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1.5.2024
Leitvers 29: „Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.“
Apostel Paulus hat in 1. Korinther 13,13 gesagt, dass Glaube, Hoffnung und Liebe drei Säulen des christlichen Glaubens sind. Dieser Text gibt die Rede des Paulus vor dem König Agrippa wieder. In seiner Rede spricht Paulus über seine christliche Hoffnung. Wir wollen durch seine Rede unsere christliche Hoffnung wahrnehmen.
Paulus wird sich vor dem König Agrippa verteidigen. Der vollständige Name von Agrippa heißt hier Herodes Agrippa II. Er ist der Enkelsohn des Herodes des Großen und der Sohn Herodes Agrippa I. Er ist 27 n. Chr. geboren und wohl 92/93 n. Chr. gestorben. Von 50 n. Chr. bis zu seinem Tod herrschte er als von Rom eingesetzter König über Gebiete im heutigen Libanon, Syrien und Israel.
König Agrippa und seine Schwester Bernice, die die Rolle der Königin übernommen hatte, betraten mit den führenden Bürgern von Cäsarea. Dann wird Paulus gerufen.
Festus erläutert Agrippa den Grund der Versammlung: Er will durch das Verhör des Paulus durch Agrippa etwas finden, was er dem Kaiser über Paulus schreiben kann. Da erzählt Paulus sein Glaubenszeugnis.
Paulus‘ Glaubenszeugnis (1-23)
Paulus beginnt mit seiner Rede respektvoll vor dem König und trägt seine Anliegen klar vor. König Agrippa kennt als ein jüdischer König die Bräuche der Juden gut.
Die Verse 4-11 geben uns den Anfang des Zeugnisses von Pauls wieder.
Er streckt seine Hand aus und beginnt über sein Glaubensleben zu erzählen. Er erzählt über seine vergangene Geschichte, um den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zu widerlegen und das zu erzählen, was Christus für ihn getan hat. Er beginnt mit seiner frühen Ausbildung als Pharisäer und seinem früheren Wandel als Pharisäer. Er gehörte dem Pharisäertum an, einem Hauptzweig des Judentums. Das Pharisäertum hält sich am strengsten an das mosaische Gesetz. Auch Agrippa kennt die Pharisäer und ihre Lehren gut aus.
Paulus sagt, dass er als Pharisäer an die Auferstehung der Toten und auch die Auferstehung Jesu glaubt. Er betont diesen Punkt, weil dieser Punkt das Wesentliche der Anschuldigungen gegen ihn ist. Er weist darauf hin, dass die Hoffnung auf Auferstehung ein zentraler Glaube der Juden ist, wie Gott ihnen diese Hoffnung durch die Propheten gegeben hat.
Beispielsweise steht in Jesaja 26,19: „Aber deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben.“
Paulus erklärt ihm den jüdischen Glauben an die Auferstehung der Toten, damit Agrippa und alle Anwesende an die Auferstehung Jesu Christi glauben sollen.
Dann fragt Paulus König Agrippa: „Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?“ (8).
Die Juden glauben an die biblischen Geschichten über die Auferweckung der Toten wie z. B. Elia und Elisa. Die Frage ist nur, ob die Auferstehung Jesu auch wahr ist.
Viele Menschen sagen, dass sie an die Auferstehung von Elia und Elisa glauben. Leider ziehen sie daraus keine Konsequenzen und glauben nicht klar an die Auferstehung Christi und an ihre eigene Auferstehung. Es besteht eine große Lücke zwischen ihrem Bibelwissen und ihrem persönlichen Glauben.
Paulus fordert solche Menschen zum persönlichen Glauben an die Auferstehung Christi und an ihre eigene Auferstehung heraus.
Paulus sagt weiter, wie in den Versen 9-11 steht:
„Ich selbst meinte, ich müsste den Namen Jesu von Nazareth kämpfen. Das habe ich in Jerusalem auch getan: Ich ließ mir von den Hohenpriestern Vollmacht geben und sperrte viele der Heiligen ins Gefängnis; und wenn sie hingerichtet werden sollten, stimmte ich dafür. Und in allen Synagogen habe ich oft versucht, sie durch Strafen zur Lästerung zu zwingen; in maßloser Wut habe ich sie sogar bis in Städte außerhalb des Landes verfolgt.“
Paulus ist gegen die Christen vorgegangen, die er hier als „Heilige“ bezeichnet, denn die Christen hießen damals „Heiligen“.
