|
21.11.2022
Leitvers 17: „Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?
Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe.
Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!“
Die Liebe verändert die Welt zum Paradies für die liebenden Menschen.
Für mich und Esther ist unser Hochzeitstag der schönste Tag unseres Lebens. Wir feierten am 15. Oktober 1977 unsere Hochzeit. Den Tag kann ich nie vergessen.
Warum ist dieser Tag der schönste Tag für mich und Esther?
Weil wir an dem Tag heirateten und unser Leib und Seele durch die Liebe eins wurden.
Es ist wundersam, dass zwei Menschen, die eigentlich gar nicht kannten, sich verlieben und heiraten. Die Ehebeziehung ist die stärkste Bindung zwischen Menschen. Die meisten gelesenen Bücher oder gesehenen Fernsehfilme sind Liebesroman bzw. Liebesfilm.
Es gibt doch eine andere Liebesbeziehung, die sehr stark ist wie die Ehebeziehung. Das ist die Liebesbeziehung der Christen zu Jesus Christus.
Heute möchte ich über unsere Liebesbeziehung zu Jesus sprechen.
1. Jesus liebt uns (Verse 1-14)
„Ich sollte mich nur mit einer Freundin treffen und da stand er neben ihr. Noch nie zuvor hatte ich ihn gesehen, doch er wandte sich um und lächelte. Dieses Lächeln; unbeschreiblich und wunderschön. Plötzlich schien alles auf der Welt nichtig zu sein, nur dieser Augenblick nicht. Dieser Moment bestimmte von nun an mein Leben. Deine Hände möchte ich greifen; mit dir in den Himmel der Liebe fliegen; für immer Dein sein.“[1]
Dies ist eine kurze Beschreibung einer Liebesgeschichte.
Die Bibel ist eine Liebesgeschichte, eine Liebesgeschichte zwischen Gott bzw. Jesus und uns.
Genesis Kapitel 1 und 2 erzählen uns von der Schöpfung Gottes und Gottes Liebe zu Menschen. Gott liebt uns sehr, sodass er für uns eine wunderschöne Welt schuf und sie uns schenkte. Und er schenkte Menschen Liebespartner und spazierte im Paradies mit Menschen.
Aber Menschen waren Gott untreu und verloren deswegen das Paradies.
Dennoch liebt Gott uns Menschen unverändert.
Gott liebt uns so sehr, dass er in der Gestalt eines Mannes namens Jesus kam, weil er uns liebt. Er starb an unserer Stelle für unsere Sünden und ist dann am dritten Tag von den Toten auferstanden. Der auferstandene Jesus liebt uns unverändert, wie er Petrus liebt.
Heute wollen wir Jesu Liebe näher kennenlernen.
Sieben der 12 Jünger Jesu, nämlich Simon Petrus, Thomas, Nathanael, Jakobus, Johannes und noch zwei andere Jünger, sind einmal zusammen in Galiläa. Galiläa ist ihre Heimat. Und das Galiläische Meer war früher ihr Arbeitsplatz.
Da sagt Petrus zu ihnen: „Ich will fischen gehen.“
Da antworten die anderen: „Wir gehen mit.“
Während meiner Middle-School-Zeit ging ich angeln während der Ferientage ab und zu zum Talsperrsee in meiner Heimat.
Wollen Petrus und seine Freunde zum Fischen gehen, um die Zeit zu killen?
Ich glaube nicht.
Sie haben den auferstanden Jesus schon gesehen und an seine Auferstehung geglaubt. Sie haben auch den Heiligen Geist empfangen (20,22). Trotzdem sind sie keine Supermenschen geworden. Ihre Sorge für die Unterhaltskosten für sich selbst und ihre Familienangehörigen bedrückt sie. Weil die meisten von ihnen früher Fischer des Galiläischen Meeres gewesen sind, kehren sie zu ihrem alten Beruf zurück. Sie steigen ins Boot und fangen an, Netze zum Fischfang auszuwerfen.
Aber komisch.
Obwohl sie die ganze Nacht die Netze immer wieder geworfen haben, konnten sie nichts fangen. Sie sind verzweifelt. Als Morgen anbricht, stehen sie immer noch mit leeren Händen da. Sie sind müde und hungrig.
Im Morgengrauen kommt der auferstandene Jesus und steht am Ufer.
Sagt Jesus zu den Jüngern etwa: „Hi, was macht ihr da? Habt ihr schon eure Berufung als Evangeliumarbeiter vergessen und seid wieder Fischer geworden? Wie könnt ihr meinen Missionsauftrag vergessen?“
Nein!
Vielmehr hat er volles Verständnis für ihre Bedürfnisse. Er vernimmt, dass sie mit ihren leeren Händen und ihrer Verzagtheit dastehen. Er weiß, dass sie hungrig sind.
Darum sagt er zu ihnen: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“ (5).
Er ist wie eine liebevolle Mutter, die ihre hungrigen Kinder gerne etwas zum Essen geben will.
