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30.08.2015
Holt die Lade Gottes in eure Herzen!
2. Samuel 6,1-23
Leitvers 12: „Und es wurde dem König David angesagt, dass der Herr das Haus Obed-Edoms segnete und alles, was er hatte, um der Lade Gottes willen. Da ging er hin und holte die Lade Gottes aus dem Haus Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden.“
Wisst ihr, weshalb Jerusalem die Hauptstadt Israels war? Weil der König Israels in Jerusalem wohnte? Teilweise richtig. Wer war aber der wahre König Israels? – David oder Gott?
Heute wollen wir die Umzugsgeschichte der Bundeslade kennen lernen. Die Israeliten betrachteten die Bundeslade als Thron Gottes. Und David glaubte daran, dass Gott der wahre König ist. Darum wollte er die Bundeslade nach Jerusalem bringen. Also: Jerusalem war die Hauptstadt Israels, weil die Bundeslade dort war.
Wir wollen darüber Gedanken machen, was unsere Bundeslade ist und wohin wir unsere Bundeslade bringen sollen.
1. Der Tod von Usa - der heilige Gott (1-10)
Diese Geschichte beginnt damit, dass David alle jungen Männer aus Israel sammelte, um die Bundeslade von Baala nach Jerusalem zu holen.
Gott hatte Abraham berufen und gesagt: „Du sollst ein Segen sein. Ich will dich segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden“ (1. Mose 12,2-3).
In 2. Mose 19,6 drückte Gott diesen Segen etwas anders aus: „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“
Gott wollte nun sein Versprechen an Abraham und Israel erfüllen. Dazu machte er David zum König, um Israel zu einem Königreich von Priestern zu machen.
David machte Jerusalem zur Hauptstadt des priesterlichen Königreichs, und die Anbetung des wahren Königs sollte die wichtigste Rolle Israels für alle Welt spielen. Darum richtete David seine Aufmerksamkeit auf den Gottesdienst. Leider war der Gottesdienst seit dem Tod des Priester Elis in Vergessenheit geraten.
David vergaß nie, dass nicht er, sondern Gott der wahre König ist. Darum wollte er die Bundeslade nach Jerusalem holen, um Gott besser anzubeten.
Warum hielt David aber die Bundeslade so wichtig?
Die Bundeslade galt als Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel, und das Kernstück der Bundeslade war der Gnadenthron und die Gesetzestafel.
Auf dem Bundesladekasten gab es den Gnadenthron. Ein Thron ist mit Schmück reich verzierter Sessel eines Königs. Der Gnadenthron symbolisierte die Anwesenheit Gottes. Aber man sieht nur Deckel des Kastens, und sieht weder einen richtigen Thron noch Gott. Der Grund war einfach: Denn Gott hatte geboten: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Abbild machen“ ( (2. Mose 20,4). Deswegen hatte man kein Bildnis Gottes gemacht und auch keinen richtigen Thron.
An den beiden Enden des Gnadenthrons war jeweils ein Cherubim, der mit seinen Flügeln den Gnadenthron zudeckte.
Die Zehn Gebote in der Bundeslade waren das Kernstück von den 5 Büchern Mose .
Gott hatte in 2. Mose 25,22 versprochen: „Dort (d.h. im Allerheiligsten der Stiftshütte) will ich dir begegnen, und vom Gnadenthron aus, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, zwischen den beiden Cherubim will ich mit dir alles reden, was ich dir gebieten will für die Israeliten.“
Die Bundeslade war ein Akazienholzkasten (1,25m x 0,75m x 0,75m Höhe), der mit Gold überzogen war. In diesem Kasten waren zwei Gesetzestafeln, die Mose von Gott empfing (2. Mose 25,16). Zum Tragen mit Stangen hatte die Bundeslade an ihren vier Ecken vier goldene Ringe.
David wollte dem König der Könige gut dienen. Darum wollte er die Bundeslade nach Jerusalem holen. Jerusalem sollte also der zentrale Ort der Gottesanbetung werden.
Nehmen wir an, dass ich eine berühmte Persönlichkeit wie Bundeskanzler sei. Wenn ich aber keinen Gott hätte, wäre ich doch nichts. Gott sei Dank, dass er mich als sein Kind und seinen Diener herzlich angenommen hat und mit mir ist. Deswegen habe ich doch einen großen Lebenssinn als Gotteskind und sein Diener. In gewisser Hinsicht ist ein Gotteskind größer als Bundeskanzler. Und alles, was ein Kind Gottes für den Herrn tut, das hat einen bleibenden Sinn.
