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17.03 2024
Leitvers 32: „Und sie sprachen untereinander: <Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?>“
Jesus hat gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mit. 18,20).
Was heißt es, sich in Jesu Namen versammeln?
Also wenn zwei oder drei mit Glauben, Hoffnung und Liebe in Jesu Namen versammelt sind, da ist Jesus Christus und wirkt wunderbar. Da ist Jesu Gemeinde.
Die fundamentale Basis des christlichen Glaubenslebens besteht also aus Glauben, Hoffnung und Liebe.
Wir glauben, dass Jesus durch seinen Opfertod uns vergeben hat, sodass wir eine sichere Hoffnung haben, als Gotteskinder ins Himmelreich zu kommen.
Die Liebe bedeutet, dass wir wegen der Liebe Gottes andern ihre Schuld gerne vergeben und sie vom Herzen lieben.
Wenn wir keinen Glauben an unsere Auferstehung haben, werden wir hoffnungslos. Wenn wir keine vergebende Liebe haben, werden unsere Herzen kalt und Jesus Christus kann nicht unter uns bleiben.
Aber wenn wir Glauben an Jesu Auferstehung haben, einander vergeben, herzlich lieben und eine herrliche Hoffnung haben, werden unsere Herzen durch den Heiligen Geist brennen, und Jesus kann durch uns gnädig wirken.
Also wir wollen dafür beten, dass Gott uns dazu hilft, unsere Herzen durch Glauben, Hoffnung und Liebe brennen zu lassen.
Der Hauptglaube der Christen besteht in Sündenvergebung und Auferstehung.
Jesus hat einmal durch ein Gleichnis gelehrt, wie wir uns als die Vergebung erfahrene Christen gegenüber anderen verhalten sollen (Matthäus 18:21-35):
Das Himmelreich ist einem König ähnlich. Dem König schuldete ein Knecht 10.000 Talente. Weil dieser dem König nicht zurückzahlen konnte, hatte der König Erbarmen mit ihm und erließ ihm die Schulden. Als aber dieser Knecht vom König hinausging, fand er einen Mitknecht, der ihm 100 Talente Schulden hatte. Diesen ergriff er, würgte ihn und sprach: „Bezahle mir, was du schuldig bist!“ und warf ihn ins Gefängnis.
Verhalten wir uns nicht wie dieser erste Knecht? Oder?
Nun wollen wir über den zweiten Hauptglauben der Christen nachdenken.
Andreas Vater liegt wegen seines hohen Alters im Bett. Renates Eltern haben auch Altersprobleme. Man macht, wenn man alt ist, mehr Kummer als Freude und Hoffnung zu genießen.
Wir brauchen gute Gründe, trotz verschiedene Altersbeschwerde freudig und hoffnungsvoll leben zu können.
Gott kann jedem Menschen dabei helfen, fröhlich und hoffnungsvoll zu leben und als Salz der Erde und Licht der Welt zu wirken.
Ich möchte nun aufgrund der Bibel erklären, wie wir mit Freude und Hoffnung kräftig leben und wirken können.
1. Die Quelle unserer Freude und Hoffnung (Apg. 4,10-12, 1. Kor. 15,3-4)
Wenn man fröhlich und hoffnungsvoll leben will, braucht man die Quelle der Freude und Hoffnung kennen und aus dieser Quelle Freude und Hoffnung schöpfen.
Woher können wir dann Freude und Hoffnung schöpfen? Natürlich aus der Bibel.
Die Bibel besteht aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Das Alte Testament besagt, dass die Menschen durch den Sündenfall das Paradies und das freudige, glückliche Leben verloren haben und dass Gott verheißen hat, uns durch den Messias das fröhliche, hoffnungsvolle Leben wiederherzustellen.
Das Neue Testament erzählt uns, dass Gott durch Jesus Christus uns das fröhliche, hoffnungsvolle Leben wiederhergestellt hat.
