Frau Young-Ae Kim ist Ehefrau des Prof. Dr. Young-Gil KIM,
des Rektors der Universitaet Handong, Pohang/Sued-Korea und
des Aeltesten seiner Gemeinde.
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*Anmerkung: Ihr Zeugnis (koreanisch) wird durch die freundliche Erlaubnis von Frau Kim uebersetzt und hier veroeffentlicht. Ich danke ihr dafuer. Ich danke Gott fuer sein gnaediges Wirken. Stephan Choe
* „U-Umlaut“ is with „ue“, „O-Umlaut“ with „oe”, “A-Umlaut” with “ae” und “ß” wird with “ss” exchanged.
* Die Originaluebersetzung mit Umlaut und einigen Fussnoten findet man in <자료실> --> <Lehrmaterial>.
Habakuk 3,17-19: „17 Da wird der Feigenbaum nicht gruenen, und es wird kein Gewaechs sein an den Weinstoecken. Der Ertrag des Oelbaums bleibt aus, und die Aecker bringen keine Nahrung; Schafe werden aus den Huerden gerissen, und in den Staellen werden keine Rinder sein. 18 Aber ich will mich freuen des Herrn und froehlich sein in Gott, meinem Heil. 19 Denn der Herr ist meine Kraft, er wird meine Fuesse machen wie Hirschfuesse und wird mich ueber die Hoehen fuehren.“
Halleluja! Ich freue mich sehr, euch wiederzusehen. Vor zwei Jahren, als wir uns in grosser Not befanden, habt ihr, meine lieben Geheiligten dieser Sarang –Gemeinde, uns durch eure Gebete unterstuetzt. Davon hoerten wir in Pohang und wurden sehr ermutigt. Wir waren euch und Gott dafuer sehr dankbar.
Ich denke mir stets: Die Ermutigung ist das Seil fuer den geistlichen Bergsteiger. Nehmen wir an, dass ein Bergsteiger sich inmitten einer glatten Felsenklippe befindet und aber keine Moeglichkeit sieht die Klippe hoch zu klettern. Jemand wirft ihm dann von oben her ein Seil zum Hochklettern runter. Ohne das Seil wuerde der Bergsteiger in das tiefe Tal abstuerzen. Ihr habt uns das Seil der Ermutigung gegeben. Darum konnten wir mit Hilfe des Seils bis hierher hoch klettern. Vielen Dank dafuer!
Ich habe mir ueberlegt, ueber welches Wort Gottes ich heute frueh morgen zu euch sprechen soll. Aber ich fand kein besseres Wort als das Wort, wovon ich euch schon erzaehlt habe. Ich mag dies Wort wirklich. Ich wuensche euch allen, dass ihr alle an diesem fruehen Morgen erst eine Einladung zum Aufstieg zu Gott empfangt und dann nach Hause geht. Zusammen mit euch moechte auch ich die Botschaft zum Aufstieg zu Gott nochmals persoenlich empfangen.
In dem Bibeltext, den wir gelesen haben, kommt der Ausdruck „ueber die Hoehe fuehren“ vor. Die Verse 17 und 18 sind uns sehr gut bekannt. Es folgt der Vers 19, und es scheint auf den ersten Blick, dass der Vers 19 mit den beiden vorherigen Versen keinen Zusammenhang haette. Der Vers 19 nennt jedoch die Loesung fuer das Problem in den beiden Versen.
Auf der Hoehe zu sein bedeutet nicht etwa die Position als Rektor, CEO oder irgendeine hohe weltliche Position zu erlangen. Wenn jemand bekennen kann: „Ich freue mich meines Gottes und seiner Rettung!“, selbst wenn er wie ein ärmlicher Weinstock ohne Weintrauben aussehen wuerde, oder wie Kornfelder ohne Getreide oder leere Ställe ohne Kuehe oder Schafe, steht er doch auf der Hoehe.
Als wir noch in unserem Viehstaellen zahlreiche Tiere hatten, auf unseren Feldern fette Ernte und volle Fruechte an unseren Weinstoecken hatten, und als wir Ueberfluss, hohe Positionen, Anerkennung, stolzes Selbstbewusstsein und guten Ruf genossen, und als wir noch gesund und jung waren, war ich damals fest davon ueberzeugt, dass ich bekennen koennte, dass ich mich meines Gottes und seiner Rettung freue.
Als aber alle diese Dinge eins nach dem anderen verschwanden, wurden meine Unfaehigkeit und meine oberflächliche Glaubensbasis enthuellt. In dieser schwierigen Situation fragte ich mich, ob ich bekennen koenne: „Ich freue mich meines Gottes und seiner Rettung. Mit meiner eigenen Kraft kann ich es nicht. Mit der Hilfe Gottes aber kann ich, weil es Gott mir und uns allen die Kraft versprochen hat, wie es in Vers 19 steht: „Der Herr ist meine Kraft, er wird meine Fuesse machen wie Hirschfuesse und wird mich ueber die Hoehen fuehren.“
Gott hat uns hier versprochen, unsere Fuesse stark wie Hirschfuesse zu machen. Die Fuesse eines Babyhirsches sind noch nicht befestigt. Durch das Training werden diese Fuesse aber fest, dass der Hirsch sich ueberall frei bewegen oder springen kann, es sei in der Wueste, in den Taelern oder ueber den steilen Abhang trotz Hindernissen oder Disteln. Das geistliche Training der Heiligen ist im Prinzip genauso.
Ein Telefonanruf, den wir, als wir noch bei KAIST in Daedeok waren, erhalten hatten, bot uns die Gelegenheit an, uns ernst Gedanken ueber die Einladung auf die Hoehe zu machen. Wir waren damals mit unserem Leben als KAIST- Professorenfamilie zufrieden. Aber unerwartet bekam mein Mann per Telefon das Angebot, der Gruendungsrektor einer neu zu gruendenden christlichen Universität zu werde. Young-Gil, der Aeltester, sagte das Angebot gleich ab mit der Begruendung, er sei dem Rektoramt nicht gewachsen. Da sagte der Mann zu meinem Mann: „Ich habe gehoert, Sie seien ein betender Aeltester. Wie koennen Sie absagen, ohne einmal im Gebet nach Gottes Willen gefragt zu haben?“
Mein Mann und ich hatten Jesus als unseren Gott und Heiland persoenlich angenommen, als mein Mann nach seiner Promotion 1975 in den USA bei NASA zu arbeiten begann. Gerade zu der Zeit erlebten wir eine Lebenswende: von dem „vor christlichen Zeitalter“ zum „nach christlichen Zeitalter“. Seitdem riefen wir immer wieder Gott „Herr, Herr“. Aber in der Stunde der Entscheidung haben wir dem Herrn jedoch kein Recht als unseren Herrn gewaehrt, sondern wir hielten uns fuer den Chef unseres Lebens und entschieden nach unserem Belieben. Das war unsere schlechte Gewohnheit. Und diese schlechte Gewohnheit wurde bei jenem Telefongespräch aufgedeckt. Darum gaben wir ihm die Antwort: „Wir werden erst zu Gott beten. Danach werden wir Ihnen Bescheid geben, ob wir das Angebot annehmen oder nicht.“
Seit diesem Telefongespraech versuchten wir, wirklich auf Gottes Stimme zu hoeren. Wir fuehlten uns so, als haetten wir eine Hausaufgabe erhalten. Wir wollten wissen, ob der Telefonanruf ein Angebot eines Menschen war oder eine Berufung Gottes. Die besten Kanäle der Stimme Gottes sind das Hoeren der Predigt des Pastors, die tägliche Andacht ueber Gottes Wort und das Gebet. Ausserdem gibt es noch viele andere Kanäle. Wenn jemand sich ernst fuer die Kanaele der Stimme Gottes oeffnet, lässt der treue Gott ihn seine Stimme hoeren. Als wir alle Kanaele fuer die Stimme Gottes offen gehalten und zu ihm gebetet hatten, bestaetigte Gott, dass der Telefonanruf seine Berufung war.