Wo war die Bundeslade bisher geblieben? Sie war zu jener Zeit in einer jüdischen Stadt namens Baala gewesen. Baala ist ein anderer Name von Kirjat-Jearim (Stadt des Waldes) (Josua 15,60). Kurz vor dem Tod Elis hatten die Philister den Israeliten die Bundeslade geraubt und sie in ihrem Götzentempel aufgestellt mit der Erwartung des Segen Gottes. Aber sie hatten nur die Strafe erfahren. Darum hatten sie die Bundeslade nach einem israelistischen Dorf namens Kirjat-Jearim zurückgebracht. So war sie im Haus Abinadabs etwa 70 Jahre lang geblieben (1. Sam 6,21 u. 7,1): 20 Jahre bis zum Sieg in Mizpa (1. Sam 7,2) + 40 Jahre der Wirkungszeit Samuels als Prophet und die Regierungszeit Sauls + etwa 10 Jahre anfänglicher Regierungszeit Davids.
Was geschah dem Haus Abinadabs? Gott segnete das Haus Abinadabs sehr.
David liebte Gott. Er wusste, dass nicht er, sondern Gott der wahre König war. Eine Hauptstadt ohne König? Das geht ja nicht. Darum wollte David die Bundeslade nach Jerusalem bringen. Mit ganzem Volk holte er mit einem Wagen die Bundeslade. Und Usa und Achjo, beide Söhne Abinadabs und Leviten, waren für den Transport der Bundeslade verantwortlich.
Usa und Achjo hießen in Lutherbibel „Abinadabs Söhne“. Aber auf Hebräisch heißen sowohl Söhne als auch Enkelsöhne und weitere Urenkelsöhne einfach „Söhne“. Weil es inzwischen schon etwa 70 Jahre vergangen waren, waren Usa und Achjo wahrscheinlich Abinadabs Enkelsöhne.
Während die Bundeslade nach Jerusalem transportiert wurde, folgten David und alle Israeliten hinterher. Sie tanzten, lobten Gott und spielten mit Instrumenten.
Aber es passierte ein Unfall. Als die Bundeslade den Dreschplatz erreichte, der einem Mann namens Nachon gehörte, wollten die Rinder den Wagen umstürzen. Schnell streckte Usa, der Priester, seine Hand aus und hielt die Bundeslade fest.
Da entbrannte der Zorn Gottes gegen Usa, und Gott schlug ihn tot, weil er gewagt hatte, die Bundeslade zu berühren.
Warum schlug Gott Usa?
Und die Bundeslade bedeutete damals die Gegenwart Gottes. Als Usa die Bundeslade berührte, wurde er sofort auf der Stelle tot. Diese Begebenheit lehrte uns, dass Gott heilig ist und kein Mensch vor Gott bestehen kann.
Mose hatte einmal Gott gebeten, Gottes Angesicht einmal sehen zu dürfen. Da hatte Gott geantwortet: „Mein Gesicht kannst du nicht sehen, denn jeder Mensch, der mich sieht, muss sterben“ (2. Mose 33,11; 20-23).
Obwohl Mose eine innige Vertrauensbeziehung zu Gott hatte und Gott mit ihm persönlich redete, konnte er Gott doch nicht direkt schauen. Warum? Weil auch Mose ein Mensch war, der Fehler und Sünde hatte.
Es gibt ja Menschen, die sich sehr bemühen, kein Schlechtes zu tun und ein frommes Leben zu führen. In unseren Augen sehen sie gute, gerechte Menschen zu sein. Nehmen wir an, dass solche gute, gerechte Menschen ohne Reinigung ihrer Sünde ins Himmelreich kommen würden. Obwohl sie in unseren Augen als sündenlose, gerechte Menschen aussehen, werden alle ihre verborgenen Sünden vor Gott offenbar. Das Himmelreich würde in Gefahr stehen, durch ihre Sünden verschmutzt zu werden. Dann wäre dort kein Himmelreich mehr, denn dort würden Menschen immer noch sündigen.
Also: Ein sündiger Mensch darf weder Gott schauen noch direkt in Kontakt mit ihm haben noch ins Himmelreich kommen. Kein einziger Mensch hat Chance, mit seiner eigenen Gerechtigkeit ins Himmelreich zu kommen und Gott zu schauen. Jeder Mensch braucht die Sündenvergebung Gottes unbedingt, denn Jesus Christus hat die göttliche Strafe für unsere Sünde empfangen und uns die Vergebung gebracht. Gott vergibt unsere gesamte Schuld ganz sicher, wenn wir für unsere Sünde Buße tun und an Jesus Christus als unseren Retter glauben. Und er schenkt uns den Heiligen Geist.
Gott wird, wenn wir von den Toten auferstehen, uns zu neuen Kreaturen machen, sodass wir wie Engel werden und keine einzige Sünde haben. Wir können Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und Gemeinschaft mit ihm haben. Deswegen ist das Kommen Christi eine wirklich Frohe Nachricht für alle Menschen. Wir sollen diese Frohe Nachricht annehmen.