Nehmen wir Petrus als ein Beispiel dafür. Bevor er an die Auferstehung Jesu und somit seine eigene Auferstehung noch nicht glaubte, war er gegenüber der Todesmacht hilflos, sodass er dreimal verleugnete, dass er ein Jünger Jesu war. Nachdem er aber an die Auferstehung Christi glaubte, sagte er vor den Oberen Israels furchtlos:
„So sei euch allen und dem ganzen Volk Israel bekanntgemacht, dass durch den Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch Ihn steht dieser hier gesund vor euch. … Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ (Apg. 4,10-12)
Zwei Hauptpunkte des Evangeliums sind der Kreuzestod Christi für unsere Sündenvergebung und seine Auferstehung für unsere Auferstehung. Darum sagte Paulus in 1. Korinther 15,3b-4:
„Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift.“
Wir haben alle die Gnade der Sündenvergebung dankbar angenommen.
Leider können die meisten von uns unsere eigene Auferstehung anschaulich nicht vorstellen, weil wir die Auferstehungswelt mit unseren Augen noch nicht sehen können. Daher neigen wir, Freude dieser Welt mehr zu schätzen und wenig an die Herrlichkeit unserer Auferstehung zu denken.
Das ist ein Unterschied zwischen den ersten Christen und heutigen Christen in Deutschland. Die ersten Christen glaubten an die Auferstehung Christi und ihre eigene Auferstehung real. Dies können wir durch die Apostelgeschichte erkennen oder Bilder der ersten Christen in Katakomben in Rom.
Wir wollen nun durch die Geschichte von zwei Emmaus-Jünger unseren Glauben an die Auferstehung beleben und mit der Auferstehungshoffnung fröhlich und dynamisch leben und wirken.
2. Das Beispiel der Emmaus-Jünger (LK. 24,13-35)
Am Ostersonntag waren zwei Christen auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus. Emmaus lag von Jerusalem etwa 10 km entfernt. Man nennt diese beiden Christen „Emmaus-Jünger“. Einer von den beiden heißt Kleopas. Auf dem Weg redeten die beiden aufgeregt miteinander. Sie waren sehr traurig über den Tod Jesu.
Während sie sich unterhielten, kam eine dritte Person hinzu und schloss sich ihnen an. Doch die beiden erkannten ihn nicht als Jesus, weil sie mit der Auferstehung Jesu überhaupt nicht gerechnet hatten.
Jesus war humorvoll; er verhielt sich so, als wäre er ein Fremder. Er fragte die beiden: „Worüber habt ihr unterwegs so aufgeregt geredet?“
Da blieben die beiden stehen und machten sich traurige Gesichter.
Einer von den beiden, der Kleopas hieß, sagte mit trauriger Stimme zu Jesus: „Bist du der einzige in Jerusalem, der nichts von den Dingen gehört hat, die in letzter Zeit geschehen sind?“
Da fragte Jesus: „Was denn?“
Da sagten sie: „Das mit Jesus aus Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Oberen haben ihn zum Kreuzestod an die Römer ausgeliefert. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Heute ist schon der dritte Tag nach seinem Tod. Aber nicht nur das: Auch Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Ihnen seien Engel erschienen, die sollen gesagt haben: „Jesus lebt!“. Einige von uns sind gleich zum Grab gelaufen und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten: Das Grab war offen und der Leichnam Jesu war nicht da.“
Da sagte Jesus zu den beiden: „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“
Jesus fing an, die Bibel zu lehren: Er erklärte, was Mose und andere Propheten den Opfertod Christi und seine Auferstehung bereits vorausgesagt hatten.
Inzwischen waren sie schon das Dorf Emmaus erreicht. Es sah aus, als wollte der Fremde weitergehen. Deshalb drängten ihn die beiden Jünger: „Übernachten Sie doch bei uns! Es wird bald dunkel!“ So kam Jesus mit ihnen ins Haus, und die beiden deckten den Tisch zum Abendessen. Jesus nahm das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Er verschwand aber sogleich vor ihnen.