Ich kann heute nicht alle Worte Gottes, die uns damals angesprochen hatten, aufzaehlen. Aber ich will nur einige Worte wiedergeben. Zuerst hatte uns das Wort aus Genesis 12,1-4 sehr angesprochen. Es war gerade der Predigttext jener Woche gewesen, und das Wort beruehrte unsere Herzen sehr. Gott befiehlt uns, dass wir unseren Aufenthaltsort verlassen sollen. Er befahl Abram, sein Vaterhaus, seine Verwandte und seine vertraute Umgebung zu verlassen. Er befiehlt uns auch heute hin und wieder, unsere vertraute Umgebung zu verlassen. Und dies Wort traf mich mitten ins Herz, so dass ich zitterte. Denn ich hatte zu meinem Mann nicht die Stimme Gottes weitergesagt, sondern die Stimme Evas. Ich hatte zu meinem Mann gesagt : „Mein Lieber, gib dem Mann keinesfalls eine leichtfertige Zusage. Er ist kein Grossunternehmer, der die Uni bauen will, sondern nur ein provinzialer Unternehmer. Wenn der Unternehmer Pleite geht, werden wir alles verlieren. Bitte, sage nicht zu. Geh nicht dahin!“
Und dann an dem darauf folgenden Sonntag hoerte ich die Predigt des Pastors zu diesem Text. Er predigte, dass Gott zu uns als erstes deshalb befiehlt, unsere vertraute Umgebung zu verlassen, um uns absolutes Vertrauen auf Gott gruendlich zu lehren. Ich verstand, dass Gott uns dies deshalb befahl, weil unsere Umgebung uns so vertraut und angenehm war. Wir fuehlten uns wohl und sicher. Wir durften uns auf die vertraute Umgebung verlassen. darum erkannten wir dort keine dringende Notwendigkeit, uns ernst auf Gott zu verlassen. Aber Gott wollte nicht, dass wir uns auf die vertraute Umgebung verliessen. Er befahl uns, unsere vertraute Umgebung zu verlassen und in die unbekannte Welt ziehen. In der unbekannten Welt kann das Leiden durch Mangel oder Verfolgung auf uns warten. Dennoch ist unsere vertraute Umgebung nicht wirklich sicher, wie wir gerne glauben wollen. Die unbekannte Welt ist in Gott viel sicherer. Durch Gottes Wort wurde mein falscher Herzenswunsch vor Gott blossgelegt, und mitten der Predigt begann ich zu weinen.
Als zweites befiehlt Gott uns, unsere vertraute Umgebung zu verlassen, um uns das Geheimnis der Freiheit zu lehren. In unserer alten Umgebung waren wir ohne unser Wissen von den Menschen und ihrer Anerkennung sehr abhängig. In der neuen Welt koennen wir von solch eine Abhaengigkeit frei werden. In den letzten 9 Jahren liess Gott uns das gruendlich erleben. Nun sind wir viel freier geworden. Frueher wussten wir selbst nicht, dass wir sehr suechtig nach der Anerkennung waren. Gott wird aber jeden Menschen, der auf Gottes Wort hin seine vertraute Umgebung verlaesst, zum Segen machen und seinen Namen gross machen. Gott will dich segnen. Er will auch die, die dich segnen, segnen, aber die, die dich verfluchen, verfluchen. Gottes wunderbare schuetzende Hand wird dich immer begleiten.
Ich denke, dass ihr, meine lieben Heiligen, im Sinne dieses goettlichen Wortes eure Heimat verlassen habt und in die USA gekommen seid und das goettliche Training erhalten habt. Wer seine alte Welt verlassen hat, soll nicht auf die äussere Situation schauen, sondern treu dem Wort Gottes folgen.
Wir nahmen das Wort Gottes mit Traenen tief ins Herz an. Wir empfingen aber weitere Worte Gottes und entschieden uns fuer Gottes Berufung. Und die Professoren, die sich fuer die Mitarbeit entschieden hatten, begannen sich zu versammeln. Hyeong-Ill Kim, der Aelteste, der jetzt hinter mir sitzt, war einer von den neuen Professoren. Es schien uns so, dass alles gut laufen wuerde. Aber 4 Monaten spaeter passierte es. Das Unternehmen des Universitaetsgruenders machte wegen eines Unfalls Pleite, so dass die zu gruendende Universitaet ploetzlich den finanziellen Boden verlor. Der Gruendungplan neuer Universitaet zerbrach.
Im Herzen sagte ich mir insgeheim: „Um so besser. Von Anfang an war ich dagegen. Mein Mann kann nun zu KAIST zurueckkehren, und die Professoren in den USA brauchen gar nicht hierher zu kommen.“ Uns fiel jedoch der Gedanke ein, dass wir, ehe wir die Gruendung der Universität ganz aufgeben, noch einmal auf die Stimme Gottes hoeren sollten. Denn wir erinnerten uns daran, dass Gott uns nach seinem Befehl „Geh hinaus...“ mehrere Zeichen gegeben hatte. Wir fasteten, und wir kamen fruehmorgens zum Beten in die Gemeinde um auf Gottes Stimme zu hoeren, wie auch ihr zu tun pflegt. Gottes Gedanke war aber anders als unserer. Die Stimme des Heiligen Geistes fragte uns: „Glaubt ihr an einen Gott, der nur so klein ist wie ein Unternehmen? Glaubt ihr, dass euer Gott nur dann mit dem Aufbau der Universität Erfolg haben wuerde, wenn das Unternehmen erfolgreich ist? Meint ihr, dass Gott keinen Erfolg haben wird, wenn das Unternehmen in Pleite geht?“ Liebe geheiligten Geschwister, antwortet bitte, auf diese Frage! Natuerlich sagt ihr mit „Nein“. Ich spuerte, dass Gott zu mir sagte: „Mit deinem Mund hast du ueberall in Korea verkuendet, dass ich euer Gott, aus dem Nichts alles ins Dasein gerufen habe. War das nur ein Lippenbekenntnis? Kannst du das nicht durch dein Leben bekennen?“
Damals antworteten wir Gott auf die Frage „Ist Gott so klein wie ein Unternehmen?“ mit den Lippen mit „Nein“. Dennoch machten wir uns, wenn wir aus dem Bett aufwachten, Gedanken darueber, wie wir vor der goettlichen Berufung fliehen konnten. Wir sagten zu Gott: „Man meinte, du wollest in der Provinzstadt Pohang eine christliche Universität gruenden. Das ist, meinen wir, doch nicht dein Wille, oder es ist zu frueh dafuer.“
Damals haben wir fruehmorgens bei der Gebetsstunde der Gemeinde gemeinsam im Buch Jeremia gelesen. Gottes Wort aus dem 32. Kapitel fordert mich zum Glauben an Gott heraus. In diesem Kapitel wird davon berichtet, dass der Koenig von Juda nicht auf die Worte des Propheten Jeremias hoeren wollte, als dieser dem Koenig wiederholt die goettliche Prophetie vom Untergang Judas ankuendigte. Der Koenig hoerte lieber auf die Luegen der falschen Propheten und liess Jeremia in den Kerker im Wachhof am Koenigspalast einsperren.
