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Refaim Ebene Refaim |
Jerusalem, Umgebung und Ebene Refaim[1], [2]
Nachdem David König über ganz Israel geworden war, unternahm er einen Feldzug gegen die Festung Jerusalem. In Jerusalem wohnten damals Jubusiter, die Nachkommen Hams.
Jerusalem war eine Naturfestung, denn die Stadt stand auf dem Berg, dessen drei Seiten durch tiefe Täler umgeben waren. Die Jubusiter verließen sich auf die Naturvorteile ihrer Zitadelle (= Festung) und sagten zu David: „Du kannst Stadt nie einnehmen! Selbst unsere Lahmen und Blinden könnten unsere Burg verteidigen und dich in die Flucht schlagen!“
Landkarte und Model[3] von Davids Stadt
David aber eroberte die Burg Zion. Zion war eigentlich der Name des höchsten Berges in Jerusalem. Zion bedeutet wörtlich „trockener Berg“[4].
Weil Joab bei dieser Eroberung als erster auf die Burg Zion hinaufstieg und sie einnahm, machte David ihn zu seinem Hauptmann. Und David machte die eroberte Festung Jerusalem zu seiner Residenz namens „Davids Stadt“ und zugleich zur Hauptstadt Israels.
Aus drei Gründen war Jerusalem als Hauptstadt Israels gut geeignet:
Als erstes, weil Jerusalem eine fast uneinnehmbare Festung war.
Als zweites, weil Jerusalem zwischen dem Stammesgebiet Judas und dem Benjamins lag. Saul war aus dem Stamm Benjamin und David aus dem Stamm Juda.
Und als drittes, weil Jerusalem ungefähr der zentrale Punkt von allen 12 Stammesgebieten war.
Und der Vers 10 verrät uns die entscheidende Ursache für das Wachstum der Macht Davids: „Und Davids Macht nahm immer mehr zu, und der Herr, der Gott Zebaoth, war mit ihm.“
„Gott war mit ihm“ – das war die entscheidende Ursache für das Machtwachstum Davids. Weder wegen seiner Klugheit noch wegen seiner Tapferkeit noch wegen seiner irgendeiner Fähigkeit wuchs seine Macht. Vielmehr wuchs sie deswegen, weil Gott mit ihm war. Darum war sein Machtwachstum einfach Gottes Gnade, eine 100prozentige Gnade.
Gottes Gnade für David bestand darin, dass Gott mit ihm war. David nahm diese Gnade gerne an und genoss die Gemeinschaft mit Gott. Er schätzte diese Gemeinschaft sehr, betete zu Gott gerne und fragte ihn nach seiner Orientierung.
Z.B. Als die Philister Israel angriffen, betete David zu Gott und fragte ihn nach seiner Orientierung. Und er folgte seiner Orientierung und siegte über die Feinde (17-25). Und er pries Gott und schrieb viele Psalmen.
Gott bietet auch uns in Jesus Christus die Gemeinschaft mit ihm an. Deswegen heißt Jesus Christus „Immanuel“. Immanuel bedeutet „Gott mit uns“. Gott ist in Christus als Mensch in die Welt gekommen, um mit uns Gemeinschaft zu haben. Wir sollen in Jesus Christus die Gemeinschaft mit Gott genießen. Wir sollen uns immer bewusst sein, dass Gott in Christus mit uns ist. Wir sollen oft mit ihm sprechen und ihm folgen. Wir sollen ihn loben und preisen. Die Gemeinschaft mit Gott in Jesus Christus ist der beste Segen Gottes für uns.
Vorletzte Woche besuchte ich Dr. Schüler, einen Proktologen, zur regelmäßigen Kontrolle. Aber in der Praxis war ich überrascht, weil Dr. Schüler inzwischen in Rente gegangen war und ein neuer Arzt, Dr. Segering, mich empfing. Und dieser ordnete mir auch noch die Koloskopie (Darmspiegelung) an. Ich dachte, vielleicht habe er nicht genug Patienten. Und die Koloskopie ist eine etwas unangenehme Untersuchung. Vor der Untersuchung muss man das Zeug einnehmen und viel Wasser trinken, um die ganze Nacht Durchfall zu haben. Aber ich nahm sein Angebot an, weil ich daran glaubte, dass Gott mit mir ist und auch durch den Arzt zu mir spricht. Der Arzt sprach von Narkose. Aber eine Arzthelferin bot mir die freie Wahl zwischen mit Narkose und ohne Narkose an. Ich wählte ohne Narkose. So machte ich letzten Donnerstag die Koloskopie ohne Narkose. Durch diese Koloskopie nahm mein Gewicht etwa 2-3 kg ab und mein Bauch ist etwas zurückgegangen.
