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5. August, 2023
Leitvers 12,11:„Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das jüdische Volk erwartete.“
12:24 „Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.“
Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, verbindet immer wieder den Werdegang der Weltgeschichte mit der Herrschaft Gottes. Dadurch zeigt er uns, dass Gott der echte Herr von Menschenleben und Geschehnis ist.
Heute werden wir darüber nachdenken, ob das Schicksal der Menschen in den Händen der Machthaber wie Herodes liegt oder in der Hand Gottes. Dazu wollen wir das Schicksal von drei Menschen, nämlich Jakobus, Petrus und Herodes kennenlernen.
Seine Beschreibung lehrt uns, dass das Werk des Teufels durch die Machthaber der Welt das Werk Gottes nicht zerstören kann, denn Gott ist der wahre Herrscher der Welt.
Ferner wollen wir kennenlernen, wie das Wort Gottes sich trotz des Satans Werkes ausbreitet und Menschen errettet.
1. Tod des Jakobus
Mitte dreißiger Jahre des ersten Jahrhunderts gab es die erste große Christenverfolgung durch fanatische, religiöse Juden. Damals starb Stephanus als der erste Märtyrer.
Etwa 10 Jahre später wollte König Herodes nun aus politischem Motiv die Christen verfolgen. Der Teufel gebrauchte ihn als sein Werkzeug, um das Christentum im Keimen zu ersticken. Herodes ließ zunächst Jakobus, den Bruder des Apostel Johannes, hinrichten. Als er sah, dass das ungläubige jüdische Volk sich über seinen Tod freute, wollte er auch Petrus, den Leiter der Christengemeinde, hinrichten.
Im Neuen Testament kommt oft der Name “Herodes” vor. Zuerst hören wir von Herodes, der den Kindermord in Bethlehem befahl, um den neugeborenen Christus töten zu können. Er hieß Herodes der Große. Er regierte über ganzes Palästina, starb aber kurz nach seinem Kindermord, nämlich 4. v. Chr.
Nach seinem Tod wurde Palästina unter seinen drei Söhnen - nämlich Herodes Archelaus, Herodes Antipas und Herodes Philippus – aufgeteilt.
Herodes Archelaus wurde König über Judäa, Samaria und Idumäa (4 v. Chr. bis 6 n. Chr.). Die Römer haben ihn nach 10 Jahren abgesetzt und sein Gebiet durch einen römischen Statthaltern verwaltet: Der erste Statthalter hieß Pilatus, und danach Felix und Festus.
Herodes Antipas war König über Galiläa und Peräa (4 v. Chr. bis 39 n. Chr.). Er ermordete Johannes den Täufer, weil dieser ihn zur Buße für die zweite Ehe mit seiner Schwägerin herausfordert.
Jesus Christus hat fast sein ganzes Leben unter seiner Herrschaft gelebt. Herodes Philippus war König über das nördliche Gebiet von Galiläa (4 v. Chr. bis 33 n. Chr.)
In Apg 12,1 wird von einem Herodes die Rede. Er heißt Herodes Agrippa I.
Er war einer der Enkelkinder des Herodes des Großen (durch eine 2. Mariamne), aber kein Sohn von einem der Vierkönige. Denn Herodes der Große hatte mindestens 5 Frauen gehabt.
Herodes Agrippa I. wurde 37 n. Chr. König zuerst über das Gebiet von Herodes Philippus, 2 Jahre später auch über das Gebiet von Herodes Antipas, nämlich über Galiläa und Peräa. Schließlich wurde er 41 n. Chr. König auch über Judäa, Samaria und Idumäa. Die Römer wollten durch die Selbstverwaltung von Herodes Agrippa I. das Wohlwollen des jüdischen Volkes gewinnen (41-44).
Dieser Herodes Agrippa I. ergriff Jakobus, den Bruder von Apostel Johannes, und tötete.
Agrippa I., auch kurz „Herodes“ genannt, war erst vor drei Jahren von seinem Schulfreund, dem Kaiser Caligula in Rom, in sein Amt eingesetzt worden.
Wer sich politisch profilieren will, macht das am besten auf Kosten einer Minderheit, wie Nero Christen für den Brand Rom verantwortlich gemacht hat.
