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13. Mai 2018
Muttertag
Geheimnis des glückseligen Ehelebens
Genesis Kap. 1 - 2
Leitverse Genesis 2,23a: „Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.“
Heute ist Muttertag. Gestern war ich mit Andreas und Renate bei der Nachfeier der Hochzeit von Josua & Hwasin Hong in Stuttgart. Manche der zweiten Generation sind schon verheiratet. Ehe zu schließen ist eine große Freude für das Ehepaar, Familienangehörige und Freunde.
Ich möchte nun über das Geheimnis des glückseligen Ehelebens sprechen. Dazu möchte ich euch erklären, was die Ehe ist, wie man sich auf die Eheschließung gut vorbereiten und wie man das Eheleben selig führen kann.
1. Was ist die Ehe?
Gott schuf Menschen von Anfang an als Mann oder Frau, wie es in Genesis 1,27 steht: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Gott hat jeden Menschen zu seinem Bild erschaffen. Deswegen hat jeder Mensch das Ebenbild Gottes. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen Menschen und anderen Lebewesen.
Gott hat jeden Menschen entweder als Mann oder Frau erschaffen. Das ist eine Bestimmung Gottes. Jeder soll Gott für sein Mann-sein oder Frau-sein danken und Gottes Willen mit Freude tun. So soll ein Mann als Mann fröhlich leben und eine Frau als Frau.
Ein Mann und eine Frau wollen heiraten und eine Familie gründen. Die beiden gehen zum Standesamt und heiraten dort. Danach heiraten die beiden in der Gemeinde. Das ist die eigentliche Hochzeit. Die meisten Menschen erinnern sich an ihre Hochzeit als den schönsten Moment ihres Lebens.
Warum ist die Eheschließung so schön oder notwendig? Können die beiden nicht ohne Heirat einfach zusammenleben?
Was ist die Ehe?
Warum stelle ich diese Frage? Weil viele Eheleute freudloses oder belastendes Eheleben führen.
Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Zwei entscheidende Gründe aber sind folgendes:
Der erste Grund ist, dass ein Ehepartner (oder beide) den göttlichen Willen bezüglich der Ehe nicht richtig versteht und seiner egoistischen Menschennatur folgt. In diesem Fall ist das Eheleben durch die inneren Faktoren belastet.
Der zweite Grund heißt, dass ein Ehepartner sich in eine falsche Beziehung außerhalb seiner Ehe einlässt. In diesem Fall ist die Ehe durch die außereheliche Beziehung belastet.
Schon von Anfang an hat Gott Menschen nicht nur als ein Individuum geschaffen, sondern auch als Gemeinschaftswesen. Wir sind ein Gemeinschaftswesen mit Gott, Ehepartner und Familienangehörigen, Gemeinde und mit anderen Menschen.
Zuallererst sind wir ein Gemeinschaftswesen mit Gott, wie Gottes Wort in 1. Kor. 1,9 sagt: „Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unsern Herrn.“
So hat Gott uns zur Gemeinschaft mit Ihm geschaffen. Durch die Gemeinschaft mit Gott sollen wir Gottes Willen erkennen und ein sinnvolles Leben führen. Wir sollen also kein autonomes Leben führen, sondern in guter Beziehung mit Gott.
Zweitens sind wir dazu bestimmt, dass wir durch die Eheschließung eine innige Lebensgemeinschaft in Liebe und Anhänglichkeit untereinander haben. Ein Ehepaar besteht aus zwei Menschen, einem Mann und einer Frau. Diese zwei Menschen werden durch die Eheschließung ein Mensch. Wie können zwei Menschen ein Mensch werden?
Genesis 1,18 lautet:
„Und Gott der Herr sprach: <Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfen machen, die um ihn sei.>“
„Ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei“ heißt wörtlich: „Ich will ihm eine Gegenüber schaffen, die zu ihm passt“[1].
Über die Eheschließung sagt Gottes Wort im 2. Kapitel der Genesis: „22b(Gott) brachte sie (d.h. Frau) zu ihm (d.h. Mann). 23Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Mann genommen ist. 24Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“
Ein Autokennzeichen ist eine Kombination von Buchstaben und Zahlen. Das Kennzeichen unseres Autos lautet „Bo-C1004“; auf Koreanisch heißt es „복 천사“ – übersetzt: „ein Engel des Segens“.