Das war ein Beispiel meiner Gemeinschaft mit Gott. Wir können die Gemeinschaft mit Gott auf verschiedener Weise erfahren. Entscheidend ist es, dass wir auf die Stimme Gottes hören und seiner Fügung folgen.
Wenn wir Gemeinschaft mit Gott haben, da ist Gottes Reich. Auch in mitten einer schmerzlichen Operation sind wir im Gottes Reich. Selbst wenn wir in einem finstern Tal wären, sind wir doch im Gottes Reich. Überall ist Gottes Reich, wenn wir mit Gott sind.
2. Um seines Volkes willen (11-16)
Vers 12 lautet: „David erkannte, dass der Herr ihn zum König über Israel bestätigt und sein Königtum erhöht hatte um seines Volkes willen.“
David erkannte, dass er nicht für seinen eigenen Vorteil von Gott als König gewählt wurde, sondern um seines Volkes willen. Das war eine bedeutende Entdeckung Davids.
David entschied sich also dafür, seine Zeit, Kraft und Herz dafür einzusetzen und sich um das Wohlergehen des Gottesvolkes zu kümmern.
Im Allgemeinen herrscht ein König in erster Linie für sich selbst. Der erste römische Kaiser Augustus z.B. ließ sehr viele Menschen hinrichten, um alleiniger Herrscher zu werden. Er tötete sogar seinen einzigen leiblichen Nachkommen Caesarion, den Sohn Kleopatras, weil er ihn für eine potenzielle politische Bedrohung hielt.
Wisst ihr, warum Kim Jung-Un, der Staatschef Nordkoreas, Nordkorea mit Südkorea nicht vereinigen will? Sein Hauptgrund ist, weil er seine Macht als Machthaber Nordkoreas nicht aufgeben will. Als er an die Macht kam, ermordete er seinen Onkel und viele, um seine Alleinherrschaft zu befestigen.
Wegen solcher Eigensüchtigkeit haben die meisten Nationen das regierende Königtum abgeschafft und es durch ein demokratisches Regierungssystem ersetzt. In vielen Ländern nennt man den Regierungschef „Premierminister“, also „der erste Minister“. Das Wort „Minister“ kommt vom Lateinisch und bedeutet „Diener“. Alle Minister und Premierminister sollen Diener des Volkes sein.
Dies Prinzip gilt allen Arten von Leadership. Wer ein Leiter ist, soll seinen Mitarbeitern fröhlich dienen. Deswegen braucht ein Leiter eine fröhlich dienende Einstellung.
Ein demokratisches System ist im Allgemeinen gut. Es hat aber eine Schwachstelle: Die Mehrheitsmeinung entspricht nicht immer dem Willen Gottes. Während Mose z.B. auf dem hohen Berg war um die göttlichen Gesetze zu empfangen, folgte das Volk der Mehrheitsmeinung, indem sie den Götzen Opfer brachten und sich von ihren fleischlichen Lüsten treiben ließen (2. Mose 32).
Viele demokratische Regierungen der Welt geben der Homo-Ehe gleiche Berechtigung wie der gesunden Ehe.
Als Jesus nur mit 5 Broten und 2 Fischen 5000 Menschen mit Brot satt speiste, wollte die Menschenmenge ihn zu ihrem König machen, um durch seine göttliche Kraft immer wieder Brot zu bekommen. Aber Jesus betete zu Gott und fragte ihn nach seiner Orientierung. Auch vor dem Tod betete er zu Gott:
„Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt. 26,39).
Nachdem er Gottes Willen erkannte, gehorchte er ihm. Er starb am Kreuz für die Sünde der Menschen und ist von den Toten auferstanden.
David erkannte, dass er dem Willen Gottes entsprechend dem Volk dienen sollte (12).
