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22.2.2024
Leitverse 14-16: „Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich erwählt, dass du seinen Willen erkennen sollst und den Gerechten sehen und die Stimme aus seinem Munde hören; denn du wirst für ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast. Und nun, was zögerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und lass dich taufen und deine Sünden abwaschen.“
In diesem Text finden wir das Glaubenszeugnis des Apostel Paulus. Der Anlass seines Zeugnisses ist seine Prügelei durch die jüdische Menge und die anschließende Verhaftung durch die römische Garnison. Sein Glaubenszeugnis erklärt uns, wie sein Leben vor der Wiedergeburt aussah, wie er zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, und wie sein Leben nach der Wiedergeburt aussieht.
Wir auch sollen bei jeder Gelegenheit unser Zeugnis sagen, indem wir sagen, wie unser altes Leben aussah, wie wir zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind und wie unser neues Leben aussieht.
Als Paulus im Tempel in Jerusalem ist, erkennen ihn einige Juden aus Asien und schreien ungeheuerliche Anschuldigungen gegen Paulus, weil sie meinen, dass er das jüdische Gesetz missachtet und einen Heiden in den Tempel gebracht hätte, was ein schweres Vergehen gewesen wäre. In blinder Wut packt eine Menschenmenge Paulus und beginnt ihn zu verprügeln. Glücklicherweise ist eine Garnison römischer Soldaten in der Nähe und rettet Paulus von der Prügelei. Mit Erlaubnis des römischen Befehlshabers erzählt Paulus vor der Menge der jüdischen Menge von seiner Begegnung mit Jesus und seiner Veränderung durch Jesus.
Auch wir sollen Gelegenheit ergreifen, mit anderen über Jesus zu sprechen. So können wir ganz natürlich von Jesus erzählen.
Die Erzählung des Paulus zeigt uns, dass wir bei der Erzählung unserer Glaubenserfahrung drei Phasen deutlich machen sollen:
Erstens, unser früheres Leben, bevor wir Jesus begegneten.
Zweitens, das Ereignis, das uns zur Begegnung mit Jesus führte.
Und drittens, unser verändertes Leben nach der Begegnung mit Jesus
I. Sein früheres Leben (1-5)
Paulus war in Tarsus geboren und in Jerusalem aufgewachsen. Er wurde in Jerusalem unter dem Rabbi Gamaliel ausgebildet. Gamaliel war ein angesehener Rabbiner. Paulus erhielt eine gründliche Ausbildung sowohl über das alttestamentliche Gesetz als auch über die jüdischen Traditionen. Er war ein eifriger Pharisäer für die jüdischen Gesetze.
Sein Eifer für das Gesetz und für die jüdische Tradition war so groß, dass er sich für die Verfolgung von Christen eifrig einsetzte. Er verfolgte die Christen in Jerusalem und wollte auch Christen in Damaskus verfolgen.
II. Seine Wiedergeburt (6-16)
Als Paulus auf dem Weg nach Damaskus reiste, um Christen zu verhaften, begegnete er in der Nähe von Damaskus Jesus. Dieser veränderte sein Leben total.
Schauen Sie sich die Verse 6-8 an: „Es geschah mir aber, als ich auf meiner Reise in die Nähe von Damaskus kam, dass mich am Mittag plötzlich vom Himmel her ein helles Licht umstrahlte. 7 Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul! Saul! Warum verfolgst du mich? 8 Ich aber antwortete: Wer bist du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst!“
Und wir erfahren hier Paulus' Zeugnis von seiner persönlichen Begegnung mit Jesus. Das ist der zentrale Bestandteil nicht nur von Paulus' Geschichte mit Jesus, sondern von jedem lebendigen Christen. Die Begegnung mit Jesus verändert das Leben jedes Menschen, der Jesus persönlich begegnet.
Wir sollen uns selbst fragen: Bin ich Jesus persönlich begegnet? Wenn ja, wie sah diese Begegnung aus?
