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19.4.2024
-Paulus‘ Berufung an den Kaiser
Apostelgeschichte 25,1-27
Leitvers 11: „Habe ich aber Unrecht getan und todeswürdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser.“
Mein zweiter Sohn ist einige Jahre älter als das Heiratsalter der meisten jungen Leute. Darum war ich etwas ungeduldig und hoffte darauf, dass er endlich heiratet. Am. 11. April rief er mich an und kündigte mir sein Heiratstermin von Anfang September mit seiner Verlobten. Er wird die beste Frau für ihn heiraten. Gottes Plan ist immer das Beste.
Heute wollen wir die Gerichtsverhandlung des Paulus kennenlernen.
Als Christen werden wir oft mit schwierigen Umständen konfrontiert. Deswegen ist es leicht, dass wir pessimistisch werden. Wenn wir Begebenheiten nur mit menschlichen Augen betrachten, werden wir frustriert. Wenn wir aber Gottes souveräne Hand erkennen, die alles nach seinem guten Willen lenkt, dann können wir beruhigt sein.
Paulus könnte während seiner zweijährigen Gefangenschaft in Cäsarea frustriert sein. Obwohl Felix als Richter wohl über die Unschuld des Paulus wusste, ließ er Paulus einfach im Gefängnis festsitzen. Als er wegen der Beschwerden der Juden vom Kaiser nach Rom zurückgerufen wurde, ließ er Paulus im Gefängnis zurück.
Und Festus kommt als Felix' Nachfolger nach Cäsarea. Er macht sich zunächst auf den Weg nach Jerusalem, um die Oberen der Juden kennenzulernen. Diese nutzen seinen Besuch dazu, ihn darum zu bitten, das Gerichtsverfahren gegen Paulus nach Jerusalem zu verlegen. Sie wollen Paulus auf dem Weg nach Jerusalem ermorden. Aber Festus will durch seine Ablehnung zeigen, wer der Herr des Landes ist: Er sagt ihnen, sie können nach Cäsarea kommen und gegen Paulus klagen.
Gott gebraucht auch Festus‘ Stolz dazu, Paulus zu schützen und seinen göttlichen Plan zur Rettung der Menschen in Rom auszuführen.
Der hartnäckige Mordversuch der jüdischen Oberen zeigt uns, dass der Teufel hartnäckig versucht, das Rettungswerk Gottes zu zerstören. Aber Gott hat die Oberhand über alle Begebenheiten. Er gebraucht den Stolz des Statthalters, um Paulus zu schützen. Wir können unter allen Umständen Gott vertrauen.
Im weiteren Verlauf der Zeit überlegt Festus und möchte den Juden gefallen, um seine Arbeit als Statthalter zu erleichtern. Er fragt Paulus, ob Paulus in Jerusalem gerichtet werden möchte. Da gebraucht Paulus sein Recht als ein römischer Bürger: Er beansprucht das Recht, in Rom vom römischen Kaiser gerichtet zu werden.
Natürlich weiß Paulus, dass Nero, der römische Kaiser, kein gerechter Richter ist, sodass er vor dem Kaiser keinen fairen Prozess bekommen werde. Aber er will dem Willen Gottes folgen, denn er erinnert sich an das Wort des Herrn: „Wie du in Jerusalem mein Zeuge warst, du sollst auch in Rom mein Zeuge sein.“ (Apg. 23,11).
Darum entscheidet er sich für das Gericht in Rom. Auf diese Weise bringt Gott ihn nach Rom, um Menschen in Rom durch das Evangelium zu retten.
Als Festus hört, dass Paulus sich an den Kaiser wendet, ist er wahrscheinlich erleichtert, dass er in diesem heiklen Fall von der Verantwortung befreit ist.
Aber er muss dem Kaiser eine Begründung für die Verlegung des Gerichts geben. Darum überlegt er, was er Cäsar über Paulus schreiben soll. Da kommt König Agrippa mit seiner Schwester (und Geliebte) Berenike nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. Festus erzählt Agrippa über den Gerichtsfall des Paulus. Da möchte Agrippa Paulus direkt hören. So gebraucht Gott diese Umstände dazu, dass Paulus dem jüdischen König das Evangelium erzählt.
Gott hat schon bei der Bekehrung des Paulus gesagt: „Er (d.h. Paulus) ist ein auserwähltes Werkzeug von mir, um meinen Namen zu tragen vor den Heiden und Königen und den Söhnen Israels“ (Apostelgeschichte 9,15).
Auch in der Nacht nach dem Verhören vor dem Hohen Rat in Jerusalem hat der Herr zu Paulus gesagt: „Denn so wie du in Jerusalem von mir bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen“ (Apostelgeschichte 23,11).
Nach dem Wort des Herrn wird Paulus im Laufe der Zeit vor Heiden, Königen und Israeliten das Evangelium predigen. Diese Voraussage wird auch hier teilweise erfüllt.