Aber der Geist Gottes kam auf Jeremia und sprach zu ihm: „Siehe, Hanamel, der Sohn deines Onkels, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe du meinen Acker.“
Jeremia sass im Kerker, und sein Vaterland stand kurz vor dem Untergang und vor der 70jaehrigen Gefangenschaft des Volkes. Ganz bestimmt widersprach Jeremia Gott und sagte: „Herr, deine Orientierung ist realitätsfremd. Wieso befiehlst du mir jetzt den Acker zu kaufen?“ Der Geist Gottes kam aber auch auf Hanamel, und dieser kam tatsaechlich zu ihm im Kerker und bot ihm, seinen Acker zu verkaufen, wie der Geist angekuendigt hatte. Weil Jeremia das gleichzeitige Wirken des Geistes Gottes auf ihn und auf Hanamel erfahren hatte, bekannte er im Gebet seinen Glauben an den allmaechtigen Schoepfergott. Angesprochen durch Jeremias Glaubensbekenntnis bekannten wir auch im Gebet dasselbe wie Jeremia tat.
Die Universitaetsgruendungsstiftung war Pleite, und die Rahmenbedingung zur Universitaetsgruendung war gar nicht vorhanden. Wir empfanden die Fortsetzung der Gruendungsarbeit als sinnlos, wie Jeremia ueber seinen Kaufvertrag des Ackers dachte. Aber wir hoerten Gott sprechen: „Ihr sollt die Gruendungsarbeit der Universitaet fortsetzen, denn an dieser Uni sollen solche Studierende, welche mit einer Hand das Evangelium und mit der anderen Hand die Fachkompetenz zu dem Volk ueberbringen, so zahlreich wie Tau am Morgen erweckt werden.“ Darauf hin sagten wir das Gebet Jeremias: „Ach, Herr, Herr, du hasst Himmel und Erde gemacht. Ich weiss, dass du der Schoepfer bist und mit deiner mächtigen Hand unsere Vorfahren aus Aegypten gefuehrt hast.“
Dasselbe bekannten wir vor Gott, denn wir waren sehr furchtsam, nachdem wir uns entschieden hatten, das empfangene Wort Gottes zu befolgen.
Gottes Wort auf sein Leben anwenden – das empfindet man oft als sehr abenteuerlich, bodenlos oder irrational. So empfanden wir Gottes Wort an uns. Darum machten wir uns, wenn wir wach waren, Gedanken darueber, wie wir vor Gott fliehen koennten. Aber Gott verhinderte unsere Flucht durch einige Ereignisse. Ein Professor in den USA, der schon seit 14 Jahre lang in den USA gelebt hatte, liess uns wissen, dass er trotz der Krise unbedingt kommen und an der zu gruendenden Uni arbeiten wuerde. Er sagte zu mir: „Frau Kim, Gott hat selbst das wunderbare Werk angefangen. Warum sollen wir es aufgeben? Wir wissen, dass wir nur durch Gebet dieses Werk allein vollbringen koennen. Also: Ich komme.“ Wir erzaehlten unserer Tochter von ihm und sagten: „Das Gehirn dieses Professors ist bestimmt nicht in Ordnung.“ Unsere Tochter drehte ihre Hände wiederholt um und sagte: „Mama, Papa und der Professor sind alle nicht in Ordnung.“ Die Augen der Tochter waren wegen ihrer Traenen feucht, weil sie durch solche glaeubigen Menschen sehr beruehrt war. Da konnte ich Gottes Wort in Hebr. 11,1 verstehen: „Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man hofft.“
Wie wir zuvor gesungen haben, bedeutet Glauben, dass man, obwohl man nicht sieht, durch den Glauben hingeht. Wir hatten grosse Angst vor dem Risiko. Wir empfanden das Wort aus Hebr. 11,1 als Gottes Wort; sein Wort schenkte uns besseres Verstaendnis und ermutigte uns zur Fortsetzung der Gruendungsarbeit. Er vertrieb die Angst aus unserem Herzen durch sein Wort in Hebr. 11,6: „Ohne Glauben ist’s unmoeglich Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, der ihn suchen, ihren Lohn gibt.“
Ihr habt diesen fruehen Morgen auf den Schlaf verzichtet und seid zum Gebet hierher gekommen. Ihr seid liebe Soehne und Toechter Gottes. Ihr wollt gerne Gott gefallen. Wir koennen dadurch Gott gefallen, dass wir daran glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt. Zu jener Zeit vergewisserte ich mich als Gottes Tochter und vertrieb durch den Glauben an das Wort Gottes meine Angst aus dem Herzen. Im August jenes Jahres wollten wir mit der Werbung um die Studenten fuer die Universitaet beginnen. Wir waren finanziell jedoch nicht in der Lage, die Werbung zu betreiben. Eines Tages berichteten aber alle Tageszeitungen darueber, dass mein Mann als ein anerkannter Wissenschaftler neu in das Wissenschaftler-Verzeichnis der amerikanischen ANWA-Stiftung aufgenommen wurde. In ihrem Bericht schrieben sie „Dr. Young-Gil Kim (als Gruendungsrektor der Universität Handong vorgesehen)“. Wir haben dies als Gottes Zeichen dafuer erkannt, dass mein Mann als Gruendungsrektor die Arbeit fortsetzen solle. Und diese Nachricht hatte grosse Werbungseffekte um die Studienbewerber fuer die neue Universität. Beim Interview mit den Journalisten bekannten wir unsere Vision: „Die neue Uni ist eine Uni des 21. Jahrhunderts (obwohl die Uni schon 1999 ihren ersten Absolventen wegschicken konnte). Sie wird ganz anders aussehen als bisherige Universitaeten. Der Herr der Universitaet ist Jesus Christus, und auch das wesentliche Fundament der Wissenschaft ist Jesus Christus. Darum wird die Universitaet Handong die Studierende richtig auf Grund des christlichen Glaubens erziehen. Die Universitaet wird das Schwergewicht ihrer Erziehung vor allem auf die Erziehung zum Menschsein legen, naemlich in der drei Aspekten des Menschseins: Intelligentsein, Herzlichkeit (bzw. Humanitaet) und Geistlichkeit. Wir werden bezueglich der Herzlichkeit vor allem die Ehrlichkeit als das wichtigste Ziel foerdern“
Ein Unternehmer, der uns gut bekannt ist, hatte einmal auf seiner Geschaeftsreise in Japan in einem Hotel einem Hotelangestellten ein Buendel wichtiger Papieren zum Bewahren gelassen. Beim Verlassen des Hotels fiel ihm jedoch ein, dass er sicherheitshalber den Namen des Hotelangestellten fragen sollte. Als er die Angestellten rief und nach seinem Namen fragte, schaute dieser direkt in seine Augen und antwortete: „Ich bin ein Japaner!“ Mit dieser Antwort meinte der Angestellte: „Ich bin ein Japaner. Warum misstrauen Sie mir?“ Die Antwort traf den Unternehmer mitten ins Herz. Auch wir sollten ueberall in der Welt sagen koennen: „Ich bin ein Koreaner!“ Mangel an Ehrlichkeit ist ein Problem der Koreaner. Wir erkannten also die Ehrlichkeits-Erziehung als das Notwendigste fuer die Universitaeten und Unternehmen in Korea. Daher hatten wir die Ehrlichkeitserziehung als die Vision der Handong Universität.
