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Osterbotschaft
09.04.2023
LV 24,34: die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen.
Vorwort:
Manche wollen gern wissen, warum ich gerade Emmaus Jünger als Osterbotschaft gewählt habe. Die Emmaus Jünger kommen nur im Lukas Evangelium vor. Der Autor Lukas ist der einzige Nichtjude. Andere Evangelisten Matthäus, Markus und Johannes dachten vielleicht die Emmaus Jünger seien nicht so nennenswert. Wenn man die 12 Jünger Jesu als Hauptdarsteller benennen würde, könnten die Emmaus Jünger Nebendarsteller sein. Sie sind sozusagen kein VIP, sondern „zweitrangige Menschen“.
Unter uns könnte jemand auch denken: Ich bin keine wichtige Person. Ich bin ein „Niemand“ 별볼일 없는 사람, 있으나 마나 한 존재.
Aber Jesus sieht uns anders. Sein Wertmaßstab ist der Glaube. Jesus schätzt den Glauben hoch. Z.B der Glaube vom Hauptmann und der Glaube einer Frau aus Syrophönizien.
Warum ist der Glaube so wichtig?
MK 16, 16 steht: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
D.h. es ist entscheidend für die Errettung oder Verdammnis.
Wir wollen heute durch die Emmaus Jünger kennenlernen, warum Jesus ihren Unglauben tadelt.
Der Titel meiner Botschaft heißt „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“
Glaubt ihr daran, dass Jesus wirklich auferstanden ist?
Ich bin gespannt, wie Jesus unseren Glauben beurteilen wird.
Kaum, dass Jesus am Kreuz gekreuzigt wurde, waren alle Jünger geflohen und zerstreut. Jesus ergriff die Initiative, indem er den Emmaus Jüngern begegnete. Wie half Jesus ihnen, sodass sie von der Resignation befreit wurden und den Weg in die Jüngerschaft wieder annehmen konnten?
1. O ihr Toren, zu trägen Herzens (13-27)
Es ist der dritte Tag nach der Kreuzigung Jesu. Zwei seiner Jünger waren bereits auf dem Weg nach Emmaus. Sie sind von der Jüngerschaft Jesu abgekommen. Das Dorf Emmaus lag ungefähr 11 km von Jerusalem entfernt. Die Verzweiflung und Niederlage begleiteten sie auf ihrem Weg. Sie gingen kraftlos in die Heimat zurück. Auf dem Weg redeten sie über die Ereignisse der vergangenen Tage. Wie Jesus grausam getötet wurde und wie ihre Hoffnung wie Seifenblasen zerplatzte. Während sie miteinander sprachen, kam der auferstandene Jesus selbst plötzlich und schloss sich ihnen an und ging mit ihnen. Jesus wusste von ihrer Verzweiflung und begleitete sie. Aber sie erkannten ihn nicht, wer er war. Sie waren voller Angst und niedergeschlagen. Sie waren geistlich blind, darum konnten sie den auferstandenen Jesus nicht sehen. Jesus fragte sie, worüber sie sich unterhielten. Da blieben sie voller Traurigkeit stehen und wunderten sich, dass er aktuellsten Neuigkeiten Jerusalems überhaupt nicht mitbekommen hatte. Kleopas, einer von den beiden sagte, dass er der Einzige in Jerusalem sei, der nichts von den Top News wusste. „Was ist denn geschehen?“ wollte Jeus wissen. Sie erzählten von Jesus aus Nazareth, wie er mächtig Gottes Wort verkündigte und Wunder tat. Er war ein großartiger Prophet. Deswegen gab er dem Volk Hoffnung, dass er das unterdrückte Israel erlösen würde. Doch wurde er hilflos von den Hohenpriestern, Oberen und Römern zur Todessstrafe verurteilt und gekreuzigt. Das Leiden und Sterben Jesu war der Grund ihrer Enttäuschung. All ihre Hoffnungen hatten sich mit dem Tod Jesu zerschlagen und ihre Perspektive sei damit begraben. Einige Frauen waren schon früh an seinem Grab und berichteten darüber, dass sein Leichnam nicht mehr da war und sie hätten Engel gesehen, die ihnen
sagten, dass Jesus lebe! Einige von ihnen liefen hin, um
nachzuschauen, und tatsächlich war der Leichnam von Jesus verschwunden, wie die Frauen gesagt hatten. Wenn der Leichnam da gewesen wäre, wäre Jesus wirklich vom Tod besiegt worden. Und wir wären für ewig verloren. Der Leichnam war aber nicht da, d.h., dass dies
eigentlich eine freudige Nachricht war, weil es ein Zeichen ist, dass Jesus wirklich lebt.
Nachdem Jesus dem allem zugehört hatte, tadelte er sie: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben!
