiland, um uns zu retten. Er rettet uns von Sünde, Tod und Teufel und nimmt uns als Gottes Kinder an.
Weil wir durch die Geburt Jesu Gottes Liebe und seine Treue erkennen, können wir Gott vom Herzen danken und ihm die Ehre geben.
Die Ehre oder die Anerkennung ist ein wichtiges Anliegen für jeden Menschen. Niemand möchte verachtet werden. Vielmehr wollen alle gern anerkannt und gelobt werden. Aber ein ernstes Problem entsteht, wenn man für sich selbst menschliche Anerkennung oder Ehre sucht, aber Gott nicht die Ehre gibt. Wenn jemand hauptsächlich für sich selbst eitle Ehre und Anerkennung der Menschen sucht, wird er unweigerlich von der eitlen Ehre oder menschlichen Anerkennung abhängig. Er wird sein Leben nicht vor Gott führen, sondern vor den Menschen. Er gerät in Unehre und Scham.
Wer aber Gottes Liebe in Jesus erkennt und ihm die Ehre gibt, wird den richtigen Sinn für sein Leben finden und große, unvergängliche Ehre empfangen.
Wir sollen also Gott die Ehre geben und für Gottes Ehre leben. Wir beten auch dafür, dass möglichst viele Menschen die Rettung durch den Glauben an Jesus Christus erfahren und Gott die Ehre geben. Darum beten wir, dass möglichst viele Studenten und Menschen durch den Glauben an Jesus Christus Gottes Kinder werden und Gott die Ehre geben.
Die Geburt Jesu bedeutet auch Friede bei den Menschen.
Jesus ist als Heiland gekommen, um uns zu retten und uns den Frieden zu schenken.
Weil Jesus alle Mächte der Finsternis geschlagen und uns den Sieg geschenkt hat, haben wir den echten Frieden. Wir haben Frieden mit Gott, weil wir durch Jesu Tod die Vergebung empfangen und Gottes Kinder geworden sind. Gott wird sich um uns kümmern und uns auf rechter Straße führen, bis wir ins Himmelreich kommen. Darum können wir Gott vertrauen und Frieden haben.
Gott schenkt uns auch Frieden mit Mitmenschen. Durch seinen Opfertod hat Jesus die Feindseligkeit zwischen den Menschen beseitigt, sodass wir einander vergeben und herzlich lieben können.
Gott möge uns durch Jesu von allen Schwierigkeiten und von der Macht der Sünde und des Teufels retten. Er möge uns Frieden schenken, sodass wir als himmlische Prinzen und Prinzessinnen selig leben. Er möge uns auch Frieden mit Mitmenschen schenken, sodass wir mit einem Herzen Gott loben und Gottes Werk aktiv tun.
Gott möge uns dabei helfen, Gott aus dem Herzen die Ehre zu geben und für seine Ehre zu wirken.
Ich wünsche uns allen Frohe Weihnachten!
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