Natuerlich waren die Journalisten skeptisch ueber unsere Vision. Aber schon seit 9 Jahren praktizieren wir diese Erziehung. Beispielsweise verteilt der Professor bei der Pruefung den Studierenden die Pruefungsbogen, betet zu Gott und sagt: „Meine lieben Studierende, Gott ist nicht nur in der Kirche da, sondern auch hier in diesem Raum. Ihr habt nun eine doppelte Pruefung: die Pruefung Gottes und die Pruefung fuer eure Fachkompetenz. Ich wuensche euch allen, diese Doppelpruefung zu bestehen.“ Danach verlässt der Professor den Raum. Einige sagen zu sich: „Welch ein Glueck! Die Abschreiben-Kompetenz ist auch eine Kompetenz. Ich will meine Kompetenz zeigen.“ Aber sie kommen jedoch zu sich und schreiben nicht ab.
Letztes Jahr haben wir bei allen Studierenden eine Umfrage durchgefuehrt, um zu erfahren, wie erfolgreich die aufseherlose Pruefung ist. 60 Prozent der Studierenden antworteten: Sie haben ohne schlechtes Gewissen vor Gott Pruefung geschrieben. 20 Prozent antworteten: Sie wurden ab und zu versucht, abzuschreiben, konnten jedoch widerstehen. 16 Prozent sagten: Sie haben mal abgeschrieben, aber sie hätten Busse getan und hätten sich entschieden, nicht wieder abzuschreiben. 4 Prozent sagten, sie hätten abgeschrieben und wuerden auch in der Zukunft abschreiben. Das war das ehrliche Umfrageergebnis.
Einige Studenten sagten beim Gespraech mit dem Rektor: „Wir sind wegen der 4prozentigen Studenten dankbar. Wenn einige in ihrer Schublade nach was suchen, um abzuschreiben, taucht in mir der Gedanke auf, ich werde benachteiligt. Auch ich muss abschreiben.“ Eben in dem Moment gibt Gott ihnen aber die Einsicht: „Diese abschreibenden Kommilitonen sind meine Aufseher. Gott hat sie als Aufseher gegeben, um mich zu testen, ob ich die Versuchung bestehe oder nicht. Spaeter, wenn ich in der Welt arbeite, kann das zahlenmaessige Verhältnis der Abschreibende zu dem Nicht-abschreibenden umkippen. Ich muss diesen Test bestehen.“ So konnten die meisten Studierenden den Test bestehen. Es kann sein, dass diese 4 Prozent weiterhin an der Uni Handong bleibt. Wir hatten aber schon vor dem Beginn der Universitaet die Vision und Traum bekommen, den Studierenden die Ehrlichkeitserziehung anzubieten.
Gott gibt allen seinen Leuten eine goettliche Vision. Aber diese Vision wird stets mit Leiden begleitet. Die Vision fordert uns dazu auf, etwas Abenteuerliches herauszufordern. Und wenn wir das herausgefordert haben, werden von uns dann grosse Opfer gebeten. Das haben wir in den letzten 9 Jahren gelernt.
Wir haben also mit solch einer Vision die Universitaet gegruendet und wollten uns um die ersten Studienanfänger bewerben. Wir schreiben eine hohe Qualifikation zur Zulassung zur Aufnahmepruefung zum Studium an unserer Universitaet vor: Die Bewerber sollen nachweisen, dass ihre Abiturnoten dem oberen 25 %-Notenskala ihrer Schulklassen gehoeren. Der Beamte des Bildungsministeriums, der diese Studienordnung der Universitaet genehmigen sollte, wollte diese Aufnahmeregel nicht erlauben mit der Bemerkung: „Herr Rektor, Ihr Traum ist kernig. Ich meine aber, dass Ihre Handong-Univ als neue Provinzuniversitaet mit dieser Sonderregel nicht genug Studienbewerber erhalten und die angerichteten Studienplaetze fuellen kann. Dass Handong-Uni denselben fruehen Aufnahmepruefungstermin wie andere guten Universitaeten erhalten hat, ist schon grosszuegige Erlaubnis. Wenn Sie die Bewerber durch die obere-25%-Notenskala-Regel einschraenken, wird Ihre Uni ganz bestimmt zu wenige Studienbewerber haben.. Solange ich an dieser Position bin, kann ich diese Regel nicht zustimmen.“
Was meint ihr, ob Gott die Worte des Beamten gehoert hat oder nicht. Er hat sie gehoert. In Ps 139 heisst es: „Ob ich sitze oder stehe – Gott weiss es. Aus Ferne erkennst du, was ich denke... Ehe ich rede, weiss er, was ich sagen will.“
Obwohl wir mehrere Male das Bildungsministerium besuchten und den Beamten um Genehmigung der Aufnahmeregel baten, lehnte er strick ab. Aber Gott hoerte die Worte des Beamten und schickte ihn ploetzlich ins Ausland zu einer einjährigen Forschung. Ein anderer uebernahm seine Position. Dieser fragte: „Herr Rektor! Haben Sie wirklich Ueberzeugung vom Erfolg?“ „Ja“ antwortete mein Mann. Da sagte er: „Handeln Sie nach Ihrer Ueberzeugung.“ So konnten wir nach unserer Aufnahmeregel die Studienbewerber annehmen und die erste Aufnahmepruefung durchfuehren. Fuer 400 Studienplaetze waren 4872 Bewerbungen eingetroffen. Das bedeutete 12,1 Bewerber fuer einen Studienplatz. Dies Ereignis machte Schlagzeilen in den Tageszeitungen. Sie schrieben: „Solch einen Ansturm der Studienbewerber auf eine neue Uni gab es bis her in der Universitaetsgeschichte Koreas nicht.“
Als einige Leute uns nach dem Geheimnis des sensationellen Andrang der Studienbewerber fragten, antworteten wir ihnen damals so: „Natuerlich haben einige besondere Erziehungsmethoden unserer Universität dazu beigetragen. Aber der Ansturm verdankt grundsätzlich dem Herrn dieser Handong-Universitaet, nämlich Jesus Christus. Er hatte schon auf der Hochzeit in Kana etwas Erstaunliches getan. Als der Wein beim Hochzeitsfest ausging, befahl er den Dienern des Hauses etwas Unverstaendliches zu tun. Dadurch hatte er aus dem einfachem Wasser zum Wein gemacht. Niemand wusste, woher ploetzlich der Wein kam; sogar der Speisemeister des Hochzeitsfestes wusste auch nicht. Aber die Diener, die das Wasser geschoepft hatten, wussten’s. Wir sind Jesu Diener. Der Ursache des Studienbewerber-Ansturms ist Jesus Christus des lebendiges Gottes.“
Als mein Mann noch nicht Christ war und versuchte an Jesus zu glauben, ärgerte er sich sehr ueber diese Hochzeitsgeschichte in Kana. Er sagte damals: „Bisher konnte niemand bei einer Normaltemperatur eine Kernfusion durchfuehren. Es kann nicht wahr sein, dass das Wasser H2O in Kana während des Wasserholens in Alkohol verwandelt wurde.“ Er nahm aber die Lehre des Wortes Gottes in Joh 1,3 an. Da steht: „Alle Dinge sind durch ihn erschaffen, und ohne ihn wurde nichts gemacht.“ „Er“ bedeutet Jesus Christus; er ist Gotte Wort, ist aber als Mensch gekommen. Er ist der Sohn des lebendigen Gottes. Als mein Mann an Jesus als Gottes Sohn und Gott glaubte, hatte er keine Schwierigkeiten mehr, daran zu glauben, dass Jesus Wasser in Wein verwandelte.