Als Herodes Agrippa I. durch die Hinrichtung von Jakobus prompt großen Beifall vom jüdischen Volk bekam, wollte er auch den nächsten Gemeindeleiter der Christen töten, um sich dem Volk beliebt zu machen.
2. Die Befreiung des Petrus (12,3-18)
In der Geschichte der Christenheit gibt es Märtyrer wie Stephanus und Jakobus, den Bruder von Apostel Johannes. Aber ihr Tod wurde Samen der neuen Gemeinde, und Gott erweist sich immer wieder als lebendig und souverän. Dies wird auch in dem Bericht in diesem Kapitel sichtbar.
Es schien so, als hätte der Teufel Erfolg hätte, durch Herodes Agrippa I. die Christengemeinde zu vernichten. Aber Gott lebt und schützt seine Gemeinde und lässt sie wachsen.
Herodes Agrippa I. ermordete Jakobus, den Bruder von Apostel Johannes. Da sah er, dass sich ungläubige Juden sich freuten. Der Teufel wollte durch den von der Popularität abhängigen Herodes Agrippa I. das Werk des Herrn vernichten.
Darum nahm er auch Petrus, den Leiter der Christengemeinde, gefangen und wollte ihn töten. Weil es eben die Tage des Passafestes war, wollte er Petrus nach den Festtagen hinrichten lassen. Es schien, dass das Schicksal der Christengemeinde nach der Absicht des Teufels in der Hand der weltlichen Machthaber läge.
Wenn wir meinen, dass das Schicksal der Welt nach der Absicht des Teufels in der Hand der ungerechten Herrscher liege, werden wir leicht verbittert und frustriert. Wir können diese Verbitterung plus Frustration nicht gut verdauen. Darum werden wir oft krank.
Wir sollen die richtige Ansicht in die Weltgeschehnisse haben. Dazu sollen wir die souveräne Herrschaft Gottes gut kennenlernen und fest daran glauben. Der Glaube an die Souveränität Gottes und an seine vollkommene Herrschaft schenkt uns tiefen Frieden und große Freude.
Am Dienstag, 27. Juli, besuchten zwei polnische Deutsche unser Dienstagsprogramm in der Gemeinde. Die beiden Leute waren von Sekte 신천지 (Shincheonji). Aber sie gaben sich als Suchende und versuchten ihre Irrlehre zu verbreiten. Aber Gott half mir und David die Einsicht, sodass wir sie als Shincheinji-Leute erkannten. Und wir verboten sie uns zu besuchen, Unser Gott gibt uns immer den Sieg über das Werk des Satans.
Ich setze die Geschichte von Petrus weiter.
Weil es aber eben die Passafesttage war, sperrte der König Herodes Petrus erst ins Gefängnis ein und wollte nach diesen Festtagen ihn hinrichten lassen. Man feierte das Passafest eine Woche lang zur Erinnerung an die Befreiung der Israeliten von ägyptischer Knechtschaft. Petrus wurde mit zwei Ketten gefesselt und im Gefängnis festgehalten. Er wurde von jeweils vier Soldaten in vier Schichten rund um die Uhr bewacht. Ein Arm des Petrus wurde mit dem Arm eines Wachsoldaten mit Ketten gebunden und sein anderer Arm mit dem Arm des zweiten Wachsoldaten. Und vor der Gefängniszelle standen noch zwei Soldaten Wache. Ein Entkommen schien völlig unmöglich zu sein. Petrus selbst sah keine Hoffnung auf seine Rettung. Die Gemeinde konnte gar nicht an die Möglichkeit der Befreiung glauben. Aber sie betete zu Gott ohne Aufhören für ihn. Ihr Gebet schien eine Zeitverschwendung zu sein. Aber es geschah ein Wunder.
Während Petrus in seinem Gefängnis zwischen zwei Soldaten schlief, kam ein Engel des Herrn herein. Der Engel weckte Petrus; und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Der Engel führte ihn hinaus, und das eiserne Tor des Gefängnisses öffnete von sich selbst. Der Engel führte Petrus auf die offene Straße hinaus und verließ ihn dann.
