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14.6.2023
Leitverse 3-5: „Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.“
Die Veränderung Sauls trug wesentlich dazu bei, die Weltgeschichte grundlegend zu verändern. Die dunkle Zeit des Todes verwandelte sich in eine helle Zeit des Lebens, sodass das Zeitalter „anno Domini“ begann.
Wir wollen heute seine Veränderung kennenlernen. Wir wollen daraus lernen, wie wir verändert werden können.
Saulus versuchte zunächst das Leben der Christen zerstören. Als Saulus unterwegs nach Damaskus war, um Christen zu verhaften, da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.
Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“
Saul fragte: „Wer bist du, Herr?“
Da antwortete der: „Ich bin Jesus, den du verfolgst. Stehe auf und gehe in die Stadt, da wird man dir sagen, was du tun sollst“ (5b-6).
Als Saulus aufstand; konnte er nichts sehen.
Darum führten seine Begleiter ihn bei der Hand und brachten ihn nach Damaskus in ein Haus. Und er konnte drei Tage lang nicht sehen. Er fastete, weder aß noch trank.
Und der Herr sprach zu Ananias, einem Christen in Damaskus:
„Steh auf und geh in die Gerade-Straße und erkundige dich im Hause des Judas nach einem Mann aus Tarsus, der heißt Saulus; denn er betet und hat in einer Vision gesehen, dass ein Mann namens Ananias hineingegangen ist und ihm die Hände aufgelegt hat, damit er wieder sehend werde“ (11-12).
In Damaskus gibt es immer noch die Straße, die „Darb al-Mustaquim“ heißt, übersetzt die „Gerade-Straße“. Sie verläuft mitten durch die Stadt vom Osttor bis zum Westtor. Sie ist etwa 5 km lang in der alten Stadt.
Wenn wir in dieser Stadt sind, wird man uns ein Haus zeigen, das angeblich das Haus des Judas wäre, in dem Saulus drei Tage lang geblieben ist, obwohl das nicht ganz sicher ist.
„Er betet.“ - das ist die erste Reaktion von Saulus nach der Erscheinung Jesu.
Saulus betete bisher Gebete eines Pharisäers. Er betete aufgrund seiner eigenen Verdienste. Jetzt aber betet er in der Gnade Christi. Er begreift die Gnade Gottes in Christus Jesus. Alles andere, was er früher kannte, ist jetzt Mist. Alles, worauf er einst hoffte, alles, worauf er vertraute, alles, wofür er arbeitete, waren Mist. Er schreit nach der Gnade Gottes.
Er erkennt, dass er durch die Gnade Christi errettet ist und nicht durch seine Werke. Dies führt zur Verwandlung von Saulus zu Paulus, von einem gesetzlichen Menschen zu einem begnadeten Kind Gottes. Drei Tage lang schreit er zu seinem neuen Herrn.
Gott sandte Ananias zu Saulus.
Als Ananias seine Hände auf Saulus legte und sagte:
„Bruder Saulus, der Herr Jesus, der dir auf dem Weg erschienen ist, auf dem du gekommen bist, hat mich gesandt, damit du wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.“
Alsbald fiel es von den Augen des Saulus wie Schuppen, und er konnte wieder sehen.
Saulus stand auf und ließ sich taufen; und er nahm Speise zu sich und wurde gestärkt.
Er wurde von diesem Tag an völlig verwandelt.
Wenn wir an Jesus Christus glauben, da geschieht uns die Verwandlung statt. Unsere Verwandlung geschieht, wenn wir Jesus als Gottes Sohn und Christus erkennen, die Vergebung durch Jesu Tod annehmen und Jesus als seinen Retter und seinen Herrn anerkennen. Auch wenn wir kein äußeres Wunder erlebt haben wie Saulus, ist unsere Wiedergeburt jedoch ein wundersames Ereignis.
Wir waren in der Sünde tot; wir sind nun lebendig als Gotteskinder. Wir waren unwissend; nun erkennen wir die göttliche Wahrheit und sind weise Menschen. Wir erkannten die göttliche Gegenwart nicht; nun erkennen wir, dass Gott mit uns ist. Wir waren über die geistliche Welt blind; nun erleben wir die Gnadenwelt Gottes. Früher liebten wir die Sünde nun hassen wir Sünde. Wir waren in der Finsternis; nun sehen wir das herrliche Licht Gottes. Wir gehörten zum Reich des Satans; nun gehören wir zum Reich des lieben Gottes. Wir haben Böses getan; nun haben wir Verlangen, das Gute zu tun. Wir waren für die Hölle bestimmt; nun sind wir für das Himmelreich bestimmt. Wir waren Rebellen gegen Gott; nun sind wir Gottes Kinder.