Mein Mann ärgerte sich auch ueber die Geschichte von der Speisung von 5000. Er sagte, dies sei eine noch duemmere Geschichte als die in Kana, weil dies dem Materieerhaltungsgesetz widerspreche. Wie kann aus 2 Broten und 5 Fischen soviel Brote und Fische werden, dass 5000 Menschen satt essen koennen? Er konnte aber bald bekennen: „Solch eine Vermehrung von Broten und Fischen kann durch Jesus Christus, der eigentlich der allmächtige Schoepfergott ist, jederzeit passieren.
Schon vor dem ersten Vorlesungstag konnten wir also Gottes Gegenwart erfahren, so dass die Studenten mit guten Abiturzeugnissen zur Handong- Uni aus dem ganzem Land anstuermten. Die Universität hatte aber intern viele Schwierigkeiten: Es erschien keiner, der als Vorstand die Finanzierung der Universitaet uebernehmen wollte. Der Gruender wollte weggehen. Und wir hatten kein Geld. Mit einer zeremoniellen Feier zum Studienanfang wurden die ersten Studierende in die Universität aufgenommen. Gemeinsam mit ihnen wurden auch der Rektor, seine Familienangehoerige, Professoren und ihre Familienangehoerigen in diese Universitaet zum goettlichen „Studium“ aufgenommen: Diese Universität war in der Tat aber eine „Wuesten-Uni“, „Zerreiss-Uni“, „Leiden-Uni“, „Heiliger-Geist-Uni“ und eine „Gebets-Uni“. Ich glaube, dass Gott auch euch in solch eine Uni geschickt hat.
Die Pflichtfaecher dieser goettlichen Universitaet waren die Verfolgung und der Mangel. Wir sollen, wie der Gesang gesagt hat, auf die Hoehe steigen. Weil wir aber allein nicht hoch steigen konnten, gab Gott uns passende Begleiter: Ein Begleiter namens „Verfolgung“ ergriff unsere rechte Haende, der andere Begleiter „Mangel“ ergriff unsere linke Hände. Vielleicht habt ihr alle solch eine Erfahrung, einen unangenehmen Menschen oder unangenehmes Ding gehabt. Man sagt zu sich: „Wenn dieser aergerliche Mensch oder dieses unangenehmes Ding aus meinen Augen verschwinden wuerde, koennte ich aufatmen und sogar fliegen. Ohne ihn kann ich mein Ziel sicher erreichen.“ Das unangenehme Ding kann verborgener Kummer sein, finanzielle Armut oder irgendetwas anderes. Bestimmt hat jeder von euch solch einen lästigen Begleiter.
Die Uni Handong hatte kein Geld, und kurz nach der Studentenaufnahme ging der Vorstandsvorsitzender der Universitaet weg. Und es begann die Verfolgung gegen uns. Die Leute sagten: „Warum wollt ihr die Universitaet an einer bestimmten Religion orientiert aufbauen? Bist du, der Rektor Young-Gil Kim, zum Religions-Experiment nach Pohang gekommen? Ihr seid religioese Fanatiker.“ Wir hoerten einmal: „Ihr seid eine Wahrheits-Raeude-Sekte.“ Wir wurden verfolgt, und wir hatten kein Geld. Die Lehre Gottes - die wir als Formel im goettlichen Lehrbuch nennen - bleibt gemäss unserer 9jaehrigen Erfahrung immer unveraendert dieselbe. Nur die Zahlen wurden getauscht. Durch diese Formel konnten wir die erste Erfahrung gemacht, wie Gott uns bei unserer Mangel begleitet und sein Werk tut.
Es war etwa 2 Monaten nach der Feier zum Studienbeginn. Nach dem Feierabend kam der Aelteste Young-Gil Kim nach Hause und sagte: „Meine Liebe, weiss du vielleicht Bescheid, wie viel Geld ein Cafeteria kosten wuerde?“ „Was fuer ein Cafeteria?“ „Als ich am Sportsplatz der Universitaet vorbeilief, liefen einige Studierende zu mir her und sagten: „Herr Rektor, Herr Rektor! Bitte, oeffnen Sie uns ein Cafeteria!“ „Was hast du ihnen geantwortet?“ „Ich habe gesagt: <Ja, wir werden versuchen.>“ „Wie kannst du ohne Geld antworten: <Lasst uns versuchen>?“ „Wir sollen beten.“ Zu jener Zeit lasen wir im Buch Rut.
Auch heute empfinde ich, dass unsere Lage der Situation Ruths ganz aehnlich war. Ruth hatte ihren Mann frueh verloren und wurde eine Witwe. Ihr Gottesglaube, ausgedruckt durch ihr Glaubensbekenntnis, liess sie dann nicht in ihrer Heimat Moab bequem bleiben. Sie kam zusammen mit ihrer Schwiegermutter nach Bethlehem. Damals bekannte sie zu ihrer Schwiegermutter: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich auch begraben werden.“ Auf diese ganz junge Witwe wartete in Bethlehem eine schreckliche Armut. Sie bekam zu wenig Brot zum Essen. Sie musste zum Ueberleben auf dem abgeernteten Feld hinter den Erntearbeitern Aehren auflesen. Bestimmt schaemte sich Ruth. Ihr Stolz war wahrscheinlich verletzt. Vielleicht reute es sie, dass sie nach Bethlehem gekommen war. Und ich fuehlte mich in jener Zeit genau wie Ruth.