Das Kennzeichen einer Ehe hat eine Kombination von Liebe und Untrennbarkeit. Ein Mann und eine Frau werden durch die Eheschließung ein Mensch: Die beiden sind durch die Liebe und gemeinsames Leben fest gebunden und untrennbar bis zum Tod.
Über die Liebe des Ehepaars sagt Salomo:
„6Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm! Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, 7sodass auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. Wenn einer allen Besitz seines Hauses für die Liebe geben wollte, so könnte das alles nicht genügen“ (Hoheslied 8,6-7).
Dieses Hohelied stellt die Wunderbarkeit der Liebe dar.
Wenn aber die Liebe allein das Kennzeichen der Ehe wäre, kann das Eheleben gegebenenfalls kaputt gehen. Denn das Liebesgefühl hängt viel von Emotion ab. Es kommt auch die Zeit der gedämpften Liebe. Aber die Untrennbarkeit schützt die Ehe vor dieser Gefahr und hilft dabei, die Liebe wieder zu entfachen.
In der Welt betrachtet man heute die Ehe als einen rein menschlichen Vertrag und meint, dass das Ehepaar sich scheiden kann, wenn einer oder beide das will/wollen. Der Grund dieser Tendenz kommt daher, weil der Gottesglaube verschwindet. Manche heiraten heute mit ihrem Homopartner, und die Homo-Ehe hat seit Oktober letzten Jahres in Deutschland das gleiche Recht wie Heteroehe. Aber das biblische Eheverständnis bleibt unverändert. Die Zehn Gebote dürfen Menschen nicht eigenmächtig ändern.
Die Ehe wird natürlich durch die Vereinbarung zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen. Das ist aber nur eine Seite des Eheverständnisses. Die Bibel lehrt uns, dass Gott der Souverän unserer Eheschließung ist. Darum soll man bei der Eheschließung Gott nach seinem Willen fragen. So kann man eine gesegnete Familie gründen.
Über die Eheleute sagt Jesus:
„4Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau 5und sprach (1.Mose 2,24): »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? 6So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Mt. 19,4-6).
Hier sagt Jesus, dass die Ehe von Gott eingesetzt ist, ein Mann und seine Ehefrau ein Mensch geworden sind und kein Mensch die Ehe scheiden darf.
Es gibt leider kranke oder kaputte Ehen. Eine kranke oder kaputte Ehe schadet den getroffenen Personen. Sie schadet auch ihren Kindern. Sie schadet weiterhin der Gemeinde. Wenn die kranke oder kaputte Ehe als normal betrachtet wird, werden die Gemeindebesucher davon angesteckt. Familien sind die Zellen der Gesellschaft. Darum wird die Gesellschaft durch kranke, kaputte Familien krank. Wenn die Ehe krank ist, kann auch eine starke Nation verfallen.
Es gibt verschiedene Ursachen des Untergang Roms. Der Verfall der Familien durch Unmoral war ein wichtiger Grund davon.
Ein Historiker gibt die Worte eines römischen Mannes im 2. Jh. wieder. Dieser erzählt von seiner Frau, die ,gewöhnlich bei Morgendämmerung das Haus verlässt und nachts mit zerzaustem Haar und einem geröteten Gesicht und Ohren zurückkommt‘.
Der Historiker schreibt: „Von dieser Zeit an erleben wir eine Epidemie an Ehescheidungen … diese Plage wurde im Reich endemisch.“ Die Folge war ein weiterer allgemeiner Niedergang der Gesellschaft, was letztendlich zum Zusammenbruch Roms beitrug[2].
Wenn aber die Ehebeziehung des Paars gut ist, wird das Paar selbst glücklich. Das Paar wird ein großer Segen für seine Kinder, Gemeinde und Gesellschaft.
Als ich zwei Jahre alt war, starb mein Vater an Typus. Meine Mutter erzählte, wie mein Vater von Typus angesteckt wurde. Ein Nachbar starb an Typus. Da diese Krankheit hoch ansteckend ist, wagte niemand, sich für die Beerdigung des Gestorbenen einzusetzen. Aber mein Vater setzte sich freiwillig dafür ein und beerdigte ihn. Da wurde er angesteckt und starb. Ohne Vater musste meine Mutter unter Armut viel leiden. Aber sie erzählte nie etwas Negatives über meinen Vater. Ich merkte, dass sie ihn sehr liebte und hochschätzte.