2. Die Lade kommt nach Jerusalem – segnender Gott (11-23)
Durch den Tod Usas bekam David Angst davor, die Lade des Herrn nach Jerusalem zu bringen. Darum ließ er sie ins Haus eines Leviten aus Gad namens Obed-Edom bringen. So blieb die Lade dort drei Monate lang. Obed-Edom war ein Levit aus der Sippe Korachiter. Diese Korachiter-Sippe begann mit Kehat (vgl. Exodus 6,21; Exodus 18,16 und 1 Chronicles 26, 4). Und Kehat war einer der Söhne Levis, und Levi war der dritte Sohn Jakobs (2. Mose 6,16). Gott hatte alle Nachkommen Levis als Diener Gottes, also zum priesterlichen Dienst bestimmt. Und die Aufgabe der Korachiter war Torhüter des Heiligen Zeltes, in dem die Bundeslade lag. In Psalmen gibt es einige Psalter mit der Überschrift „Von den Nachkommen Korachs, zum Nachdenken“, z.B. Ps. 42.
Was passierte dem Haus Ebed-Eodoms, nachdem die Lade des Herrn dort war? Passierte da ein Unglück?
Nein. Der Vers 11 berichtet uns: „Der Herr segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.“
Gott segnet jeden, der Gott dient.
Die Nachricht von der Segnung des Hauses von Obed-Edom breitete sich aus. Und auch David hört davon. Da bekam er Mut, die Lade des Herrn nach Jerusalem zu holen.
Diesmal transportierte er die Lade nicht mit einem Wagen, sondern ließ die Leviten sie tragen. Er gab ihnen genaue Anweisungen gemäß der Bibel (z.B. im 15. Kapitel der ersten Chronik.) Letztes Mal transportierte man die Lade des Herrn mit einem Wagen. Diesmal aber trugen die Leviten sie. Und in jeder Station brachten sie Gott Opfer. Und David tanzte mit aller Macht vor dem Herrn. Jubelnd und tanzend brachten David und das Volk die Bundeslade nach Jerusalem.
Der Tod von Usa hatte uns den heiligen Gott gezeigt. Diesmal zeigte Gott sich als gnädigen, segnenden Gott. Als David und das Volk die Lade des Herrn nach Jerusalem brachten, segnete Gott David und das Volk. Und David und das Volk waren voller Freude. David segnete im Namen des Herrn das Volk und verteilte. jedem des Volks, Mann und Frau, einen Brotkuchen, ein Stück Fleisch und Rosinenkuchen.
Als David nach Hause kam, um seinen Familienangehörigen den Segen Gottes zu wünschen, ging Michel, die Tochter Sauls, heraus ihm entgegen und sagte: „Wie würdevoll ist heute der Herr König vor seinem Volk gewesen, als er sich vor den Mägden seiner Männer entblößt hat, wie sich die losen Leute schamlos entblößt!“ (20).
Michel schätzte die Dankbarkeit Davids für Gott nicht. Sie schätzte nur die oberflächliche Würde als König und Königin.
David aber lebte vor Gott und nicht vor Menschen. Er war vor Gott demütig und dankbar.
Im ersten Teil habe ich gesagt, dass Gott heilig ist. Sündige Menschen können nicht einfach Gott begegnen.
Aber dieser Gott ist auch gnädig und segnet seine Leute gern. Wir können durch den Glauben an Jesus Christus Gott persönlich begegnen und Gemeinschaft mit ihm haben.
Es gibt verschiedene Segen Gottes. Aber mit Gott zu sein und Gemeinschaft mit ihm zu haben – das ist der beste Segen.
David holte die Lade des Herrn nach Jerusalem, damit er immer in Gegenwart Gottes leben und ihn anbeten wollte.
Natürlich war Gott auch damals überall. Aber Gott offenbarte sich oft im Tempel. Deswegen konnte man damals im Tempel durch die Anbetung Gottes Gott begegnen.
In der neutestamentlichen Zeit offenbart Gott sich durch Jesus Christus. Wenn man für seine Sünde Buße tut und an Jesus als Christus und Gottes Sohn glaubt, schenkt Gott ihm die Vergebung und den Heiligen Geist und begegnet ihm persönlich.
In gewisser Hinsicht können wir Jesus Christus als neutestamentliche Bundeslade nennen. Denn wo wir mit Jesus Christus wandeln, da ist der Tempel Gottes.
Gott hat seine Bundeslade vor unsere Herzenstür gebracht. Wir brauchen nun die Bundeslade in unsere Herzen empfangen, ihn als unseren Herrn und Christus anbeten und mit ihm wandeln. So können wir die Gemeinschaft mit ihm haben und große Freude genießen.
Wir können z.B. beim Beten Jesus Christus in unsere Herzen einladen und die Freude der Gemeinschaft mit ihm genießen. Auch beim Bibellesen können wir die Gemeinschaft mit ihm erfahren. Oder wir können auch beim Sparziergang oder bei der Arbeit die Gegenwart des Herrn bewusst werden und die Seligkeit der Gemeinschaft mit ihm genießen.
Gott möge unsere Gemeinschaft mit Jesus Christus segnen. Amen!
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