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29. Sept. 2022
Schlüsselvers 9: “Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe.”
Wenn wir Zeit haben, wollen wir am Kemnader See hinter der Ruhruniversität Bochum eine Schifffahrt machen. Dieser See ist ein Stausee am Ruhr.
Ein Stausee ist ein künstlicher See, der sich in einem Tal vor einer Talsperre (Staumauer) bildet. Jeder Stausee benötigt den Zufluss von Wasser und Abfluss. Ohne Abfluss wird er im Laufe der Zeit stinken.
Jeder von uns ist in gewisser Hinsicht wie ein Stausee der Liebe Jesu. Jesus möchte, dass wir von ihm seine Liebe reichlich empfangen. Er möchte auch, dass seine Liebe durch uns an andere Menschen weiter fließt. Wenn Jesu Liebe nicht weiterfließt, wird es in uns stinken.
Wir wollen heute das Geheimnis kennenlernen, wie wir viel Liebe voll sammeln und sie in voller Menge fließen lassen können.
Erstens: Bleibt in Jesu Liebe!
Weinrebe[1]
Wein eine Weinrebe Frucht bringen will, muss sie an ihrem Weinstock bleiben. Am Weinstock zu bleiben bedeutet, dass wir an Jesus hängen bleiben.
Was bedeutet es, dass wir an Jesus hängen bleiben?
An Jesus hängenzubleiben bedeutet als erstes, dass wir stets an Jesus und seine Liebestat denken.
Denn Jesus sagt in Vers 9:
„Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!“
Wir sollen Jesu Liebe reichlich annehmen und in seiner Liebe bleiben, um fruchtbar zu sein.
Wir sollen immer wieder daran denken, wie Jesus uns geliebt hat.
Jesus ist Gott. Aus Liebe zu uns hat er sein Himmelreich verlassen und ist in die Welt gekommen, um uns Gott und seine Liebe zu zeigen.
Er hat dann alle unsere Schuld auf sich genommen und ist am Kreuz gestorben, um uns von aller Sünde zu befreien. Danach ist er von den Toten auferstanden und gen Himmel gefahren.
Er hat uns schließlich den Heiligen Geist gesandt und ist durch diesen Geist stets mit uns.
Dieser Jesus sagt zu uns:
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh. 3,16).
Dieser Jesus sagt zu uns auch: „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!“ (9).
Ich erfuhr Gottes Liebe zuerst durch meine Eltern und meine Geschwister. Sie liebten mich hingabevoll. Ich bekam dann Gottes Liebe durch meinen 6. Klassenlehrer Herrn Sohee Yeon, Herrn Jinhae Son meiner Middle School, Herrn Seungtak Baek meiner Highschool, Prof. Bosung Rhee der Universität Chungnam und Missionar Peter Suh.
Ich nahm dann am 5. April 1970 Gottes Liebe an, denn Jesus Christus starb für mich am Kreuz, ist dann von den Toten auferstanden und mich stets begleitet. Gott hat durch Jesu Blut all meine Sünde getilgt und mich von der Macht des Todes und der Hölle errettet. Er hat mir auch durch Esther seine Liebe ausgiebig geschenkt. Das ist eine wunderbare Gnade Gottes.
Wir sollen uns immer wieder an seine Liebe erinnern und seine Liebe erneut annehmen. Seine Liebe reinigt uns von aller Schuld. Seine Liebe heilt uns von allen seelischen Verletzungen. Seine Liebe macht uns zufrieden und glücklich. Seine Liebe schenkt uns springende Kraft und neue Motivation. Seine Liebe verwandelt unsere Umgebung in ein Paradies.
Wie können wir aber in der Liebe Jesu bleiben und seine Liebe immer wieder neu annehmen?
Wir sollen täglich daran denken, dass Jesus lebt und uns sehr liebt. Dass wir seine Liebe wahrnehmen und seine Liebe dankbar annehmen – das ist der Weg, in der Liebe Jesu zu bleiben.
Jesus liebt uns einseitig. Er hat unsere Schuld vergeben. Wir sollen nun seine Liebe erwidern, damit seine Liebe bei uns fruchtbar wird.
Wie können wir seine Liebe erwidern?
Wir sollen seine Liebestat für uns mit Dankeschön annehmen. Nehmen wir an, dass ein geliebter Mensch dir Blumen schenkt. Was sollst du machen? Du sollst die Blumen annehmen und ihm Dankeschön sagen.
Jesus hat uns geliebt und ist am Kreuz für unsere Schuld gestorben und ist auferstanden. Er hat uns dadurch Vergebung und das ewige Leben geschenkt. Jesu Kreuzestod und seine Auferstehung sind sein Blumenstrauß für uns.