Ich erzähle, wie ich Jesus begegnete:
Ich war eigentlich ein Ungläubiger, bis ich 20 Jahre alt wurde. Obwohl meine dritte Schwester mich dazu einlud, Kirche zu besuchen und an Jesus Christus zu glauben, lehnte ich ab.
Ich besuchte dann am 5. April 1970 zum ersten Mal den Sonntagsgottesdienst einer Studentengemeinde in Daejeon, Südkorea. Alle waren sehr freundlich. Der Prediger, Peter Suh, redete bei seiner Predigt wie normales Gespräch freundlich. Zum Schluss des Gottesdienstes sollten alle Besucher zu zweit beten. Ich sollte mit Frau Lydia Bang (damals hieß sie Kyung-Sook Cho) zu zweit beten. Sie war damals Studentin im zweiten Jahr der Krankenpflege-Hochschule in Daejeon.
Sie erklärte mir freundlich, wie man betet: Zu Beginn des Gebets redet man Gott an, damit Gott weiß, dass ich zu ihm spreche. Beispielsweise solle man sagen: „Lieber Gott“ oder „Herr“. Man sagt dann seine Dankbarkeit oder seine Bitte. Zum Schluss des Gebets sagt man „Im Namen Jesu Christi bete ich. Amen“. Das sagt man, weil wir nur durch Jesus Christus zu Gott kommen können.
Ihre freundliche Erklärung half mir, den Sinn des Gebets zu begreifen und ohne Hemmungen zu beten. An diesem Tag betete ich zum ersten Mal in meinem Leben zu Gott. Ich begann also am Einpflanzungstag 1970 an Gott und Jesus Christus zu glauben. Der Tag ist mein geistlicher Einpflanzungstag geworden.
Nach dem Sonntagsgottesdienst lud mich Peter Suh zum Englischkurs ein, der an Werktagen abends im Gemeinderaum stattfinden werde. Ich nahm also ab Montag an dem Englischkurs teil. Wir lernten zunächst Englisch. Danach lernten wir das Johannesevangelium auf Koreanisch. Die erste Geschichte des Johannesevangeliums lautet, dass Gott ein Mensch mit Namen Jesus wurde. Zu meinem Erstaunen konnte ich an diesem Tag einfach daran glauben, dass Jesus ursprünglich Gott war und als Mensch gekommen ist.
Etwa Mitte Mai schlug Peter Suh mir vor, mit ihm und Young-Ja Kwon (권영자), einer Studienanfängerin der Daejeon College, an der Frühlingskonferenz des Seoul-Bezirks teilzunehmen. Alle Teilnehmer der Konferenz waren freundlich und strahlend. Gott hat durch ihre Freundlichkeit mein Herz für Christus ganz geöffnet. So begann ich mit großer Freude am Gottesdienst der Gemeinde in Dajeon teilzunehmen und Freunde zum Glauben einzuladen.
Als Jesus Petrus erschien, wurden Paulus‘ Augen durch das helle Licht Christi geblendet. Er wurde dann in ein Haus von Damaskus geführt. Er tat dort für seine Sünde Buße, glaubte an Jesus Christus und ließ sich durch einen Christen namens Hananias taufen. Da konnte er wieder sehen.
Bevor er Jesus begegnete, war Paulus geistlich blind für die geistliche Welt. Doch durch Gottes Gnade erhält Paulus sein Augenlicht wieder, und seine Sünden sind abgewaschen.
Die Voraussetzung für die Errettung ist der Glaube an den Namen Jesus Christus und das Bekennen des Glaubens an Jesus Christus, wie Hananias zu Paulus gesagt hat:
„Steh auf und lass dich taufen und wasche deine Sünden ab, indem du seinen Namen anrufst“.