In Apostelgeschichte 8 wird vom Märtyrertod des Stephanus berichtet. Paulus war auch dabei. Er wurde zu einem gewalttätigen Angreifer gegen Christen und ging von Synagoge zu Synagoge, um sie festzunehmen und zu bestrafen. Er verfolgte sie sogar in fremde Städte. Er aber begegnete dem auferstanden Jesus und wurde vom Verfolger zum Verkündiger Christi verändert.
Paulus erzählt durch seine Verteidigungsrede von seinem Glauben und seiner Hoffnung auf die Auferstehung. Er versucht in den Herzen der Zuhörer den Glauben an das Evangelium und die Hoffnung auf die Auferstehung zu wecken. Wenn sie das Evangelium annehmen würden, werden sie verändert werden, wie Paulus erlebt hat.
Lasst uns anderen Menschen sagen, wie unser früheres Leben aussah, bevor wir Jesus persönlich aufnahmen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass unser früheres Leben in moralischer Hinsicht schlimm wäre. Danach sollen wir über unsere Veränderung durch Jesus Christus erzählen, damit sie auch an Jesus Christus glauben und die Rettung erfahren können.
Das Erzählen unserer persönlichen Geschichte macht das Evangelium glaubwürdig, sodass die Zuhörer besser ihr Herz öffnen und das Evangelium annehmen können.
Zum Beispiel war mein Leben vor meiner Begegnung mit Jesus in moralischer Hinsicht vorbildlich für andere Leute. Aber ich war in geistlicher Hinsicht ein schlimmer Sünder, denn ich glaubte nicht an meinen Schöpfer und dankte ihm auch nicht. Ich sagte einmal zu einem gläubigen Freund, dass er anstatt an Gott lieber an meine Handkraft glauben sollte. Der Unglaube an Gott und die Undankbarkeit gegenüber Gott sind in geistlicher Hinsicht eine große Sünde.
Weil meine Familie in Südkorea arm war und mein Studium nicht finanzieren könnte, wollte ich durch das gute Ergebnis der Aufnahmeprüfung der Uni das Stipendium bekommen, um zu studieren. Darum lernte ich Tag und Nacht für die Aufnahmeprüfung. Während dieser Zeit geriet ich mal in die nihilistischen Gedanken. Ich dachte, dass, wenn ich sterben würde, all meine Mühe sinnlos sein werde. Da verlor ich die Motivation, auf Leben und Tod für die Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Aber ich unterdrückte diese Gedanken, lernte weiter und bestand die Aufnahmeprüfung einer Uni mit den besten Punkten unter den Studienbewerbern und konnte mit dem Stipendium das Unistudium beginnen.
Da erbarmte Gott sich über mich und führte mich zu einer Studentengemeinde und zum Glauben an Jesus Christus. So wurde ich von der Verdammnis errettet. Und ich war sehr glücklich mit der Liebe Gottes, sodass ich ein Missionar wurde und nach Deutschland kam.
Paulus nutzt seine Verteidigung vor dem König Agrippa als Gelegenheit der Verkündigung des Evangeliums aus, indem er davon erzählt, wie er Jesus traf und er dadurch von einem Christenverfolger zu einem Verkündiger Christi geworden ist.
Die Verse 12-16 geben uns den ersten Teil des Glaubenszeugnisses von Paulus wieder.
Paulus erzählt Agrippa von seinem Erlebnis, als er auf dem Weg zur Verfolgung der Christen nach Damaskus war. Er und andere fielen wegen des plötzlichen, hellen Lichtes zu Boden. Dann hörte er eine Stimme Jesu: „(Saul) tretet gegen die Stacheln.“ Das ist ein Ausdruck eines vergeblichen Versuchs. Denn Saul dachte, er würde durch sein Handeln gegen Christen Gott dienen. Aber in Wirklichkeit kämpfte er gegen Gott. Dennoch wollte Gott will ihm vergeben und ihn für seine Sache gebrauchen, indem er Paulus als sein Zeuge gebrauchen, um Juden und Heiden von der Sünde zu erretten.