Jesus bezeichnete die beiden Jünger zuerst als „Toren“. Sie waren dumm, weil sie nicht an das Wort Gottes glaubten. Der Unglaube war ihr grundlegendes Problem. Eigentlich sollten sie nun jauchzen und fröhlich sein, anstatt sich zu beunruhigen, weil Gott endlich die Verheißung der Erlösung erfüllt hatte. Leider fiel es ihnen so schwer zu glauben, was in der Bibel steht. Nach dem Tadel lehrte Jesus sie das Wort Gottes in der Schrift bei Mose und allen Propheten und erklärte ihnen alles, was in der Schrift über ihn geschrieben stand, z.B. bei 1. Mose 3,15 nach dem Sündenfall hat Gott schon den Erlösungsplan, einen Nachkommen von der Frau als Messias zu senden, Jesaja Kap. 53; über die Erfüllung der Prophezeiung über den Messias. Im NT sprach er mehrmals vom Leiden und Auferstehen des Messias. Jesus hat auch hier LK 24,7 angekündigt, dass der
Menschensohn gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen muss. Aber sie glaubten nicht an die Verheißung Gottes in der Bibel. Jesus, der Gott gleich ist, ist in die Welt gekommen, um die sündigen Menschen von der Sünde zu erlösen, wie Römer 4,25 steht: welcher ist
um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt. Wegen unserer Sünde musste er sterben, und er wurde auferweckt, um uns vor Gott gerecht zu sprechen. Jesus zahlte den Lohn der Sünde mit seinem Leben, obwohl wir gesündigt haben, wie in Römer 6,23 steht: Denn der Lohn der Sünde ist der Tod. D.h. die Sünde wird mit dem Tod bezahlt. Aber Jesus hat unsere Sünde mit eigenem Tod bezahlt. Also ist Er in die Welt gekommen, als Retter zu sterben, mich und euch zu retten. Die Bibel umfasst in ihrer Ganzheit die Erlösungsgeschichte. Das AT beschreibt bereits die Ankündigung und das Versprechen über das Kommen des Messias. Das NT berichtet dann von der Erfüllung der Verheißung des Messias durch das Kommen Jesu.Jesus schenkte uns den Sieg über die Sünden- und Todesmacht durch seine Auferstehung. Die Auferstehung gibt uns eine Siegessicherheit und neue Hoffnung, dass wir auch wie Jesus auferstehen werden. Alle Verheißungen sind nach der Schrift erfüllt. Also lehrte Jesus die zwei Emmaus Jünger, dass sie den Auferstehungsglauben aufgrund der Schrift haben sollten. Wer den Auferstehungsglauben hat, ist hoffnungsvoll und fröhlich unabhängig von der Situation. Das Leiden und die Auferstehung ist der Kern des Evangeliums.
Als unser zweite Sohn Daniel 110 Tage alt war, wurde ich mit seinem Tod konfrontiert. Ich war so verlegen, als ich sein blasses Gesicht ansah. Dies geschah während meiner Abwesenheit wegen meines Arzttermins. Ich dachte er würde mindestens zwei Stunden schlafen.
Diese Rechnung war ein großer Fehler. Nach diesem furchtbaren Ereignis habe ich mich jahrelang als Mörderin verdammt, weil ich nicht richtig auf ihn aufgepasst habe. Der Arzt benannte diesen Tod plötzlicher Kindstod. Aber meine Schuld war so groß, dass ich mir nicht vergeben konnte. Ich war einfach resigniert. Egal welche Probleme es in der Welt gäbe, ich würde sie irgendwie versuchen, sie mit eigener Kraft zu bewältigen. Aber die Todesmacht lag außerhalb meiner Kraft. Alle Menschen sind vor dem
Tod hilflos. Der Tod macht uns traurig und hoffnungslos. Gott aber sei
Dank, dass Jesus meine Sünde getragen und am Kreuz gestorben und am dritten Tage auferstanden ist. Er befreite mich von der Sündenlast
und Todesmacht und schenkte mir das ewige Leben und ewige Hoffnung
im Himmelreich. Nun habe ich große Freude, unseren Daniel im Himmelreich wiederzusehen. Diese Hoffnung ist durch die Auferstehung Jesu möglich geworden.