Solch eine Veränderung ist geschehen, als Christus in uns Menschen gekommen ist. Unser alter Mensch ist gestorben und wir sind ein völlig neuer Mensch geworden.
Jeder kann durch den Glauben an Jesus Christus ein Kind Gottes werden.
Der Herr nennt Saulus sein auserwähltes Werkzeug, der seinen Namen zu tragen vor den Heiden und Königen und den Söhnen Israels soll (15).
Er ist als ein Apostel von Gott auserwählt, um den Menschen in der Welt das Evangelium zu verkünden.
Christus sagt in Vers 16: „Ich will ihm zeigen, wie sehr er um meines Namens willen leiden muss.“
Später schreibt Paulus in seinem 2. Brief an die Korinther 11,23-27:
„23b ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen. 24 Von Juden habe ich fünfmal erhalten, vierzig Geißelhiebe weniger einen; 25 ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer. 26 Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr von meinem Volk, in Gefahr von Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter falschen Brüdern; 27 in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße.“
Das veränderte Leben bedeutet eine veränderte Beziehung zu Gott. Gott wird der Grund unseres Lebens. Wir werden durch den Heiligen Geist zu dieser Beziehung geleitet. Der Heilige Geist leitet uns und befähigt uns zum Dienst des Herrn.
Schauen wir uns Verse 17-18 an: „Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest. 18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen.“
Was bedeutet es, mit dem Geist erfüllt zu sein?
Es bedeutet einfach, dass man unter der Kontrolle des Heiligen Geistes steht. Wie kommt man unter die Kontrolle des Heiligen Geistes? Indem man sich seinem Willen unterwirft und Gott erfüllt ihn mit seinem Geist.
Der Heilige Geist ist in jedem Gläubigen. Deswegen heißt, dass unser Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist. Und der Geist Gottes übernimmt die Kontrolle, weil wir Gott vertrauen.
Durch den Heiligen Geist werden wir an Christus glauben, in Gemeinschaft mit Gott leben und dem Willen Gottes handeln. Das ist das Leben im Geist Gottes.
Ananias redet Saul „Bruder Saul“ an. Durch den Glauben wird aus einer Feindschaft eine Bruderschaft entstanden. Die Verwandlung, die Christus bringt, kann das Leben eines Menschen so dramatisch verändern.
Wie hat Paulus reagiert? „Da fiel ihm etwas wie Schuppen von den Augen, und er wurde wieder sehend, stand auf und ließ sich taufen.“
Was symbolisiert die Taufe? Sie symbolisiert auch unsere Vereinigung mit Christus: Unser Begräbnis mit Christus und unsere Auferstehung zu neuem Leben in Christus.
Die Taufe bedeutet auch eine Vereinigung mit allen anderen Gläubigen in Christus: Es gibt einen Herrn, einen Glauben und eine Taufe. So sind wir eine Familie mit allen Christen.
So bleibt Paulus mehrere Tage bei den Jüngern in Damaskus (19b). Tatsächlich ist Paulus ein Familienglied der Christen geworden.
Das ist eine echte Verwandlung; ein neues Leben in Christus, eine neue Familie und eine neue Mission.
Die Bekehrung des Saulus war in gewisser Hinsicht ein Wendepunkt der Weltgeschichte. Vor der Bekehrung war Saulus ein eifriger Zerstörer des Christentums. Mit seiner Bekehrung ist Paulus ein Aufbauer des Christentums geworden. Seine Bekehrung zeigt uns, dass jeder von uns von Jesus Christus als ein großer Segen für die Welt verändert werden kann. Gott möge jeden von uns zum aktiven Segen für die ganze Welt machen.
Ich fasse die Veränderung des Saulus in Paulus in vier Punkten zusammen:
Erstens: Saulus erkannte, dass Jesus der Christus ist.
Der Startpunkt der Veränderung des Saulus war seine Erkenntnis, dass Jesus der Christus ist. Saulus hatte bisher gedacht, dass Jesus ein falscher Messias sei. Er wollte die Erde von dieser „Irrlehre“ säubern. Aber Jesus erschien ihm und sagte zu ihm: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Saulus musste nun erkennen, dass Jesus von Gott auferweckt war. Das bedeutete, dass Jesus der Christus Gottes ist.
Als ich noch ein Gymnasiast war, war ich noch kein Christ. Ich hatte mit meinen christlichen Freunden darüber viel diskutiert, wer Jesus sei. Aber ich konnte noch nicht an Jesus Christus glauben. Erst im ersten Semester meiner Studienzeit konnte ich durch das Bibelstudium Jesus Christus kennenlernen und an ihn glauben. Denn es steht in Joh. 1,14: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.“
Gott wurde also ein Mensch namens Jesus und wohnte unter uns. Diese Erkenntnis öffnete mir meine geistlichen Augen. Da war ich sehr froh.