Ich habe von meinen Eltern zwar kein Vermögen geerbt. Aber ich habe von meiner Mutter Liebe und Respekt gegenüber meiner Frau geerbt. Ich schätze die Hingabe Esthers für mich, Kinder und Gemeinde. Ohne ihre Hingabe wäre es unmöglich, dass ich Gott diene. Die Hingabe von Andreas und Renate für den Herrn und sein Werk ist auch sehr kostbar. Ich bin ein glücklicher Mensch, weil ich durch solche hingabevoll Frau und Mitarbeiter unterstützt werde.
2. Wie kann ‚ich‘ mich auf ‚meine‘ Eheschließung vorbreiten?
Viele glauben, dass man, wenn man eine/n passende/n Partner/in findet und sie/ihn heiratet, ein glückliches Eheleben führen wird. Darum suchen junge Leute nach einem passenden Partner/Partnerin. Dabei wollen manche durch die Wohngemeinschaft feststellen, ob sie/er ihm passt. Die Statistik zeigt aber, dass die Ehen, die nach langjährigem Kennenlernen geschlossen sind, oft kaputt gehen.
Um die gesunde, selige Ehe schließen und ein seliges Eheleben führen zu können braucht man eine richtige Vorbereitung darauf.
Ich nenne zwei wichtige Punkte als Vorbereitung auf ein seliges Eheleben:
Erstens: Man soll zunächst im Glauben gottzentrisch wachsen und ein reines Leben führen.
Wer im Glauben noch jung ist, ist ichzentrisch. Er denkt hautsächlich an sich. Es könnte sein, dass er/sie in der Zeit des Kennenlernens sehr liebevoll und fürsorglich wie ein Engel zu sein scheint. Erst nach der Eheschließung wird seine/ihre Ichzentriertheit offenbar.
Darum soll man nicht zuerst nach einem Ehepartner suchen, sondern sich darum bemühen, im Glauben zu wachsen und ein gottzentrischer Mensch zu werden. Wenn eine Blume schön duftet, kommt die Biene zu ihr. Wenn man nach Christus duftet, kommt ein geistlicher Ehepartner zu ihm/ihr. Wenn er/sie aber weltlich riecht, kommt ein weltlicher Mensch zu ihm/ihr. Er/sie soll zuerst das Leben für Gott und für andere kennen lernen.
Ein Theologiestudent wollte nach seinem Studium Missionar in Afrika werden. Er suchte nach einer Braut, die mit ihm als Missionarin nach Afrika gehen will. Aber keine Frau wollte ihn heiraten, weil er als Missionar nach Afrika gehen wollte. Doch! Eine Frau hatte sich schon längst vorgenommen, nur den Mann zu heiraten, der als Missionar nach Afrika gehen will. Wir müssen daran glauben, dass Gott für die Eheschließung der heiratsreifen Menschen schon vorbereitet hat.
Aus Glauben an Gott soll man ein reines Leben bezüglich der Sexualität führen. Man darf nicht einfach seinem Gefühl folgen. Man soll sich als ein bewährter Mensch erweisen. Wenn man vor der Eheschließung nicht bewährt ist, wird man auch nach der Eheschließung durch die sündige Menschennatur versucht.
Ein aussichtreicher, nächster Präsidentenkandidat Südkoreas musste am Anfang dieses Jahres seinen Traum, nächster Präsident zu werden, aufgeben, weil es bekannt wurde, dass er seiner sündigen sexuellen Neigung gefolgt war.
Wer in der Vergangenheit gesündigt hat, soll durch Buße und Glauben an das Evangelium die Vergebung annehmen und sich durch ein reines, heiliges Leben bewähren.
Jesus hat zu der Frau, die fünf Männer gehabt hatte, gesagt:
„Ich verdamme dich (auch) nicht. Geh hin und sündige hinfort nicht mehr!“ (Joh. 8,11).
Junge Leute, die nicht in einem oder zwei Jahren heiraten wollen, sollen zuerst die Reinheit und Gottzentriertheit gut kennen lernen. Wer sich nicht beherrschen kann, kann sich auch nach der Eheschließung nicht beherrschen. Wer aber sich ein reines, gottzentriertes Leben gut geeignet hat, wird Gottes Segen reichlich erfahren.