Am zweiten Tag der Aehrensammlung liess einer fuer Ruth Aehren absichtlich Sackweise auf das abgeerntete Feld liegen. Der war der junge Mann Boas. Warum erwies er Ruth solche Barmherzigkeit?. Boas erklärte ihr: „Man hat mir alles angesagt, was du getan hast an deiner Schwiegermutter nach deinem Mannes Tod...Der Herr vergelte dir deine Tat.“
Und wir sagten zu Gott: „Du weiss, dass wir deshalb bis hierher gekommen sind, weil wir die glueckliche Szene von Ruth und Boas beneideten. Gott, bitte, sende einen Boas fuer unsere Studenten, ihre Eltern und uns. Schenke uns Aehren-Saecke.“ Wir bezogen diese Wort auf uns an und nahmen uns vor, uebriggelassene Ähren zu sammeln. Wir besuchten damals Gottesdienste der Onuri-Gemeinde. Wir hatten aber noch keinen Mut, ueberzeugend zu sagen: „Der Mangel ist ein Lehrbuch“, und hatten noch kein Immunsystem den Widrigkeiten gegenueber. Darum sagten wir vor den Chor-Mitgliedern der Onuri-Gemeinde murmelnd leise: „Wer von euch eure alte Moebel fuer neue Moebel abschaffen will, verschenke bitte unserer Universitaet die Alten.“ Trotz unserer Mutlosigkeit wurden sie beruehrt, und unsere Bitte wurde von Mund zu Mund weitergesagt. Nach 3 Monaten kamen 3 Lastwagen mit gebrauchten Moebel zur Universität. Die Professorenfrauen richteten die Cafeteria mit diesen Moebel schoen ein, und der Rektor rief vorbeigehende Studierenden in die Cafeteria. Diese schauten die Cafeteria an und machten dann komische Gesichtausdruecke. Ihre Reaktion war verstaendlich, denn die Cafeteria war eine Ausstellung bunter Gebrauchtmoebeln. Ruth hatte uebriggelassene Aehren aufgesammelt. Dieser Lehre folgend hatten wir gebrauchte Moebeln gesammelt und die Cafeteria damit angerichtet. Doch sagte niemand von den Studierenden etwas Muerrisches, sondern sie sagten: „Vielen Dank!“
Wir erzaehlten einem Pastor, der zur Predigt beim Studentengottesdienst an der Uni gekommen war, diese Geschichte. Der Pastor antwortete uns: „Gott ist derselbe gestern und heute. Er hatte Boas zu Ruth geschickt. Derselbe Gott wird „Boas“ auch an die Handong-Uni schicken. Und ich werde dafuer beten.“ Und etwas spaeter rief er an und sagte uns Bescheid: „Frau Kim, Boas ist erschien.“ Er kam dann mit einer Dame zu uns. Diese Dame griff mich bei der Hand und sagte: „Oeffnen Se doch Cafeteria. Ich werde Sie dabei unterstuetzen.“ Sie erzaehlte dann, dass sie durch die reine, helle Gesichter der Studierende und ihre respektvolle Begruessung sehr beeindruckt worden war. Sie sagte weiterhin:
„Ich dankte Gott immer fuer diese Studenten. Ich halte mich stets fuer eine koenigliche Priesterin. Als koenigliche Priesterin konnte ich aber bisher zuhause nur in der Bibel lesen und Fuerbitte sprechen. Beim Beten hatte ich meine Haende zu Gott aufgehoben und dafuer gebetet, dass er die Studierenden der Handong-Universität dabei helfen moege, dass sie sich nicht dieser Welt gleich stellen, sondern sich durch Sinneserneuerung ändern, damit sie pruefen koennen, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Ich sah dann, dass die Studenten anders sind als die Menschen in der Welt. Darum sagte ich im Herzen zu Gott: <Herr, ich danke dir fuer die Gebetserhoerung!>“
Als ich ihre Erzaehlung hoerte, war ich sehr froh. Ich war auch sehr neugierig, wie viel Spende die Dame uns fuer die Cafeteria geben wuerde. Ich brachte sie mit meinem Auto bis zum Flughafen zurueck. Als wir sie nach einer Woche wiedertraf, konnten wir den Grund ihrer Entscheidung fuer die Spende erfahren. Sie erhielt nach dem Tod ihres Vaters die Erbschaft. Sie wollte dieses Geld fuer ein sinnvolles Werk ausgeben. Darum suchte sie bei dem Pastor, der beim Studentengottesdienst an der Handong-Uni gepredigt hatte, nach Rat. Und dieser machte ihr den Ratschlag, fuer die Cafeteria der Handong-Uni zu spenden. Bei diesem zweiten Treff brachte die Dame, die eine Mitarbeiterin (Diakonie) ihrer Gemeinde war, auch ihre verwitwete Mutter und ihre juengere Geschwister mit. Der Aelteste Young-Gil Kim erzaehlte ihnen begeistert von der Vision der Handong-Universitaet. Aber ich hatte mehr Interesse an der Spende. Ich konnte meine Neugier nicht aushalten. Während unser Aelteste begeistert erzaehlte, fluesterte ich der Diakonie-Dame ins Ohr: „Wie viel wollen Sie spendieren?“ Sie fluesterte mir in mein Ohr: „2 Milliarden Won“ (das sind etwa 2 Million Euro). Ich war erschrocken. Ich hatte mir etwa 20 Millionen Won (ca. 20 000 Euro) gewuenscht, um die Cafeteria schoen anzurichten. Aber diese Dame sprach von 2 Milliarden Won! Der Puls an meinem Herzen schlug sehr schnell. Ich sagte zu mir: „Die sind volle Ähren-Saecke. Es ist unzählbar.“
Gottes Wort ist wie ein Anker. Auf unser Gebet auf sein Wort hin schuettete er vor uns unzahlreiche Ährensäcke aus. Mein Herzenspuls schlug sehr schnell. Der Älteste erzählte aber ohne Ahnung begeistert weiter. Nachdem wir uns mit ihnen am Pforte verabschiedet hatten, sagte ich zu ihm: „Weisst du, wie viel sie uns geben wollen? Volle Aehrensaecke sind uns ausgeschuettelt worden.“ Als ich ihm von der beabsichtigen Spendensumme sagte, rief er: „Halleluja! Wir wollen damit zuerst eine Universitaetskapelle bauen, und dann auch ein Cafe.“ So wurde die Universitaetskapelle gebaut, wir nannten die Kapelle „Hoam-Kapelle“ nach dem Namen des Vaters der Spenderin. Die Kapelle ist mit weissem Marmor gebaut und hat 1200 Sitze.
Meine Lieben! Dieser Gott ist euer Gott und zugleich unser Gott. Wir haben den treuen Gott gepriesen. Ihr glaubt bestimmt daran, dass dieser treue Gott euch in eurem taeglichen Leben und auch in unserem Leben begleitet. Wir haben auf unserer Reise mit unserem Begleiter – dem Lehrbuch des Mangels - die Gegenwart Gottes immer wieder erfahren. Wir erlebten unzählige Male, dass Gott uns auf wunderbare Weise speiste und bekleidete.
Eine weitere Erfahrung. Nachdem wir an einer KOSTE-Konferenz als Redner teilgenommen hatten - wie Pastor Jeong-Hyun OH -, kamen wir nach Washington und besuchten den Gottesdienst in der Fellowship-Church. Der Pastor predigte ueber den blinden Bettler Bartimaeus. Als dieser hoerte, Jesus gehe vorbei, schrie er ganz laut: „Hilfe! Herr, ich moechte sehen!“ Und das hoerte der vorbeigehende Jesus. Der Prediger sagte: Bestimmt hat jeder von uns irgendeine ganz dringende Bitte, die er eiligst, etwa in einer Sekunde dem vorbeigehenden Jesus ausrichten muss, wie Bartimaeus getan hatte. Der Prediger liess uns alle mitten seiner Predigtstunde spontan beten. Nach diesem spontanen Gebet fragte ich meinen Mann: „Was hast du in einer Sekunde den Herrn erbeten? Was ist dein dringendestes Gebetsanliegen?“ Er antworte: „5 Millionen Won fuer die Handong-Uni!“ Korea war zu jener Zeit wegen der Finanzkrise unter der IMF-Aufsicht. Ich selbst hatte gebetet: „Herr, stelle meine Erstliebe zu dir wieder her!“ Mein Gebet schien edel zu sein, aber sein Gebet war konkret. Der Pastor sagte am Ende des Gottesdienst an: „Wer ein dringendes Gebetsanliegen hat, komme, bitte nach Vorne und erzähle.“ Ehe das Wort des Pastors zu Ende ging, sprang einer mit weissen Haaren und beeilte sich so schnell wie Kugel aus Pistole nach vorne. Er was der Aelteste Young-Gil Kim. Diese Gemeinde hatte kein eigenes Gebaeude, sondern feierte ihren Gottesdienst in einem gemieteten Aula eines Gymnasiums.