Er will ihnen etwas zum Essen geben.
Darum sagt er zu ihnen: „Werft das Netz aus zur rechten Seite des Bootes, so werdet ihr finden“ (6).
Die Jünger tun wie Jesus gesagt hat und machen einen großen Fang.
Ihr Netz ist voll von großen Fischen.
Inzwischen hat Jesus am Ufer schon Feuer angezündet.
Er grillt die Fische und sagt dann zu ihnen: „Kommt und esst!“
Er verteilt ihnen gegrillte Fische und Brot.
Die Jünger wärmen ihre gefrorenen Körper und stillen ihren hungrigen Magen.
Sie sind nun satt. Ihre Seelen haben sich erholt. Sie haben wieder Seelenfrieden.
Diese Szene zeigt, dass Jesus alle von uns sehr liebt und sich sowohl um unsere physische als auch geistliche Bedürfnisse kümmert.
Leider meinen einige Leute, dass Jesus Interesse nur für unsere geistlichen Bedürfnisse hätte, aber wenig Interesse für unsere physischen Bedürfnisse, weil unsere Körper sowieso vergänglich sind. Aber nein!
Jesus hat großes Interesse für alle unseren Bedürfnisse, sowohl geistlichen als auch leiblichen, weil er uns sehr liebt.
Gott ist unser Schöpfer. Er hat sowohl unseren Körper als auch unsere Seele erschaffen. Er liebt uns und kümmert sich sowohl um unser leibliches als auch unser geistliches Wohlergehen.
Aus Liebe hat Gott uns Mutter und Vater und Geschwister gegeben und uns erzogen. Aus Liebe hat er uns diese schöne Erde, einen blauen Himmel, eine warme Sonne, frische Luft und sauberes Wasser und leckeres Brot gegeben. Aus Liebe hat er uns freundliche Menschen gegeben. Aus seiner Liebe hat er uns zur Schule gesandt oder uns Arbeit gegeben.
Früher hat Jesus seinen Jüngern schon mal Brot und Fische zum Essen gegeben (Joh. 6). Aber die Jünger haben das vergessen. Darum gibt der auferstandene Jesus ihnen wieder Brot und Fische.
Gott liebt uns wirklich und kümmert sich um unser leibliches und geistliches Wohlergehen bestens.
Als ein Beispiel von der Liebe Gottes zu mir erzähle ich von der Fürsorge Gottes um meine Ohren.
Ich wurde in Südkorea geboren und aufgewachsen. Mein Vater starb an Krankheit, als ich zwei Jahre alt war. Ich bekam von meiner Mutter und meinen Geschwistern viel Liebe.
Als ich ein Kind war, ging ich im Sommer oft zum Schwimmen am Bach. Vielleicht deswegen bekam ich Mittelohrentzündung. Aber wegen der Armut meines Elternhauses konnte ich keine richtige ärztliche Behandlung bekommen. Aber als ich ein Masterkurs-Student war, gebrauchte Gott meinen Prof. Bosung Rhee, meinen Masterkurs-Betreuer, dass dieser mit dem Professor der HNO der Uniklinik Chungnam für meine OP redete. So bekam ich dort kostenfrei die erste Ohrenoperation.
Und ich bekam Ende September 1981 in der städtischen Klinik Dortmund die zweite Ohrenoperation durch die Krankenkasse wieder kostenfrei.
Ich bekam (Anfang März 1989?) in Bochum die dritte Ohrenoperation im Elisabeth-Hospital durch Prof. Hildmann.
Danach schickte Gott mich im April 2011 durch den Hautarzt Dr. Heyden zum Josephs-Hospital. Das Josephs-Hospital schickte mich mit dem Taxi zur Untersuchung meiner Ohren zur HNO-Ambulanz des Elisabeth-Hospitals. Da wurde ein gutartiger Tumor im linken Ohr festgestellt und ich bekam zum vierten Mal die Ohrenoperation.
Dieses Beispiel zeigt, dass Gott mich sehr liebt und sich um meine Gesundheit bestens kümmert. Vor allem hat Gott seinen Sohn Jesus Christus geopfert, um mir das ewige Leben zu schenken.
Gott liebt nicht nur mich, sondern alle von uns. Er hat sogar seinen Sohn Jesus Christus geopfert, um uns zu erretten und uns als seine Kinder anzunehmen.
Preist Gott für seine Liebe!
Wir sollen seine Gegenwart und seine liebevolle Stimme erkennen. Wir sollen Gottes Liebe und seine Fürsorge wahrnehmen und sie dankend annehmen. Wenn wir mit offenen Augen Jesus betrachten, erkennen wir, dass er stets uns begleitet und sich sorgfältig um uns kümmert.
Wenn wir seine Gegenwart und seine Liebe wahrnehmen, werden wir sehr glücklich.
So können wir Psalm 23 mitsingen:
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer gründen Aue und führet mich zum frischen Wasser…
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“
2. Hast du mich lieb? (15-25)
Jesus hat uns zuerst geliebt. Er hat sogar sein Leben geopfert, weil er uns sehr liebt und uns glücklich machen möchte.