Gott wird alle seine Diener vor den Mächten des Bösen schützen. Er wird auch uns schützen und uns gemäß seiner göttlichen Absicht gebrauchen.
Der Teufel bleibt nicht untätig, wenn ein Diener des Herrn versucht, Menschen durch das Evangelium zu retten. Hier gebraucht der Teufel zwei Gruppen: die jüdischen Oberen und Festus. Aber für Gott sind beide Gruppen der Feinde kein Problem. Er ist in der Lage, die List des Teufels zunichtezumachen: Er gibt Paulus die Weisheit, sich an Cäsar zu wenden.
Wenn Menschen sich hartnäckig weigern, der Wahrheit Gottes zu gehorchen, werden sie vom Teufel ausgenutzt und werden Werkzeuge des Teufels. Sie werden das rettende Werk Gottes zu vernichten versuchen.
Paulus selbst war früher einer von Feinden Gottes gewesen. Er wollte das Christentum im Keime vernichten. Aber der Christus machte ihn von einem Verfolger und Mörder zu einem hingabevollen Apostel. Apostel Paulus will nun für die Verbreitung des Evangeliums einsetzen. Er ist sogar bereit, für das Evangelium zu sterben.
Jesus Christus ist der Sieger über Sünde, Tod und Teufel. Jesus Christus kann auch heute durch seine Gnade jeden Sünder retten und verändern.
Festus scheint ein anständiger Herrscher gewesen zu sein. Er will ohne Prozess Paulus an seine Feinde nicht auszuliefern. Er weiß wahrscheinlich um die potenzielle Gefahr für Paulus' Leben. Seine Schwäche ist, dass er den Menschen gefallen will, um seine Machtstellung nicht zu gefährden. Wahrscheinlich hat er den Bericht des Lysias an Felix über den Plan, Paulus zu töten, schon gelesen. Aber er will sich bei den Juden beliebt machen. Darum fragt er Paulus, ob Paulus in Jerusalem gerichtet werden möchte.
Leider scheuen viele Pastoren, die die Lehre der Heiligen Schrift richtig zu predigen, um bei den Menschen beliebt zu sein. Sie wissen, dass die Bibel Sünde als Sünde nennt und das Evangelium verkündet. Aber mache Prediger nennen die Sünde nicht gern, sondern nur die Worte, die ihren Zuhörer gefallen. Sie haben davor Angst, von ihren Zuhörern kritisiert zu werden. Also reden sie Gottes Wort nicht richtig.
Die Bibel aber verkündet denen, die den Christus hartnäckig ablehnen, mit der Hölle androht. Aber weil die Hölle keine populäre Wahrheit für Menschen ist, sagen viele Pastoren über die Konsequenz der Ablehnung des Evangeliums nicht. Sie wollen die Gemeinde nicht mit der Folge der Sünde konfrontieren. Darum predigen sie hauptsächlich die Liebe. Ihre Zuhörer wollen da hauptsächlich ihr Leben in dieser Welt genießen, also umgehen die Prediger den Kern des Evangeliums, um sich bei den Menschen beliebt zu machen. Aber Jesus Christus sagt zu uns: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Mk. 1,15b).
Die Freude ohne Buße und Glaube an das Evangelium ist nur kurzfristig. Wenn wir aber für unsere Sünde Buße tun und an das Evangelium von Jesus Christus annehmen, werden wir wirklich himmlische Freude erleben und das ewige Leben haben. Das ist die richtige Frohe Botschaft zur ewigen Seligkeit. Wir sollen solche Botschaft verkünden. Darum sollen wir Buße predigen und anschließend Sündenvergebung und ewige Seligkeit des ewigen Lebens in Christus verkünden.
Gott wirkt allmächtig und hilft uns, obwohl wir ihn meistens nicht sehen können.
Mit unserer eigenen Kraft werden wir oft verzweifelt. Aber Gott beschützt uns durch seine vollkommene Leitung.
Gott hat Paulus vor dem Mordplan der Juden geschützt. Gott schützt Paulus nochmals durch Paulus‘ Berufung an den Kaiser.
Obwohl wir Gott mit unseren physischen Augen nicht sehen können, lebt er und wirkt allgegenwärtig. Er gebraucht Umstände und Menschen, um seinen souveränen Willen durchführen und Menschen mit dem Evangelium zu retten.
Nehmen wir die Evangelisation Koreas als ein Beispiel.
Das katholische Christentum wurde gegen 1770 über China nach Korea vorgestellt. Aber über 10.000 katholische Christen mussten durch die Regierung ohne Schuld als Märtyrer sterben, weil sie an „eine westliche Religion“ glaubten. Aber Gott gebrauchte ihr Blut als Samen des Evangeliums. Denn das koreanische Volk sah ihr unschuldiges Blut und begann ihr Herze für das Christentum zu öffnen.