Jeder wuerde sein Verhalten sicherlich als anstandslos und unverschämt empfinden. Er stuerzte aber nach vorne und kniete an der vorderste Stelle. Koennt euch mal raten, was danach passiert war? Nach 7 Monaten empfingen wir 5,8 Milliarden Won. Er hatte fuer 5 Milliarden Won gebetet, und Gott gab uns nach 7 Monaten diese Summe plus hohe Zinsen fuer 7 Monate. Zu jener Zeit war die Verwaltung der Universität wegen grossem Geldmangel fast lahm gelegt. Ohne dieses Geld hätten wir wahrscheinlich die Universität schliessen muessen. Gott hat aber wunderbar gewirkt. Ich habe vielleicht zuviel ueber Geld gesprochen. Gemäss der Formel im goettlichen Lehrbuch des Mangels gibt es keinen Unterschied zwischen dem wenigen Geld und dem vielen Geld. Ich habe erfahren, dass Gott zu mir sagt: „Im Geringen sowie im Grossen bin ich mit dir. Ich bin dein treuer Gott.“
Ich moechte bezueglich der Verfolgung euch nur eins erzaehlen und meine Rede beenden. Die angegebene Zeit ist fast vorbei. In den letzten 7-8 Jahren gab es mehr als 40 Anzeigen gegen uns. So oft wurden wir zum Verhoer geladen. Gott hatte aber allerorts, es sei bei Staatsanwaltschaft oder Gerichtsverhandlung seine Streiter im Versteck gehabt, und Gott war mit uns. Ich denke, fuer die Christen ist das entgueltige Siegesurteil schon laengst gefallen. Ihr habt fuer euer Leben das entgueltige Siegesurteil schon erhalten wie ich. Wir werden zwar sehr oft angespannt, wir haben jedoch schon das Siegesurteil fuer unser Leben erhalten. Unser Leben ist damit vergleichbar, als ob wir uns im Fernsehen die Wiedergabe der gewonnenen Fussball-Weltmeisterschaftspiele in Seoul anschauen. Wer bereits weiss, dass das Spiel schon gewonnen sei, kann sich gelassen den Spiel zuschauen. Aber wir waren oft sehr nervoes und aengstlich. In solcher aengstlicher Zeit begannen wir das Geheimnis der wahren Freiheit kennen zu lernen.
Es war vor 2 Jahren. Kurz vor der Verhaftung meines Mannes las ich in den Tageszeitungen den Artikel ueber uns. Ich weinte und sagte: „Was wuerden die Leute ueber uns sagen, wenn sie dies lesen“
Der Älteste, mein Mann, sagte aber: „Die Beschuldigung ist viel harmloser als erwartet.“ Ich sagte zu ihm: „Du bist ein Glueckspilz, weil Gott dich unempfindlich erschaffen hat. Ich bin aber sehr empfindlich und kann solche Verleumdung nicht ertragen.“ In unserem Wohnzimmer hing ein Bibelspruch an der Wand, den ich seit meinem Glauben an Jesus sehr mochte. Das ist Gal. 2,2. Er schaute auf den Spruch an und sagte: „Wenn es wahr ist, dass nicht ich lebe, sondern Christus in mir lebt und mein Fleisch am Kreuz zusammen mit Jesus Christus gestorben bin, bin ich wie eine Leiche. Hast du mal gesehen, dass eine Leiche tobt, weil er meinte, seine Ehre sei geschaedigt? Alles ist nicht schlimm fuer mich. Ich bin kein wichtiger Mensch. Wer wuerde nach etlichen Jahren an mich denken?“ Mein Mann wollte mich zum Lachen bringen. Darum sagte er: „Der Urheber meines Namens kann mit meinem Namen machen, wie er will. Er kann braten oder kochen, um ein schoenes Gericht fuer sich zuzubereiten. Und ich kann ihm nicht widersprechen.“ Da sagte ich zu mir: „Ich heisse nicht Young-Gil Kim, sondern Young-Ae Kim. Die betroffene Person selbst sagte, es sei fuer ihn gar nicht so schlimm. Warum weine ich?“ Durch solche Besinnung konnte ich langsam lernen, frei zu sein.
Wenn wir nach dem echten Grund, dass wir waehrend des Glaubenslebens in die Versuchung geraten werden, forschen, stellen wir fest, dass wir deshalb in die Versuchung fallen, weil „wir“ uns selbst fuer zu wichtig halten. Jeder Mensch klagt: „Warum dienen sie mir nicht?“ Wenn ihr taeglich einmal, bevor ihr ins Bett geht, euch prueft, ob ihr nicht in solch eine Versuchung geraten seid, werdet ihr viel freier werden.
Die Versuchung in jener Zeit war aber, wenn ich jetzt zurueckblicke, fuer uns harmlos gewesen im Vergleiche mit den späteren Versuchungen.
Vor 2 Jahren, am 12. Mai 2001, wurde der Rektor zusammen mit dem Vizerektor ploetzlich inhaftiert mit der Beschuldigung, die Kasse der Universität missbraucht zu haben. Als ich die Nachricht erfuhr, dachte ich mir: „Ah, wegen des Glaubens an Jesus gehen wir unter. Wir sollten nicht absolut glauben, sondern mit Vorbehalt. Vor der Eroeffnung der Universität waren die Universitaetsstiftung in Pleite, gegangen. Aber wir konnten viele Male Gottes Wunderwerke, die ueber unseren Verstand gingen, erleben und durch den Glauben die Universitaet bis hierher aufbauen. Vielleicht wirkt Gott doch nicht ueber unseren Verstand hinweg, sondern innerhalb unseres Verstandes. Aber wir hatten doch so viele Male Gottes Wirken, das ueber unseren Verstand ging, erlebt. War das alles Zufall gewesen? Wir hatten doch viele Male erfahren. Aber alle Werke wurden nun zunichte, und ich war in Angst und Schock. Das Menschenleben ist einmalig; ich kann mein Leben nicht von vorne neu beginnen. Alle angesehenen Koreaner waren mal im Gefaengnis. Wir bekommen nun den Anteil an ihrer Gefangenschaft. Wie koennen wir unsere Ehre wieder herstellen? Welche Weisheit hat Gott dafuer? Dies ist keine Fiction und auch kein Film, sondern eine Realitaet. Was sollen wir bloss machen?“
So schrie ich immer wieder. Ich konnte zu jener Stunde auch nicht beten. Gerade zu jener Stunde rief mich eine Professorenfrau an und sagte: „Ich beneide den Herrn Rektor. Welch ein Vertrauen Gottes ihm gegenueber, denn er hat es ihm erlaubt, ins Gefaengnis zu kommen. Ich bin Gott sehr dankbar, dass ich zusammen mit dem Rektor fuer die Universitaet wirken darf. Darum, bitte ich Sie, dass Sie ueberhaupt nicht ueber seine Inhaftierung traurig oder verzagt sind. Sonst koennte Gott traurig werden. Gehen Sie unverzagt diesen Weg weiter. Ich wuerde Ihnen empfehlen, zur Ermunterung das Wort Gottes in Jes 51,12 zu lesen.“ Es steht dort: „Ich bin der Troester! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen gefuerchtet hast, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen, und hast du des Herrn vergessen, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgebreitet und die Erde gegruendet hat... Der Gefangene wird eilends losgegeben, dass er nicht sterbe und begraben werde und dass er keinen Mangel habe.“ (Jes 51,12ff). Bis dahin wusste ich nicht, dass solch ein Wort in der Bibel steht.
