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22.11.2024
Markus 6,1-6
Markus 6,2: „Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche mächtigen Taten, die durch seine Hände geschehen?“
Lukas 4,17-21: „Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (Jesaja 61,1-2):
Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.
Und als er das Buch schloss, gab er's dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. Und er fing an, zu ihnen zu reden:
Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“
Jesus Christus ist als der Retter in die Welt gekommen, um uns zu retten. Die erste Botschaft Jesu war die Verkündigung vom Gnadenjahr des Herrn. Er verkündete, dass mit seinem Kommen das Gnadenjahr Gottes angebrochen ist. Alle, die Jesus als Gottes Sohn glauben, werden die Begnadigung all ihrer Süden erfahren, Gottes Kinder werden und Gottes Reich empfangen. Das ist wirklich eine Frohe Botschaft für alle Menschen der Welt.
1. Die Verkündigung des Gnadenjahres (1-2)
Gemäß dem Lukasevangelium begann Jesus mit seinem Wirken in Nazareth.
Jeder liebt seine Stadt, wo er aufgewachsen ist. Timothee, mein zweiter Sohn, wurde zwar in Dortmund geboren, aber mit 3 Jahren ist er mit uns nach Bochum umgezogen und in Bochum aufgewachsen. Darum ist er ein Fußballfan von VFL Bochum geworden.
So war auch Jesus. Er wurde in Bethlehem geboren, aber wuchs in Nazareth auf. Darum liebte er Nazareth mehr als alle andere Städte. So möchte er, dass die Bewohner in Nazareth die Frohe Botschaft vom Gnadenjahr des Herrn als erste hören und Gottes Kinder werden.
Deswegen besucht er mit seinen Jüngern Nazareth und wollte die Bewohner zum Glauben an das Evangelium führen.
Lukasevangelium Kapitel 4 berichtet uns ausführlich, was er dort tat. Er verkündete in der Synagoge von Nazareth die Erfüllung des Gnadenjahrs des Herrn:
„>>Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«
Und als er das Buch schloss, gab er's dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. Und er fing an, zu ihnen zu reden:
<Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren>“) (Lk. 4:18-21; vgl. Jesaja 42,7, 3; Mose 25,10).
Und als er das Buch schloss, gab er's dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. Und er fing an, zu ihnen zu reden:
<Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren>“) (Lk. 4:18-21.
Um diese Ankündigung des Gnadenjahrs des Herrn zu verstehen, wollen wir die Geschichte vom Gnadenjahr des Herrn kennenlernen.
Schon Mose hatte das Gnadenjahr angeordnet wie folgt: „Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seiner Sippe kommen“ (3. Mose 25,10).
Also sollten alle 50 Jahre alle Schulden aufgehoben werden. Alle, die wegen der Schulden Knechte anderer geworden waren, sollen freigelassen werden. Alle Schulden sollten annulliert werden. Alle Äcker, die wegen der Schulden genommen wurden, sollten zurückgegeben werden. Das war das Gebot des Gnadenjahrs.
Aber in der Geschichte Israels wurde dies Gebot nie richtig eingehalten. Und wir können es gut verstehen, warum dies Gebot Gottes nicht eingehalten werden konnte.
Etwa Siebenhundert Jahre vor Christus prophezeite Jesaja in Jes. 61 das Kommen des Gnadenjahrs des Herrn:
„Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; 2a zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN“ (Jesaja 61,1-2a).
Jesajas Ankündigung übertrug die Regelung vom Gnadenjahr in 25. Kapitel des 3. Mose dann auf die aktuelle Situation Israels. Seine Botschaft galt nicht mehr verarmten Einzelpersonen, sondern ganz Israel, um in der trostlosen Nachexilzeit ein umfassendes Ende aller Nöte und damit den Beginn der endgültigen Heilszeit an (s. Jes. 60-62).
Nun tritt Jesus auf und verkündet, dass Jesajas Prophetie in Jes. 61,1-2 erfüllt ist und das Gnadenjahr mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist:
„>>Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.« (Lk. 4:18-21)
Jesajas Botschaft wurde also durch das Kommen Christi im wahrsten Sinn erfüllt.