„Da sprachen die beiden untereinander: <Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?>“ (32).
Die beiden Emmaus-Jünger bekannten, dass ihre Herzen brannten, während Jesus Gottes Wort von seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung erklärte.
Unser Gott liebt uns sehr. Er konnte nicht tatenlos zuschauen, daß wir in der Sünde und unter der Todesmacht leben und schließlich in die Hölle verlorengehen. Darum sandte er seinen Sohn Jesus, um uns zu retten. Jesus liebt uns wirklich. Darum wollte er gerne sein Leben für unsere Sünde opfern, um uns zu retten. Er nahm alle göttliche Strafe für unsere Sünden freiwillig hin, litt am Kreuz entsetzliche Todesqualen und starb am Kreuz. Dank seines Opfertodes können wir alle, die wir an Jesus glauben, die Vergebung und das ewige Leben umsonst haben. Die Liebe und Hingabe Jesu Christi macht unser Herz wirklich warm.
Jesus starb am Kreuz; Gott ließ aber Jesus nicht unter der Todesmacht liegen; er erweckte ihn am dritten Tag von den Toten. Durch seine Auferstehung vernichtete Jesus die Macht des Todes und schenkt allen, die an ihn glauben, das ewige Leben, damit sie auferstehen und ins Himmelreich kommen.
Die Freude über die Auferstehung Jesu übertrifft jede frohe Nachricht. Wegen seiner Auferstehung sind wir frei von der Macht des Todes und von der Hölle; wir werden mit einem unverweslichen Leib auferstehen und im Himmelreich bis in Ewigkeit bei Jesus wohnen. Dies schenkt uns unbeschreiblich große Freude, eine großartige Zukunftsperspektive und Kraft.
Die Emmausjünger bekamen durch den Kreuzestod Jesu und seine Auferstehung viel Freude, Liebe und Kraft, und diese Freude, Liebe und Kraft machten ihre Herzen warm. Besser gesagt: ihre Herzen brannten wegen der Freude, Liebe und Kraft. Das war ein heiliges Feuer, ja das Feuer des heiligen Geistes. Normales Feuer verzehrt Holz bzw. den menschlichen Körper. Aber das heilige Feuer verzehrt den menschlichen Körper nicht, sondern es gibt uns Wärme, Liebe und Kraft überschwänglich und macht uns fröhlich, liebevoll und dynamisch.
Die Herzen der ersten Christen brannten wegen seiner Auferstehung. Ihre Herzen brannten wegen der Freude, Liebe und Kraft. Sie wurden fröhlich, liebevoll und dynamisch, so daß sie diese frohe Botschaft aktiv weitersagten und durch ihr praktisches Leben bezeugten. So konnten die ersten Christen die ganze Welt in Brand setzen.
Der Kreuzestod Jesu und seine Auferstehung können auch heute unsere Herzen brennen lassen. Dieses Feuer kann in uns alles, was schlecht ist, verbrennen und vertilgen. Die Herzen der Menschen werden durch Sünde, Ärger, Unglaube und schlechte Gedanken kalt. Jesu Auferstehung aber füllt unsere Herzen mit viel Liebe von Gott, Freude und Kraft, und diese Liebe, Freude und Kraft verbrennen alle Sorge und Dunkelheit in unserem Herzen und füllen es mit Liebe, Hoffnung und Dankbarkeit. Unsere Herzen sind dann warm, und wir sind sehr glücklich. Wir können unsere herrliche Zukunft malen und uns sehr freuen.
Wenn unser Herzen wegen seiner Auferstehung brennen, werden wir Wärme und Kraft ausstrahlen, sodass andere Menschen diese Wärme und Kraft mitbekommen.
Lasst uns zu Gott beten, daß unsere Herzen wegen seiner Auferstehung brennen, damit diese Freude und Kraft unsere Freunde, Nachbarn, Kinder usw. diese Wärme anstecken.
Was taten die beiden Emmausjünger, nachdem sie Feuer für ihre Herzen bekommen hatten?