Dies entsprach Gottes Wort in 2. Mose 19,5-6. Dort steht:
„Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“
Gottes Wille ist es, dass seine Leute ein heiliges, priesterliches Volk für die Welt werden. Wir sind ein heiliges, priesterliches Volk Gottes. Gott hat uns dazu berufen, anderen Menschen zu dienen, damit sie durch den Glaubensgehorsam ein heiliges Volk werden. Gott will nicht, damit wir allein selig werden. Vielmehr möchte Gott, dass wir anderen Menschen helfen, damit sie auch gottwohlgefällige Menschen werden. Wenn wir aber diesen Segen vernachlässigen, können wir den Segen der Gemeinschaft mit Gott auch nicht richtig genießen. Wenn wir aber anderen Menschen gottwohlgefällig helfen, können wir den reichen Segen Gottes für uns und andere erfahren. Und durch uns werden viele Menschen Gottes Segen schmecken. So breitet sich Gottes Reich aus und Gott freut sich sehr.
3. Davids Sieg über die Philister (17-25)
Alsbald die Philister hörten, dass man David zum König über ganz Israel gesalbt hatte, zogen sie alle hinauf, um ihn gefangen zu nehmen. Sobald das David erfuhr, verschanzte er sich in einer Bergfest. Die Philister aber schlugen ihr Lager in der Ebene Refaim auf.
Was tat David nun?
Vers 19 berichtet uns: „David befragte den Herrn und sprach: Soll ich die Philister angreifen? Wirst du mir den Sieg geben?“
Da antwortete Gott: Greif sie an! Ich werde sie in deine Hände geben.“
Und David zog mit seinen Soldaten nach Baal-Perazim und schlug sie dort. Und nach dem Sieg sagte David: „Gott hat meine Feinde vor mir durchbrochen, wie Wasser einen Damm durchbricht“ (20).
Die Philister gaben aber nicht auf. Sie zogen noch einmal nach Israel und lagerten sich auch diesmal in der Ebene Refaim. David hätte meinen können, dass er nun kein Gebet bräuchte, sondern einfach die Feine angreifen solle wie letztes Mal.
Jeder Mensch neigt dazu, seinen früheren Erfolgsweg zu wählen. Habt ihr mal beobachtet, wie ein Fußballtrainer seine Mannschaft aufstellt? Wenn seine Mannschaft vorher das Spiel gewonnen hat, stellt er meistens die gleiche Mannschaft auf. Wenn seine Mannschaft aber verloren hat, wechselt er einige Positionen.
Aber David war demütig vor Gott. Darum betete er trotz seines letzten Sieges nochmal und fragte Gott nach seiner Orientierung wiederum.
Und Gott gab ihm diesmal eine andere Strategie: „Greift sie diesmal nicht von vorne an, sondern wende dich gegen ihren Rücken und falle vom Balsamstauden aus über sie her! Sobald du in den Wipfeln der Balsamsträucher ein Geräusch wie von Schritten hörst, greif sofort an! Dann weißt du, dass ich selbst dir vorausgegangen bin, um das Heer der Philister zu schlagen.“ (23-24).
Und David tat wie die Anweisung Gottes und schlug die Philister von Gibeon bis nach Geser hin.
Geser[5]
Trotz unseres früheren Erfolgs sollen wir immer wieder Gott fragen und seiner Anweisung folgen. Das ist ein Siegesgeheimnis.
Letztes Jahr und in diesem Sommersemester konnten wir durch den Alphakurs verhältnismäßig viele Studenten einladen. Trotz dieser guten Erfahrung sollen wir wieder demütig zu Gott beten, nach seiner Orientierung fragen und seiner Leitung folgen. Gott wird dann unsere Arbeit sicher segnen.
Der Doppelsegen
Gott hat uns in Jesus Christus einen großartigen Doppelsegen geschenkt. Durch den Tod Christi hat er alle unsere Schuld getilgt und uns zu Gotteskindern gemacht. Er hat uns seinen Geist geschenkt und ist mit uns. Gott ist mit uns - wir sollen diesen Segen wahrnehmen und richtig genießen.
Es gibt aber noch einen Segen Gottes. Gott hat uns zum Wohl seines Volkes berufen. Wir sollen diesen Segen dankbar annehmen und Studenten mit Gottes Wort, Gebet und Freundlichkeit dienen. Gott wird durch uns sein wunderbares Werk tun.
Wir sollen diesen Doppelsegen Gottes wahrzunehmen. Er möge durch uns viele Menschen in der Welt segnen. Amen!
[5] http://www.bibelwissenschaft.de/fileadmin/buh_bibelmodul/media/wibi/image/map_WILAT_Geser_1_Karte.jpg
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