Die Verse 17-18 geben uns den zweiten Teil des Zeugnisses des Paulus wieder.
Vers 17 und 18 lauten: „Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende, um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich.“
Paulus geht konkret auf mehrere Aspekte des Dienstes ein, den Jesus ihm übertragen hat, einschließlich der Tatsache, dass er zu den Heiden gesandt wurde, „um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie sich von der Finsternis zum Licht und aus dem Reich Satans zu Gott bekehren, damit sie …“
Jesus will Paulus als Zeugen Jesu und Boten des Evangeliums gebrauchen, um Juden und alle Heiden von der Finsternis des Todes zum Licht des Lebens und zum Gottesreich zu führen. Jesu Botschaft bedeutet, dass Gott durch das Evangelium Menschen von der Gewalt der Sünde und des Teufels retten und sie ins Gottesreich führen will.
Diese Botschaft gilt nicht nur König Agrippa, sondern auch für alle Menschen. Gott will durch das Evangelium alle Menschen, die daran glauben, von der Sünde erretten und ihnen das ewige Leben und das Himmelreich schenken. Das ist die beste Botschaft für den Menschen. Wir sollen diese Botschaft mit großer Dankbarkeit annehmen und Gott preisen.
Die Herausforderung zur Glaubensentscheidung (24-32)
Paulus gehorcht dem Willen Christi und verkündet das Evangelium in Damaskus, Jerusalem, im ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden.
Er verkündet nun Festus und allen Anwesenden Buße, Glaube an das Evangelium und rechtschaffene Werke der Buße.
Als Festus seine Predigt gehört hat, ist er völlig verwirrt und sagt zu Paulus mit lauter Stimme: „Paulus, du bist verrückt! [Dein] großartiges Wissen macht dich wahnsinnig.“ (24).
Viele Menschen von heute reagieren auf das Evangelium von Jesus Christus auf die gleiche Art und Weise. Wenn sie nicht an das Evangelium von Jesus Christus glauben wollen, sagen sie, der Verkündiger des Evangeliums sei verrückt.
Festus hält das Evangelium von der Auferstehung Jesu von den Toten märchenhaft, weil das gegen sein rationales Denken ist. Er meint, dass Paulus durch seine viele Ausbildungen verrückt sei. Aber Paulus ist nicht verrückt, sondern sagt die Wahrheit.
Wir Christen sollen keine Angst haben, die Wahrheit von Jesus Christus zu sagen, obwohl die weltlichen Menschen uns ab und zu als verrückt betrachten.
Paulus fordert Agrippa zur Glaubensentscheidung. Er sagt: „Edler Festus, ich bin nicht verrückt, sondern ich rede wahre und vernünftige Worte.“ Und Paulus erinnert Festus an die Prophetie über die Auferstehung der Toten im Alten Testament.
Da sagt Agrippa: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen.“
Darauf antwortet Paulus: „Ich wünsche vor Gott, dass nicht nur du, sondern alle, die mich heute hören, Christen werden.“
Da steht Agrippa auf und sagt zu Festus: „Dieser Mensch hat nicht getan, was Tod oder Gefängnis verdient hätte. Er könnte freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.“
Schlussfolgerungen.
Das Zeugnis des Paulus vor Agrippa gibt uns ein gutes Vorbild und Beispiel, dem wir selbst folgen können. Es besteht aus drei Teilen:
Erstens, wie wir vor unserer Rettung waren –hoffnungslose Sünder.
Zweitens, wie wir gerettet wurden. Wir konnten durch den Glauben an Jesus Christus die Sündenvergebung und das ewige Leben empfangen.
Drittens, wie unser Leben nach der Rettung aussieht. Wir leben aus Freude und sagen anderen über Jesus Christus und unsere Hoffnung.
Gott möge uns allen diese drei Schritte erlauben und uns und viele andere durch uns segnen. Amen!
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