Zweitens: Nicht nach weltlichem Maßstab, sondern nach göttlichem Maßstab Ehepartner suchen.
Wenn die Zeit gekommen ist, eine/n Ehepartner/in zu suchen, soll man zunächst einen klaren Maßstab für den Ehepartner aufstellen und aufgrund dieses Maßstabs konkret zu Gott beten. In der Welt schätzt man Geld, Aussehen, weltliche Position usw. und orientiert sich bei der Ehepartnersuche daran. Aber wir Christen sollen anders sein.
Wer heiraten will, soll geistlich reife, vertraute Menschen bitten, gemäß seines aufgestellten Maßstabs für einen Ehepartner zu beten. Man soll auf Gott vertrauen und seiner Fügung folgen.
Natürlich kann man selbst Ehepartner suchen. Oder man kann einen vertrauten, geistlich reifen Menschen darum bitten, für seine Eheschließung zu beten und ihm/ihr eine mögliche Frau oder Mann vorzustellen.
3. Wie kann „ich“ ein seliges Eheleben führen?
Wer heiraten und ein glückseliges Familienleben führen will, muss schon vor der Eheschließung Folgendes lernen und dies in seinem praktischen Eheleben praktizieren.
Erstens: Gott an die erste Stelle stellen und möglichst gemeinsam Entscheidung treffen!
Dazu braucht man einen geistlich reifen Mann oder Frau zu heiraten. Wer eine ungläubige Frau oder Mann heiratet, bekommt nach der Heirat viele Schwierigkeiten. Aber ich nehme an, dass eure Ehe gottzentrisch ist. Gottzentrisch sein und beide einig sein – das ist notwendig, um mit einem Sinn Gott und der Gemeinde zu dienen.
Zweitens: Eheleben wie Gott gewollt.
Die Bibel lehrt, dass ein Mann das Haupt der Familie ist und seine Frau die Gehilfin. Das heißt, dass die Frau ihrem Mann dabei helfen soll, seine Aufgabe, es sei ein Beruf oder eine geistliche Aufgabe, gut zu erfüllen. Die Frau soll sich nicht wie Herrin über ihren Mann verhalten. Sie ist aber keine Sklavin ihres Mannes, sondern gleichwertige Ehepartnerin. Sie soll gegebenenfalls ihrem Mann helfen, damit er keine falsche Entscheidung trifft. Sie soll ihn hoch schätzen und er soll sie lieben wie sich selbst (Epheser 5,22+25). Ihr wisst, was ein Mann tun wird, wenn er seine Frau wie sich selbst liebt.
Das Ehepaar hat einige wichtige Aufgaben: Geld verdienen, Kinder erziehen, der Gemeinde dienen usw. Kinder zu erziehen ist eine wichtige Aufgabe der Familie. Die Familie ist wie eine Zelle der Gemeinde und der Gesellschaft. Wenn Familien krank sind, sind auch die Gemeinde und Gesellschaft krank. Wenn aber Familien gesund sind, sind auch die Gemeinde und die Gesellschaft gesund. Deswegen sollen Eheleute sich darum bemühen, ihre Ehe gesund und frisch zu halten. Dazu brauchen sie sowohl ein richtiges Verständnis bezüglich der Ehe als auch gute Investition zur Erfrischung ihres Ehelebens. Ehepaarurlaub oder Verwandtenbesuch sind Beispiele der Erfrischungsmöglichkeit.
Das Paar soll miteinander respektvoll sprechen und gemeinsam beten.
Wir sollen auch die Alterserscheinung verstehen und sich erbaulich verhalten. Wenn man alt ist, kann man schnell gereizt werden. Wer seine physische Schwachheit wahrnimmt und sich besonnen verhält, kann ein gütiger Ehepartner sein. So können ältere Ehepaare liebevoll und respektvoll bleiben und ihr Paradies gut genießen.
Die erste Ehe wurde im Paradies geschlossen. Durch das glückselige Eheleben können wir schon heute die Glückseligkeit des Himmelreiches einiger Maßen genießen. Darum sollen Ehepaare vom Herzen her so beten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden in unserer Familie.“ Amen!
[1] K. Baral: „Handbuch der biblischen Glaubenslehre“, Hänssler, S. 81
[2] http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/gn09mj_art2.htm, Jerome Carcopino, Daily Life in Ancient Rome, 2003, Seite 93-94 und 97
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