Was sollen wir nun mit diesem Blumenstrauß machen? Sollen wir diesen Blumenstrauß in den Abfalleimer wegwerfen oder hinter einen Schrank lassen? Nein! Wir sollen diesen Blumenstrauß auf einen Tisch oder auf die Fensterbank schön hinstellen, damit wir ihn gut ansehen können. Damit meine ich, dass wir stets Jesu Gnade vor Augen halten und an ihn denken sollen.
Also: an Jesus hängenzubleiben bedeutet als erstes, dass wir stets an Jesus und seine Liebestat denken.
An Jesus hängenzubleiben bedeutet als zweites, dass wir Jesus für seine Liebe danken und ihm lobsingen.
Wir empfangen als Rebe vom Weinstock her Nährstoffe und Wasser reichlich. Deshalb ist es gut, dass wir Jesus danken und ihm lobsingen. Das Lobsingen ist die beste Möglichkeit, dem Herrn für seine Güte zu danken. Wir sollen Jesus lobpreisen dafür, wer er ist und was er für uns getan hat. Er hat Himmel und Erde und uns erschaffen. Er hat uns von allen Sünden befreit und uns als Gottes Kinder angenommen und gesegnet. Wenn wir dem Herrn mit unserem Mund lobsingen, werden wir viel Freude und Kraft bekommen. Unser Danken und Lobsingen sind mit dem Abfluss einer Talsperre vergleichbar. Der Zufluss ist sehr groß, denn Jesus hat uns wunderbare Gnade gegeben und gibt uns immer wieder neue Gnade. Problem ist unser Abfluss. Unser Abfluss muss groß genug sein. Dass wir Jesus danken und ihm lobsingen – das ist ein wichtiger Abfluss unserer Gnadentalsperre. Wenn wir Jesus für seine Gnade danken und ihm loben, fließt seine Gnade durch uns mächtig. Und wir schmecken seine Gnade reichlich. Aber wenn wir ihm weder danken noch lobsingen, wird unser Abfluss verstopft und seine Gnade kann durch uns nicht weiter fließen. Und eine Talsperre, die keinen richtigen Abfluss hat, wird früher oder später stinken.
Wir sollen nicht wie eine Talsperre ohne Abfluss sein, sondern eine Talsperre mit gutem Abfluss. Wenn wir einen guten Abfluss haben, werden wir viele gute Früchte bringen, wie die Reben gute Weintrauben als Ernte haben.
An Jesus hängenzubleiben bedeutet als drittes, dass wir anderen Menschen von Jesus und seiner Gnade erzählen.
Wenn wir an Jesus hängen bleiben, bekommen wir von ihm her viel Saft. Wir sollen den empfangenen Saft selbst gut genießen und ihn anderen weiter geben. Wir können diesen Saft dadurch anderen weitergeben, indem wir ihnen von Jesus und seiner Tat erzählen.
Weil wir Jesus für seinen Saft dankbar sind, ist es ganz natürlich, anderen von Jesus und seiner Gnade zu erzählen, damit sie auch Gnade annehmen können.
Wenn wir von der Liebe Jesu erzählen, erfahren wir selbst seine Liebe reichlich und diese Liebe fließt an andere Menschen weiter. Wer andern von Jesus erzählt, bekommt selbst viel Gnade.
Manche sagen: „Glaube ist eine Privatsache. Darum soll man nicht viel von Gott oder Jesus reden.“
Aber die Bibel sage, dass der Glaube „eine bekennende Sache“ ist (Röm. 10:10).
Wir sollen immer wieder davon erzählen, wie Jesus uns liebt.
Wenn wir von seiner Liebe erzählen, wird seine Liebe in uns lebendig sein, und wir werden sehr dankbar und glücklich sein. Das ist der Weg, in der Liebe Jesu zu bleiben.
Wir sind in gewisser Hinsicht wie eine fließende Talsperre. In Jesus Christus empfangen wir das Wasser der Gnade reichlich. Wir sollen dann dies Wasser der Gnade nicht sperren, sondern durch uns weiter fließen lassen. Wir brauchen euch keine Sorge darüber machen, dass unsere Talsperre kein Wasser mehr haben würde. Jesus hat eine riesengroße Menge der Gnade. Je mehr wir das Wasser von eurer Talsperre abfließen lassen, desto mehr Gnade fließt zu uns zu.
Das neue Gebot der Liebe
Jesus sagt in Vers 12: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.”
Er sagt auch in 13:34-35:
„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“
Jesus gibt uns das Liebesgebot. Der Ausgangspunkt dieses Liebesgebots ist Jesu Liebe zu uns. Zuerst hat er uns geliebt und hat sein Leben für uns geopfert. Und er hat all unsere Sünden vergeben und uns ewiges Leben und das Himmelreich geschenkt, denn er hat uns als seine Kinder angenommen.