Der Vers 33 besagt, dass sie sofort aufstanden und kehrten zurück nach Jerusalem, um anderen von der Auferstehung Jesu zu erzählen, obwohl es schon dunkel geworden war und Jerusalem immerhin 10 km entfernt war. Die beiden Jünger erzählten dann den 11 Aposteln, was sie auf dem Weg erlebt hatten.
3. Das konsequente Glaubensleben (1. Kor. 13,13 und 15,57-58)
Wie soll unser konsequentes Glaubensleben aussehen?
Er sagt in 1. Kor. 13,13: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
Er meinte damit, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus die Auferstehungshoffnung haben und mit dieser Hoffnung Liebe ausüben sollen.
Also sollen wir mit der Auferstehungshoffnung fröhlich leben und das Evangelium mit Liebe weitergeben sollen.
Dazu sagt Paulus in 1. Kor. 15,58: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“
Also sollen wir durch den Glauben an Jesus Christus die Hoffnung auf die herrliche Auferstehungszukunft haben und mit dieser Hoffnung einander lieben sollen.
Ich erzähle über die letzte irdische Stunde Esthers.
Esther bekannte während ihrer Krebskrankheit vielen Leuten ihren Glauben mit Humor. Beispielsweise sagte sie, als sie Kopftuch hatte wegen des Haarausfalls durch die Chemotherapie: „Ich sah wegen des Kahlkopfes wie eine Buddhistin aus. Ich sehe auch wegen des Kopftuchs wie eine Muslimin aus. Im Herzen bin ich jedoch eine Christin.“
Durch solche Zeugnisse ermutigte sie viele zum Glauben an Jesus Christus.
Und die Stunde ihres Heimgangs kam näher. Ich übernachtete einige Nächte in ihrem Krankenzimmer des Krankenhauses.
Montag-Vormittag vom 9. Dezember 2019 kam der zuständige Arzt und fragte mich, ob er Esther Morphin geben solle. Aber ich antwortete ihm, dass ich zuerst mit beiden Kindern darüber sprechen wolle, wenn die beiden abends kommen. Also hatte Esther den Tag keine Morphin bekommen.
Mitternacht des Tages (9.-10. Dez.) gegen 24 bzw. 0 Uhr kämpfte Esther wegen der großen Schmerzen einen harten Glaubenskampf. Zunächst fragte sie Gott dreimal: „Warum soll ich leiden?“ Danach rief sie Gott: „Papa, Papa, Papa!“. Mit „Papa“ meinte sie Gott, denn sie hatte Gott oft mit „Papa“ gerufen.
Danach sagte sie drei Male: „Vergib mir meine Sünde!“
Diese Worte waren ihre letzten Worte, die ich hören konnte. Nach diesem Wort schlief sie sofort ganz friedlich ein und schlief friedlich bis zu ihrem Heimgang 16:00 Uhr am 13. Dezember 2019.
Gegen 12 Uhr vom 13. Dezember, kurz vor Esthers Heimgang, kam Frau Marian, die auf dem 2. Stock unseres Apartments wohnt, zum Besuch. Esther hatte viele Jahre lang für sie gebetet und ihr vom Evangelium erzählt. Aber diese konnte mit ihrem Verstand nicht an Jesus glauben. Sie aber bekannte nun kurz vor Esthers Heimgang von ihr aus, dass sie nun an Jesus und die Auferstehung der Toten glaube. Das war ein Wunder.
Ich ließ auf den Grabstein von Esther und mir Joh. 11,25 schrieben: „Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“
Dieser Grabstein besagt unser Glaubenszeugnis und unsere lebendige Hoffnung.
Wir sollen unsere Auferstehungshoffnung in unserem Herzen brennen lassen. So können wir trotz aller aktuellen Probleme stets fröhlich und hoffnungsvoll sein und das Evangelium weitersagen.
Lass uns den Leitvers dieser Predigt stets unser Wort sein:
„Und sie sprachen untereinander: <Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?>“
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