Bis dahin meinte Petrus, dass er träume. Nun kam er zu sich und erkannte, dass der Engel ihn wirklich befreit hatte. Er ging zum Haus des Johannes Markus. Als er an die Tür klopfte, sah ihn eine Magd namens Rhode an. Aus großer Freude vergaß sie aber die Tür zu öffnen. Sie lief hinein und sagte allen: „Petrus ist da!“ Aber die anderen Jünger glaubten ihr nicht. Sie sagten zu ihr: „Du bist verrückt!“ Da hörten sie, dass Petrus an der Tür immer wieder klopfte. Da konnten sie alle erkennen, dass der Herr tatsächlich Petrus errettet hatte.
Wir können hier feststellen, dass Gott der Herr des Lebens ist.
Warum erlaubte Gott es, dass Herodes Jakobus ermorden durfte und Petrus aber nicht?
Wir können keine direkte Antwort Gottes weitergeben.
Aber wir können folgende zwei Wahrheiten nennen:
Erstens können wir an Gottes Souveränität glauben.
Nach dem besten Willen Gottes durfte Jakobus schnell ins Himmelreich kommen und die große Freude im Himmelreich erleben, wie Esther, meine Frau, nach dem besten Willen Gottes im Dezember 2019 zum himmlischen Vater ging.
Nach dem besten Willen Gottes sollte Petrus aber in dieser Welt noch länger bleiben und zur Verbreitung des Evangeliums weiterwirken. Die Entscheidung, ob einer schneller ins Himmelreich kommen soll oder noch länger auf der Erde bleiben und für das Evangelium wirken soll, liegt in der Souveränität Gottes.
Obwohl der Teufel Gottes Werk des Lebens zu zerstören versucht, kann er das nicht. Wir sollen fest an Gott und seinen besten Willen glauben. Wir können mit Gewissheit sagen, dass Gott der Souveräne ist und seiner Gemeinde Sieg über alle widrigen Situationen schenkt.
Der Teufel schickte am Di, 25. Juli 2023, zwei Shincheonji-Leute zum Dienstagabend. Gott aber half uns, sodass wir sie erkennen und zurückweisen konnten.
Zweitens können wir an die Gebetserhörung Gottes glauben.
Lukas schildert hier die Gebetserhörung Gottes. Die erste Gemeinde betete für die Rettung des Petrus, obwohl das aussichtslos aussah. Und Gott erhörte ihr Gebet und errette ihn.
Manchmal scheint das Beten zwecklos. Aber Gott erhört das Gebet sicher.
Die erste Gemeinde konnte nicht richtig an die Rettung glauben, weil das unmöglich aussah. Trotzdem betete sie. Und Gott erhörte ihr Gebet. Das ist ein Wunder.
Wir sollen einerseits an die Souveränität Gottes glauben. Andererseits sollen wir an die Gebetserhörung glauben und beten, selbst wenn alles gegen unser Gebet spreche.
3. Der Tod des Herodes Agrippa I.
Als die Tage des Passafestes zu Ende ging, wollte König Herodes Petrus töten. Aber Petrus war nicht im Gefängnis. Herodes verhörte die Wachen und ließ sie töten. Er wollte eine Zeit lang aus Jerusalem verschwinden. Darum ging er in die Cäsarea, eine halbausländische Stadt am Mittelmeer. Vielleicht wollte er unangenehme Gedanken über Christus und Christen vergessen.
Etwa 100 bzw. 150 km nördlich von Casarea liegen die beiden Hafenstädte Tyrus und Sidon. Man kann Tyrus und Sidon als etwa Hasa-Städte jener Zeit nennen. Die beiden Städte waren als selbständige Handelstädte. Diese Städte waren unabhängig vom Reich von Herodes Agrippa I. aber diese Städte brauchten ihre Nahung aus dem Land des Königs. Herodes Agrippa I. war aus irgendeinem Grund zornig auf die Einwohner von Tyrus und Sidon. Als die Leute von Tyrus und Sidon erfuhren, dass König Herodes in Cäsarea war, kamen sie nach Cäsarea und baten ihn um Frieden. Und an einem festgesetzten Tag zog Herodes das königliche Gewand an, setzte sich auf den Thron und hielt eine Rede an. Das Volk wollte den König heucheln. Darum rief es ihm zu: „Das ist Gottes Stimme und nicht die eines Menschen!“
Sein Hochmut war über die Maßen hinaus.