Das Gnadenjahr ist mit Jesu Auftreten angebrochen: Gefangene werden frei sein, Blinde werden wieder sehen können und die Zerschlagenen wieder frei und ledig. Denn Jesus, der wahre König und der Messias; er vollbringt all dies und herstellt das Gottesreich wieder.
Gott hat Jesus mit dem Heiligen Geist gesalbt und ihn in die Welt ausgesandt. Er ist der Gesalbte, also der Christus und der Retter. Er ist in die Welt gekommen, um allen Menschen das Gnadenjahr mit dem Evangelium zu verkündigen: Er verkündet den Menschen die Freiheit von der Sünden und der Todesmacht. Er gibt den geistlich blinden Menschen ihre Augen wieder, damit sie Jesus als ihren Retter und Christus erkennen und das wunderbare Gottesreich sehen können. Er will die zerschlagen, verzweifelten Menschen die Freiheit erlösen und sie selig machen.
Jesus verkündet allen Menschen das Evangelium, damit sie von der Gewalt der Sünde und der Todesmacht befreit werden und das Himmelreich empfangen. So verkündet er allen das Gnadenjahr des Herrn.
Nun steht da der Sohn des Zimmermanns Joseph und sagt: „Heute ist dieses Wort erfüllt.“
Die, die es hören, wunderen sich. Es gibt unter den Menschen viele Gefangene, viele sind blind oder anders krank und es gibt viel Leid unter den Menschen. In ihren Augen sind aber Jesus ein einfacher Mensch. Wie kann er dieses Wort erfüllen?
Sie alle verstehen nicht, was Jesus sagt.
Aber das Gnadenjahr des Herrn ist ein anderes, als worauf die Menschen hoffen. Das Gnadenjahr, was Jesus verkündigt, ist der echte Segen Gottes.
2. Ablehnung oder Annahme Jesu? (3-6)
Leider betrachteten die Leute in Nazareth Jesus als menschlich. Zunächst wunderten sie sich über die gnädige Botschaft Jesu. Aber sie begannen Jesus als menschlich und sagten: „Ist er nicht der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns?“
Sie ärgerten sich an Jesus.
Jesus wunderte sich über ihren Unglauben.
Wir sollen uns nun entscheiden, ob wir Jesus ablehnen oder ihn annehmen und sein Gnadenjahr erfahren.
Wie sollen wir uns Jesus gegenüber verhalten? Wollen wir ihn ablehnen? Oder wollen wir ihn annehmen und das Gnadenjahr des Herrn genießen? Die Ablehnung der Gnade Jesu ist der fatale Weg zur Verdammung. Aber die Annahme der Gnade Jesu ist der Weg des Segens Gottes.
Wollen wir das Gnadenjahr des Herrn durch Jesus Christus nicht empfangen?
Sind wir gefangen und verstrickt in Sünde? Sperrt uns eine Sünde oder Fehler unsere Sicht zu Gott?
Sind wir blind? Sehen wir nicht mehr den richtigen Weg des Friedens? Gehen wir einen falschen Weg, der unser Leben zum Abgrund führen wird?
Oder sind wir zerschlagen? Drückt uns irgendeine Sorge? Wissen wir nicht, wie unsere Zukunft sein wird? Drücken uns Konflikte mit jemandem? Haben wir Probleme in unserer Ehe, die uns die Luft abschnüren?
Gerade uns verkündigt Jesus das Gnadenjahr des Herrn. Er ist der, der uns aus unserer Sünde, unserer Fehler und Abhängigkeit herausführen möchte. Er will uns göttliche Vergebung, Befreiung und Segen schenken. Er will uns unsere alle Lasten von den Schultern nehmen und sie für uns tragen. Er will uns wieder von allen Sorgen und aller Gefangenschaft frei machen und uns zum Weg der Freiheit und des Segens führen. Denn Gott liebt uns sehr, sodass er seinen Sohn Jesus Christus für unsere Sünde und Schuld dahingegeben hat (Joh. 3,16). Er will uns während unseres irdischen Lebens treu begleiten und alle Dinge, die uns geschehen, zum Besten machen (Röm. 8,28).
Er nimmt uns als seine Kinder herzlich an und segnet uns mit himmlischen Frieden und Fülle des Lebens. Er will uns das Himmelreich schenken.
Darum sollen wir Jesus als unseren Retter und Gottes Sohn annehmen und ihm für seine Gnade danken.
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