Das Wort wurde mir Trost. Menschenworte konnten mich nicht troesten, aber Gottes Wort konnte mich troesten. Bei meinem ersten Gefängnisbesuch sah ich hinter der Glasscheibe das veränderte Gesicht meines Mannes. Ich sagte aber zu ihm: „Mein lieber Mann, viele beneiden dich wegen deiner Inhaftierung. Sie sagten zu mir, gewoehnliche Menschen koennen da nicht hineinkommen.“ Da antwortete er: „Das stimmt! Alle Dinge dienen zum Besten denen, die nach dem Ratschluss Gottes berufen sind und Ihn lieben.“ Inmitten unserer grossen Trauer und Verzagtheit und mitten der unbeschreiblichen Verachtung und Unehre war Gott mit uns.
Henri Nouwen hat einmal gesagt: „Gott bringt uns zum Tanzen. Er offenbart inmitten unseres Leidens seine Guete und verwandelt unsere Traurigkeit in eine Tanz. Und unsere Tanzbewegung wird mitten der Traurigkeit noch schoener und bezaubernd.“
Wir haben inmitten der grossen Traurigkeit durch Leiden die ausstreckte Hand Gottes gesehen. Vier Tage nach seiner Inhaftierung, am Lehrertag, kamen alle Studierende und Professoren mit Blumen in ihren Händen und sangen dem inhaftierten Rektor das Danklied an den Lehrer: „Die Guete unseres Lehrers ist hoch wie der Himmel. Je mehr wir darueber nachdenken, desto hoeher ist seine Guete. O, wie dankbar sind wir ihm fuer seine Liebe, wie koennen wir ihm dafuer bedanken?...“ Als die Studierende dies Lied weinend sangen, waren da zahlreiche Journalisten und die Polizisten, die zu einer strengen Sicherheitsmassnahme mobilisiert worden waren. Diese meinten: „Diese Studenten gelten als Jury der Gerichtsverhandlung. Wenn der Rektor und der Vizerektor wirklich Korruptionen begangen hätten, muessten die Studierenden als erster gemerkt haben. Sie wuerden sich dann nicht so fuer die beiden einsetzten, wie sie heute tun. Es ist eine seltsame Demonstration in der Geschichte Koreas.“
Durch die unerträgliche Traurigkeit und extreme Noete hindurch brachte Gott eine Sache nach der anderen in Ordnung. Fast alle Gerichtsverhandlungen – als erstes vor dem Provinzgerichtshof, danach vor dem Landesgerichtshof und schliesslich vor dem Hoechsten Gerichtshof - sind bereits hinter uns. Fast alle Beschuldigungen haben die Richter als haltlos erklärt. Nur geringfuegiges Bussgeld mussten wir zahlen.
Wisst ihr, was Gott fuer uns tat, während wir uns in grosser Traurigkeit und auswegsloser Notsituation befanden? Das steht in 5. Mose 8,2: „Gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wueste, auf dass er dich demuetigte und versuchte, damit kundwuerde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten wuerdest oder nicht.“
In 5. Mose kommt das Wort „gedenke“ sehr oft vor. Der Grund wird dann wie folgt erklaert: „auf dass kundtaete, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht“ (3b). Wenn ihr ein bestimmtes Fach oder einen bestimmten Menschen nicht moegt, sollt ihr unbedingt begreifen, dass das Fach oder der Mensch Gottes Lehrbuch fuer euch ist. Gott will euch durch sie pruefen, ob ihr Gottes Wort gehorchen oder nicht.
Gott beabsichtigt aber nie, uns ins Unglueck zu bringen. Vielmehr will er uns zu wahren Frieden bringen. Als wir Gott ganz fest vertrauten, wirkte Gott maechtig. Wenn ich an die Studierende der Handong-Universitaet denke, bekomme ich die Ueberzeugung, dass Korea grosse Hoffnung hat. Diese Studenten sagen untereinander: „Wir wollen uns nach dem Studium fuer andere hingeben. Lasst uns Korea, das Volk und alle Voelker in unseren Herzen umarmen. Lasst uns Gottes Reich in unsere Herzen umarmen. Wir wollen fuer die Ehre Gottes studieren.“
In letzter Zeit uebergab mir der Aelteste-Rektor einen Zettel, den er in der Unibibliothek von einem Studenten erhalten hatte. Er hatte mit rotem Hemd und einem Hut angezogen. Auf dem Zettel steht: „Herr, Rektor! Sie sehen 20 Jahre juenger aus. Dein rotes Hemd gleicht dem eines DJ-Night-Clubs. Ich werde meinen Kopf, den du mit Ihrer Hand streichelt hast, nur fuer den Herrn gebrauchen.“
Giovanni, der Lehrer von Léonard de Vinci, hatte einmal Leonard gefragt: „Wofuer willst du mit deiner Gestaltungskunst arbeiten?“ Da sagte dieser viermal dieselbe Antwort: Fuer Gottes Ehre, fuer Gottes Ehre, fuer Gottes Ehre, fuer Gottes Ehre!“ Nehmen wir an, dass jemand nun euch fragt: „Wofuer willst du in diesem fremden Land beispielsweise als Unternehmer oder als Fachmann arbeiten oder leben?“ Ich wuensche mir wirklich, dass ihr alle deutlich antworten koennt: „Ich werde mein einmaliges Leben fuer Gottes Ehre leben!“
Gebet: Mein himmlischer Vater, jeder von uns hat im Leben unerwuenschte Begleiter, beispielsweise unangenehme Kollegen oder aergerliches Ding. Aber du meinst, dass wir diese unangenehme Begleiter als Lehrbuch annehmen und mit ihrer Hilfe auf die Hoehe aufstiegen sollen. Ich glaube, mein himmlischer Vater, dass „Verfolgung“ in „Frieden“, „Mangel“ in „Reichtum“ und „Schwachheit“ in „Kraft“ geaendert wird. Wir sind wie zitternde Rehe und fruchtlose Weinstoecke. Wegen unserer Fruchtlosigkeit und Angst werden oft erschrocken und zittern wie aengstliche Rehe. Aber an dem Tag, wenn wir vor dir stehen werden, wirst du uns sicher mit deiner Herrlichkeit und Ehre bekleiden. Segne mich, dass ich mein Leben lang dich, meinen treuen Gott, nicht verliere. Ich bete im Namen Jesu. Amen!