Er möchte, dass wir seiner Liebe entgegenkommen.
Darum fragt er Simon Petrus und uns: „Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber als mich diese haben?“ (15).
Petrus antwortete ihm: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“
Jesus stellte ihm aber noch zweimal dieselbe Frage: „Hast du mich lieb?“ (16).
Er fragt uns auch dreimal: „Stephan, hast du mich lieb?
Was meinte Jesus mit seiner wiederholten Frage „Hast du mich lieb?“?
Ich glaube, dass er mit seiner Frage zu ihm und zu uns sagen möchte:
„Ich liebe dich sehr. Hast du meine Liebe angenommen? Liebst du mich?“
Diese Frage ist eine kurze Zusammenfassung der ganzen Bibel: Gott liebt uns sehr. Die ganze Bibel ist eine Liebesgeschichte Gottes zu uns. Und er fragt uns: „Hast du mich lieb?“
Wir sollen seine Liebe annehmen und ihm unsere Liebe bekennen: „Ja, Herr, ich liebe dich.“
Dies Bekenntnis ist wie das Gelöbnis der Eheschließung bei der Hochzeit. Bei der Hochzeitszeremonie gibt es verschiedene Handlungen wie z. B. Predigt, Gesänge, Heiratsringaustausch usw. Aber das Ehe-Gelöbnis ist das Kernstück der Hochzeitszeremonie, denn durch dies Eheversprechen geht das Paar eine unauflösbare Ehe ein.
Jesus hat uns zuerst geliebt und uns einen Heiratsantrag gestellt. Wir sollen durch das Liebesbekenntnis auf seinen Antrag eingehen. Jeder kann durch ein persönliches Liebesbekenntnis auf die ewige Bindung mit Jesus eingehen.
Natürlich sollen wir auch nach dieser geistlichen Hochzeit mit Jesus immer wieder unsere Liebe zu Jesus bekennen. Durch dies wiederholte Liebesbekenntnis sollen wir unsere Liebesbeziehung zu Jesus frisch halten.
Jesus fragt heute jeden von uns: „Hast du mich lieb?“
Nun soll jeder persönlich darauf antworten. Obwohl Jesus schon alles über unsere Gedanken weiß, möchte er dennoch, dass wir mit unserem Mund unsere Liebe zu ihm bekennen.
Diese Liebesbeziehung soll nicht eine einseitige Liebe sein, sondern eine beidseitige. Wo eine beidseitige Liebe ist, da ist das Paradies.
Als ich in meiner Studienzeit in Korea Jesus als meinen Heiland annahm, fühlte ich mich während meiner Studienzeit, dass ich in einem Paradies wandle.
Wir sollen jeden Tag Jesu Liebe zu uns annehmen und bekennen: „Jesus, ich liebe dich!“
So sind wir sehr glücklich und wir können jeden Tag erleben, dass Jesus mit uns ist und wir mit ihm im Paradies wandeln.
3. „Weide meine Schafe!“
Jedes Mal, als Petrus Jesus antwortet „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe“, sagt Jesus zu ihm: „Weide meine Schafe!“ (15.16.17).
Warum sagt Jesus zu ihm: „Weide meine Schafe!“?
Jesus möchte, dass wir anderen Menschen von der Liebe Jesu erzählen, damit auch sie an ihn glauben und das ewige Leben haben. Deswegen sagt Jesus zu Petrus und auch zu uns: „Weide meine Schafe!“
Wir sollen Jesu Wunsch richtig wahrnehmen und ihn erfüllen. Wenn wir dies tun, wird eine wunderschöne Liebesgeschichte in Wirklichkeit. Und Jesus wird sich sehr freuen und wir werden auch sehr glücklich sein.
Jesu Liebe ist mit dem Wasser in einer Talsperre vergleichbar, und wir mit der Talsperre. Wir können das Wasser, nämlich Jesu Liebe, reichlich empfangen. Wir können dadurch das glückliche, ewige Leben genießen. Das ist ein großer Segen Gottes für uns.
Aber wir sollen dies Wasser der Liebe Jesu weiter fließen lassen, damit möglichst viele Menschen Jesu Liebe empfangen und ewiges, glückliches Leben haben können.
Falls, wenn wir allein das Wasser der Liebe in der Talsperre genießen wollen und es nicht weiter fließen lassen, wird das Wasser verfault und unsere Talsperre stinken.
Wenn wir Jesu Liebe nur empfangen und sie nicht weitergeben, werden wir stinken. Wir sollen dies ernst nehmen und Jesu Liebe und das Evangelium an anderen Menschen weitergeben. Dann werden wir und andere glücklich, und überall wird das Paradies werden. Das ist der Wille Gottes in Jesus Christus.
Lasst uns den Vers 15 noch einmal lesen:
„Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!“
[1] http://kurzgeschichten-verlag.de/liebesgeschichten/liebesgeschichte-083.html
|