2. Brannte nicht unser Herz in uns (28-35)
Inzwischen waren die Emmaus Jünger kurz vor dem Ziel, und Jesus tat so, als wolle er weitergehen. Doch sie drängten ihn, über Nacht bei ihnen zu bleiben, da es schon dunkel wurde. So ging er mit ihnen ins Haus. Als sie sich hinsetzten, um zu essen, nahm er das Brot, dankte dafür, brach es und gab es ihnen. Hier beeindruckt uns, dass Jesus kein Gast, sondern als Gastgeber und Herr fungierte, obwohl er eingeladen wurde. Da plötzlich erkannten sie Jesus. Wenn wir im Alltag Jesus als Herrn annehmen, können wir ihn sehen. Als sie aber Jesus als Fremden betrachteten, wurden ihre Augen verschlossen, dass sie ihn nicht erkannten. Der auferstandene Jesus ist nun nicht mehr an Raum und Zeit gebunden. Nachdem Jesus ihnen den Auferstehungsglauben eingepflanzt hatte, verschwand er vor ihren Augen. Sie sagten zueinander, dass ihre Herzen brannten als sie unterwegs von ihm Gottes Wort hörten. Gottes Wort ist lebendig, deswegen wirkte es mächtig in ihrem Herzen durch den Heiligen Geist. Letztendlich konnten sie durch das Bibelstudium ihre Herzen vorbereiten, den auferstandenen Jesus anzunehmen. Als sie den Glauben an die Auferstehung Jesu hatten, waren sie furchtlos. Obwohl Jesus vor ihren Augen verschwand, lebte der auferstandene Jesus in ihrem Herzen. Nun brachen sie gleich auf und kehrten zurück nach Jerusalem, wo Angst und Verzweiflung herrschte. Sie verließen sofort Emmaus, welches übersetzt „warme Quelle“ bedeutet. Hier begegneten sie dem auferstandenen Jesus. Nun wollten sie von hier aus wieder ausgesandt werden, um die
Auferstehung Jesu zu bezeugen. Sie fanden in Jerusalem die elf Jünger versammelt und bezeugten, „der Herr ist wahrhaftig auferstanden“. Sie sind mutig Zeugen der Auferstehung Jesu geworden. Die Auferstehung
beinhaltet Veränderungskraft. Unser Leib wird auch von unserem natürlichen Leib zum geistlichen Leib verändert. Die zwei Jünger sind durch die Auferstehung Jesu verändert worden. Sie sind aus verzagten und schwachen zum mutigen und hoffnungsvollen Jünger Jesu verändert worden. Denn der lebendige Jesus ist keine Theorie, sondern eine Realität.
Nun kann jeder eigenen Auferstehungsglauben prüfen. Welche Veränderung oder Entscheidung sehe ich in mir, wenn ich den Auferstehungsglauben habe?
Durch den auferstandenen Jesus erkenne ich, dass er allezeit vor meinen Augen ist. Er steht mir zur Seite, damit ich nicht falle, wie David im Psalm 16,8 bekannte: Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; steht er mir Rechten, so werde ich festbleiben.
Wenn ich in der Gegenwart den Auferstehungsglauben habe, soll ich dementsprechend leben, damit andere erkennen können, dass der auferstandene Jesus in mir lebt. Der Auferstehungsglaube gibt mir Lebensenergie und Freude. Eine Entscheidung davon ist es, dass wir seit letztem Monat zwei Kinder als Patenkinder angenommen haben, ein Mädchen Ho Thao My aus Vietnam und ein Junge Dima aus Weißrussland. Wir helfen ihnen sowohl
finanziell als auch mit dem Gebet, dass sie als Jünger Jesu wachsen und von dem Erlösungswerk Gottes gebraucht werden können. Diese Kinder sind große Freude und Hoffnung für uns. Noch eine andere Entscheidung ist es, dem Willen Gottes „Ja“ zu sagen. Seit kurzem gehöre ich zum Predigerteam in unserer deutschen Gemeinde, die wir besuchen. Anfangs war ich etwas ängstlich, diese Berufung anzunehmen. Danach habe ich Buße getan, weil ich keinen Auferstehungsglauben hatte. Nun bin ich Gott sehr dankbar, dass Gott mich überall als Zeugin der Auferstehung Jesu gebrauchen will.
Schlusswort
Jesus freut sich, wenn wir aufgrund der Schrift bzw. der Bibel an sein Leiden und seine Auferstehung glauben. Unser Glaube soll auf Basis des Wortes Gottes liegen. „Jesus ist wahrhaftig auferstanden“, wie er vorausgesagt hatte.
Was bringt uns diese Tatsache?
1. Wir werden angstfrei sein, weil Jesus den stärksten Feind, den Tod, vernichtet und uns den Sieg geschenkt hat.
2. Die Auferstehungskraft gibt uns neue Lebensenergie und himmlische Hoffnung.
3. Die Auferstehungskraft gibt uns neue Vision, damit wir die unbekannte Welt mutig mit dem Evangelium erobern können, z.B. Nordkorea.
4. Die Auferstehung macht uns zur neuen Kreatur, weil sie die Veränderungskraft hat.
Amen.
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