Er hat uns auch dabei geholfen, diese Gnade durch den Glauben dankbar anzunehmen. Er wird uns garantiert helfen, durch den Glauben zu leben und sicher ins Himmelreich zu kommen. Darum ist unsere Rettung 100 Prozent reine Gnade Gottes.
Gott hat uns die Gnade der Vergebung geschenkt, sodass wir ihm weder aus Angst noch aus Pflichtgefühl gehorchen, sondern aus Dankbarkeit. Wir sollen aus Dankbarkeit Gott vom Herzen gehorchen. Gottes Gnade will uns zum freudigen Gehorsam führen.
Jesus ist der menschgewordene Gott. Er ist größer als ganzer Universum. Aber er liebt uns dermaßen, dass er für unsere Sünden starb. Er ist dann durch die Allmacht Gottes von den Toten auferstanden. Er hat uns dann seinen Heiligen Geist gesandt.
Durch seinen Opfertod, seine Auferstehung und Sendung des Heiligen Geistes zeigt Jesus seine Liebe zu uns und seine Gemeinschaft mit uns. Er liebt uns allezeit. Ganz unabhängig von unserem menschlichen Hintergrund sind wir alle durch seine Gnade als Gottes Kinder wiedergeboren und die Taufe des Heiligen Geistes empfangen. Unsere göttliche Kindschaft und der Heilige Geist sind kostbarer als alle andere Dinge. So sind wir durch den Geist Gottes in den Leib Christi getauft. In dieser Gnadenzeit sind wir dazu berufen, dem neuen Gebot der Liebe zu gehorchen und einander zu lieben.
„Seht, wie sie einander lieben!” Mit diesen Worten schreibt Tertullian von Kartago vor 1800 Jahren über die herzliche Gemeinschaft der ersten Christen[2]. Ihm war aufgefallen, wie offen und herzlich die ersten Christen waren. Darum wurde er um das Jahr 190 selber Christ. Er ist der Erste, der den Begriff „trinitas“ („Dreieinigkeit Gottes“) gebrauchte[3].
Liebe ist keine zusätzliche Dekoration des christlichen Glaubenslebens. Vielmehr ist Liebe der Kern unseres Glaubenslebens. Deswegen sagt Jesus zu uns: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.“ Der Ausgangspunkt dieses Gebotes ist, weil Jesus uns liebt. Unsere Liebe soll seine Liebe zu uns widerspiegeln.
Jesus meint nicht, dass unsere Bruderliebe exklusiv sein soll. Er meint nicht, dass wir nur unsere Glaubensgeschwister in unserer Gemeinde lieben sollen. Vielmehr sollen wir sowohl andere Christen als auch andere Menschen lieben. Als Jesus lehrte, dass wir unseren Nächsten wie uns selbst lieben sollen, meinte er, dass wir alle Menschen als unsere Nächsten betrachten sollen. Wir sollen alle Menschen lieben, insbesondere Christen und Geschwister in unserer Gemeinde. Sein Liebesgebot ist nicht exklusiv, sondern inklusiv. Es ist nicht wie ein Todesmeer ohne Abfluss, sondern wie eine Talsperre mit einem reichen Zufluss und einem guten Abfluss.
Unsere Liebe soll möglichst die Liebe Christi widerspiegeln.
Wie sieht die Liebe Christi aus? 1. Kor. 13,4-7 beschreibt diese Liebe:
„Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern… sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“
Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern, sie bedeutet auch entsprechende Handlungen. Sie ist auch nicht nur eine berechnende Handlung ohne entsprechende Gefühle. Die Bibel lehrt uns, dass wir sowohl innerlich im Herzen als auch äußerlich durch unsere Handlung lieben sollen.
Um andere lieben zu können, müssen wir nach dem Wunsch Christi, der in unserem Herzen wohnt, fragen. Jesus ist der Weinstock und wir sind die Reben. Wenn wir von Jesus her seine überschwängliche Gnade und Liebe empfangen, werden wir sehr glücklich und können seine Gnade an andere Menschen weitergeben. Jesu Liebe macht uns weitherzig, sodass wir andere lieben können.
Wir sollen von Jesus her seine Gnade und Liebe täglich reichlich empfangen und sie genießen. Wir sollen diese Gnade und Liebe an andere Menschen reichlich weitergeben, damit sie auch glücklich werden und Gott loben können. Das ist der Wille Christi, der uns liebt und durch uns viele Früchte bringen will.
[1] www.gasthausgriessler.at/.../weinkarte.htm
[2] http://www.predigtdienst.net/c16_ostern5.shtml
[3] https://www.heiligenlexikon.de/BiographienT/Tertullian.html
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