Jeder Mensch braucht zuerst es zu begreifen, dass Jesus der Christus ist. Wer an Jesus als Christus und Gottes Sohn glaubt, können seine geistlichen Augen geöffnet werden und die geistliche Welt ansehen.
Zweitens: Saulus erkannte, dass er ein Sünder war.
Bevor Saulus an Jesus Christus glaubte, war Saulus davon überzeugt, dass er selbst ein guter Mensch sei. Er wollte für Gott Gutes tun. Darum ging er gegen die Christen mit aller Kraft vor. Als Jesus ihm Jesus erschien und fragte: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Da erkannte er, dass er in der Tat ein Feind Gottes war. Diese Erkenntnis war für Saulus bitter. Es gibt aber ein Sprichwort: „Ein gutes Medikament ist bitter.“ Diese bittere Erkenntnis half Paulus, vor Gott demütig zu sein. Die Demut vor Gott ist der Weg, Gottes Segen zu empfangen.
Jeder Mensch möchte stolz auf sich selbst sein. Dabei vergleicht man sich mit anderen. Aber wer sich mit anderen Menschen vergleicht, wird stolz oder niedergeschlagen sein. Dieser Vergleich mit anderen Menschen ist ein Zeichen dafür, dass der Mensch ein Sünder vor Gott ist.
Wenn der Mensch sich aber vor Christus bzw. Gott betrachtet, wird jeder erkennen, dass er ein Sünder vor Gott ist. Die Erkenntnis macht den Menschen demütig. Diese Demut macht den Menschen offen für den Segen Gottes.
Drittens: Saulus erkannte, dass der Herr ihm alle Schuld vergab.
Als Saulus seine Schuld erkannte, wusste er, dass er verloren war. Aber er erkannte zugleich, dass der Herr ihm alle Schuld vergab. Als sichtbares Zeichen der Vergebung schickte der Herr Hananias zu Saulus, als dieser drei Tage lang weder aß noch trank. Hananias legte seine Hände auf ihn und sagte: „Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.“
Es ist eine wunderbare Gnade, dass der Herr dem Saulus alle seine Schuld vergab. Wenn der Herr Saulus die Schuld vergab, dann ist es sicher, dass er allen Menschen ihre Schuld vergibt, wenn sie Buße tun und an Jesus Christus glauben.
Viertens: Saulus wurde zum Werkzeug der Weltevangelisation.
Der Vers 15 sagt über die Aufgabe des Saulus: „Denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen.“
Der Herr liebte Saulus und rettete ihn von der Sünde.
Liebt Gott aber nur Saulus und nur wenige Menschen? Nein. Er liebte auch alle Menschen in der Welt. Darum gebrauchte der Herr Saulus dazu, möglichst viele Menschen zu retten.
Etwa später versuchte Saulus Agrippa, einen jüdischen König, zum Glauben an Jesus Christus zu führen.
Als Agrippa zu Saulus sagte: „Es fehlt dir nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen“,
antwortete Saulus ihm:
„Ich wünsche vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören dass würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln“ (Apg 26,29).
Unser Gott möchte, dass möglichst alle Menschen an Christus Jesus glauben und errettet werden. Das ist der Wunsch unseres Herrn Jesus Christus. Deswegen möchte er alle Christen zum Glauben einladen. Dazu braucht er uns als Verbreiter des Evangeliums zu gebrauchen.
Die Bekehrung des Saulus hat in der Weltgeschichte eine große Bedeutung. Bis dahin führten die Gläubigen nur diejenigen, die der israelitischen Kultur gehörten. D. h. Juden, Samariter und Tempelbesucher aus Fernen. Mit der Bekehrung des Saulus ist das Christentum eine weltweite Religion geworden. Denn er und andere Christen missionierten über die Grenzen der Kulturen alle Völker aktiv. Gott gebrauchte seine aktive Mission zur Weltevangelisation.
Gott möchte uns zur Weltevangelisation gut gebrauchen. Wir sollen über Kulturen hinaus zu den Menschen hingehen und sie einladen. Gott möge uns seine Gnade reichlich schenken, damit viele Menschen unsere Einladung zum Glauben folgen und an Jesus Christus glauben.
Wir wollen dem Willen Gottes gehorchen. Gott möge uns helfen, dass wir Jesus als Christus immer neu erkennen, unsere Sünden erkennen, die Vergebung unserer Sünde annehmen und aktiv die Weltevangelisation treiben. Gott wird uns als großer Segen für diese Generation und für diese Welt kostbar gebrauchen.
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