Auch wenn wir an Jesus als Christus, der für unsere Sünde gestorben und auferstanden ist, glauben und bekennen, werden wir gerettet, wie Apostel Paulus in Römer 10,10 sagt:
„Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Mund bekennt, so wird man gerettet.“
Unsere Sünden sind manchmal deutlich erkennbar und oft aber etwas weniger erkennbar. Wir können Sünden mit Verletzungen bzw. Krankheiten unseres Leibes vergleichen. Manche Sünden sind wie eine äußere schwere Verletzung des Leibes, während andere Sünden wie eine Krebskrankheit sind, die zunächst unsichtbar ist. Unabhängig von der Art von Sünden sind alle Sünden ernst und tödlich.
Vielleicht sehen wir äußerlich wie ein recht guter Mensch aus in moralischer oder auch in religiöser Hinsicht. Das kann uns täuschen. Jeder braucht Jesus Christus und Vergebung der Sünde. Die gute Nachricht des Evangeliums ist, dass man einfach durch den Anruf des Namen Jesu von der Sünde befreit werden kann.
III. Sein Leben nach der Wiedergeburt (17-21)
Paulus setzt in den Versen 17-21 seine Geschichte fort. Er erzählt, was ihm nach seiner Rettung geschah. Gott sendet ihn nach den heidnischen Ländern, als die Juden das Evangelium von Jesus nicht annehmen wollten.
Sobald Paulus das Wort "Heiden" sagt, beginnen die Juden wieder gegen Paulus zu schreien. Die jüdische Menge ist durch Paulus' Rede über seinen Auftrag, die Heiden zu retten, aufgeschreckt. Sobald Paulus das sagt, unterbrechen sie seine Rede und rufen: “Weg mit diesem! Denn er darf nicht leben.“
Der römische Befehlshaber bringt Paulus daraufhin in die Kaserne und ordnet an, ihn auszupeitschen. Er zieht dann den Befehl zurück, als er erfährt, dass Paulus ein römischer Bürger ist.
Paulus benutzt jede Gelegenheit, vom Evangelium von Jesus Christus zu erzählen! Dabei gibt er sein persönliches Glaubenszeugnis. Das ermutigt uns dazu, das Evangelium von Jesus Christus mit unserem Glaubenszeugnis zu erzählen. Persönliche Zeugnisse sind oft wirksamer als logische Argumente für das Christentum. Ein persönliches Zeugnis ist eine gute Möglichkeit, Einwände gegen das Evangelium zu überwinden.
Es ist sehr effektiv, die Botschaft von Jesus mit unserem eigenen Zeugnis einzuflechten. Unser Zeugnis ist unser Rettungserlebnis durch das Evangelium. Unser persönliches Zeugnis soll jemandem das Evangelium mitteilen, indem wir in unserem Zeugnis klar erzählen, wie unser Leben vor der Wiedergeburt aussah, wie Jesus unser Leben gerettet hat und wie er unser Leben verändert hat.
Gott möchte, dass jeder von uns anderen seine Geschichte erzählt, wie Paulus seine Geschichte getan hat.
Wo können wir das also diese Woche tun? Vielleicht im Arbeitsplatz oder beim Mittagessen mit einem Kollegen. Oder bei einem Einkaufen mit andren Kunden. Oder mit Nachbarn. Oder im Wartezimmer eines Arztes.
Das Teilen unserer Erlösungsgeschichte mit anderen ist eine erfrischende Erinnerung an die unglaubliche Gnade Gottes. Es ist erstaunlich leicht, Gottes Gnade der Rettung zu vergessen. Deshalb sollen wir uns oft daran erinnern, welche Gnade Gott uns erwiesen hat. Unser Zeugnis erinnert uns an Gottes Gnade.
Jesus kann jedem von uns vergeben, wenn wir uns von unseren Sünden abwenden und an Jesus Christus glauben. Der Apostel Paulus ist das beste Beispiel dafür. Wenn Jesus Paulus uns verändern kann, dann kann er auch uns verändern und uns auf die unglaublichste Weise als seine Zeugen gut gebrauchen. Amen!
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