Der Vers 23 berichtet die Folge seines Hochmutes: „Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab.“
Lukas, ein Arzt, diagnostizierte seine Krankheit als „Wurmbefall“.
Ein Jude namens Flavius Josephus lebte ungefähr um diese Zeit. Er berichtete in seinem Buch „Jüdische Altertümer“ (XIX 343ff) über den Tod des Herodes wie folgt:
<344Am zweiten Tage begab sich Agrippa schon frühmorgens in einem Gewande, das mit wunderbarer Kunstfertigkeit ganz aus Silber gewirkt war, zum Theater. Hier nun leuchtete das Silber, das von den ersten Strahlen der Sonne getroffen wurde, in schimmerndem Glanze auf und blendete das Auge derart, dass man erschauernd sich abwenden musste. 345Alsbald riefen seine Schmeichler ihm von allen Seiten zu, nannten ihn Gott und sprachen: „Sei uns gnädig! Haben wir dich bisher nur als Mensch geachtet, so wollen wir in Zukunft ein überirdisches Wesen in dir verehren.“ 346Der König machte ihnen daraus keinen Vorwurf und wies ihre gotteslästerischen Schmeicheleien nicht zurück. Als er aber gleich darauf den Blick nach oben wandte, sah er über seinem Haupte auf einem Strick einen Uhu sitzen und erkannte darin sogleich den Unglücksboten, der ihm, wie früher sein Glück, so jetzt seinen nahen Tod anzeigte, weshalb er bitteren Gram empfand. Bald stellten sich auch heftige Schmerzen in seinem Leibe ein, die ihn gleich vom Beginn der Krankheit an in unerhörter Weise folterten. 347Da richtete er den Blick auf seine Freunde und sprach zu ihnen: „Seht, euer Gott muss jetzt das Leben lassen, und das Schicksal macht eure gleissnerischen Worte zu schanden. Unsterblich nanntet ihr mich, und doch streckt der Tod schon seine Arme nach mir aus. Aber ich muss mein Geschick tragen, wie Gott es will. Habe ich doch nicht in kümmerlichen Verhältnissen, sondern im höchsten Glanze gelebt.“ 348Noch währender diese Worte sprach, mehrten sich seine Qualen in hohem Grade. Er wurde daher schnell in seinen Palast gebracht, und bald verbreitete sich allenthalben das Gerücht, der König liege im Sterben. 349Sogleich warf sich das gesamte Volk mit Weibern und Kindern nach väterlicher Sitte auf Teppiche nieder, um für die Genesung des Königs zu Gott zu flehen, und überall erhob sich Jammer und Wehklage. Der König, der sich in einem hochgelegenen Zimmer befand und von da aus sehen konnte, wie das Volk am Boden lag, vermochte sich auch seinerseits der Thränen nicht zu erwehren. 350Noch fünf Tage lang ertrug er die Qual in seinen Eingeweiden, bis ihn dann endlich der Tod erlöste. Er starb im vierundfünfzigsten Jahre seines Lebens und im siebenten seiner Regierung.“ >
Herodes war kein echter Herrscher, sondern nur ein Werkzeug Gottes. Er sollte Gott die Ehre geben und ihm wohlgefällig regieren. Aber er stahl Gott die Ehre, indem er sich als Gott ehren ließ. Sein Hochmut war über die Grenze der Geduld Gottes hinaus.
Die Geschichte zeigt immer wieder, dass nicht irgendein weltlicher Regierende der wahre Herrscher ist, sondern Gott allein. Wir dürfen es nicht vergessen, dass Gott bzw. Jesus Christus der wahre Herrscher ist. Deshalb können wir den wahren Frieden haben, wenn wir an Jesus Christus glauben.
Gott möge uns diesen Frieden schenken. Mit Frieden sollen wir Gott dienen und den Menschen die Friedensbotschaft verbreiten.
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