Gegen Ende 1980-er Jahren kam Dr. Allen als evangelischer Arztmissionar nach Korea und arbeitete als Arzt für die Personalien in der amerikanischen Botschaft. Als der Chef der Königsleibwächter Min bei der versuchten Revolution Koreas durch einen Attentäter am Kopf schwer verletzt wurde, holte Gützlaff, ein deutscher Diplomat in Korea, sofort Dr. Allen und heilte durch seine Behandlung Min. Dadurch gewann Gützlaff das Vertrauen des Königshauses. Durch seinen Vorschlag wurde das erste Krankenhaus in Korea eröffnet, sodass etwa europäische Arztmissionare mehr als 10.000 Koreaner pro Jahr von schwerer Krankheit heilten. Dadurch gewannen europäische Missionare das Vertrauen des Königshauses und des koreanischen Volkes und konnten ohne Verfolgung in Korea das Evangelium verbreiten. So sendet Korea heute nach USA die zweitmeisten Missionare in die Welt aus.
Diese Begebenheiten zeigen uns, dass Gott alle Begebenheiten Koreas nach seinem besten Willen lenkt.
Wenn wir nur an unschuldige katholischen Märtyrer denken, könnten wir an den guten Willen Gottes zweifeln. Aber wenn wir unsere Horizonte erweitern, können wir erkennen, dass Gott auch den Märtyrertod der katholischen Christen in Korea zum Guten für Koreaner gemacht hat.
Gott macht auch die Gefangenschaft des Paulus und seinen Mordversuch der Juden zum Guten für die Welt und sendet Paulus als Missionar nach Rom, um das Evangelium für alle Welt bekanntzumachen.
Gott hat auch meine Hüpfte-Verletzung dazu gebraucht, mich zu retten und als Missionar nach Deutschland auszusenden. So kann ich vielen Menschen in Deutschland das Evangelium predigen.
Wir sollen unsere Lebensumstände, es sei gut oder schlecht, aus der Sicht Gottes betrachten, Gottes Willen erkennen und seinen Willen tun.
Lasst uns zum Schluss zusammenfassen, was wir aus dem Text für uns annehmen sollen.
Erstens: Wir sollen auf die Liebe des Herrn vertrauen.
Paulus sagt, dass er ein untadeliges Gewissen vor Gott und Menschen hat (24,16). Er hat weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen Cäsar verstoßen (25,8). Deshalb kann er mit gutem Gewissen das Evangelium predigen und ist sicher, dass Gott sein Schild und sein Verteidiger ist.
Er kann mit gutem Gewissen Frieden genießen, obwohl er angegriffen wird.
Wir können aus dem Herzen sagen:
„Wenn Gott für uns ist, wer ist dann gegen uns? Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist derjenige, der rechtfertigt; wer ist derjenige, der verurteilt? Christus Jesus ist derjenige, der gestorben ist, ja, der auferweckt wurde, der zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt.“
Er fährt fort zu zeigen, dass es absolut nichts gibt, was uns von Gottes großer Liebe in Christus Jesus, unserem Herrn, trennen kann! Wir sollen also absolut auf Liebe Gottes vertrauen.
Zweitens: Wir können eine feste Zuversicht haben, dass Gott alle Begebenheiten zum Besten für uns macht.
Wir können an die vollkommene Fügung Gottes und seinen vollkommenen Plan glauben.
Wir begegnen immer wieder Begebenheiten, die scheinbar schlecht aussehen. Aber Gott macht auch aus schlechten Begebenheiten das Gute und verbreitet das Evangelium weltweit, um Menschen zu retten und sie zu segnen.
Meine Hüpfte-Verletzung ist ein Beispiel dafür. Die Verletzung selbst war eine Tragödie für mich und meine Familie. Aber Gott machte aus dieser Tragödie einen großen Segen für mich, meine Familie und für viele.
Wegen dieser Verletzung musste ich vier Jahre Schulpause der Grundschule machen. Da konnte ich in der 6. Klasse Herrn So-Hee Yeon als Klassenlehrer haben. Dieser half mir, eine Middle School zu besuchen. So konnte ich bis Universität mit Stipendium absolvieren, liebevolle Esther heiraten, in Deutschland promovieren und als Missionar den Studenten das Evangelium predigen. Gottes Wille ist gut und vollkommen.
Drittens: Wir sollen unter jeden Umständen den großen Willen Gottes glauben, der alle Menschen liebt und möglichst viele retten möchte.
Weil Paulus die Liebe Gottes in Jesus Christus erkannt hat, will er sich für die Rettung vieler Menschen einsetzen. Darum will er nach Rom als Missionar gehen und das Evangelium von der Gnade Gottes bezeugen (20,24).
Wir sollen daran denken, dass Gott seinen Sohn für uns geopfert hat, um uns von der Hölle zu retten und uns das ewige Leben zu schenken.
Wir sollen aus Dankbarkeit Gottes Willen folgen und uns für die Rettung anderer einsetzen.
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