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10. Februar 2025
Leivers 34: “Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.”
Christen nehmen das Bekenntnis des Petrus „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ als ihr eigenes Bekenntnis an. Die Lehre von der Nachfolge nehmen aber wenige Christen ernst an.
Aber wir wollen diese Nachfolge richtig kennenlernen und sie ernst nehmen, sodass wir als das Licht der Welt und das Salz der Erde richtig fungieren können.
Als Petrus seinen Glauben „Du bist der Christus!“ bekannte, begann Jesus seine Jünger zu lehren: „Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpreistern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.“
Wir wollen heute den Weg der Nachfolge kennenlernen.
1. Die Zurückweisung der Versuchung (32b-33)
Da wird in Vers 32b die Reaktion des Petrus berichtet: „Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.“
Petrus legte wahrscheinlich schützend den Arm um Jesus, als wolle er ihn vor dem sicheren Tod bewahren und sagte etwa: „Auf keinen Fall darfst du sterben!“
Warum versuchte Petrus, Jesus von seinem Weg zum Kreuzestod und zur Auferstehung wehren?
-Deshalb, weil er große Angst vor dem Tod hatte. Wegen seiner Angst nahm er das Wort Jesu von seiner Auferstehung überhaupt nicht an. Sein Gedanke war total auf die irdische Welt fixiert. Er dachte nur an das irdische Wohlergehen Jesu und dabei auch an sein eigenes irdisches Aufsteigen als Staatdiener des messianischen Reiches gedacht.
Heute sehen wir, dass viele Christen hauptsächlich an das irdische Wohlergehen beten und dabei kaum an die herrliche himmlische Welt denken.
Was antwortete Jesus ihm?
Vers 33 beschreibt die Antwort Jesu: „Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: <Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist>“
Natürlich meinte Jesus nicht, dass Petrus der Satan wäre. Jesus wusste wohl, dass Petrus ihn aus Liebe zu ihm vom Kreuzweg abgeraten hatte. Jesus aber begriff, dass der listige Satan die menschliche Liebe des Petrus ausnutzte, um Jesus vom Kreuzweg zur Auferstehung abzubringen. Petrus wurde also im Moment als Werkzeug des Teufels ausgenutzt.
Menschen, die uns lieben, versuchen, uns vor den Gefahren und Risiken zu bewahren, die womöglich auf uns warten, wenn wir den Weg Gottes einschlagen. Immer wieder geschieht es, dass Menschen uns aus ihrer Liebe vor dem Wagnis des Einsatzes für Christus bewahren möchten. Aus einem liebenden Herzen kommende Versuchungen sind die schwersten Versuchungen. Aber wir sollen aus dem Glauben an die Auferstehung solche Versuchungen entschieden abwehren und uns für Christus mutig einsetzen.
Jesus sagte zu Petrus: „Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.“
Elberfelder Übersetzung gibt das Wort Jesu so wieder: „Geh weg hinter mich, Satan! Denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.“
Petrus wurde vom Satan als sein Werkzeug ausgenutzt, weil er nicht darauf sann, was Gott wollte, sondern was der Mensch wollte.
Der Mensch sinnt hauptsächlich darauf, dass er an seinem leiblichen Wohlergehen und an seinem eigenen Willen orientiert denkt und handelt. Darum wollen Menschen möglichst nicht leiden und auch nicht sterben, sondern angenehm und lange leben. Unsere Menschennatur ist das.
Aber Jesus lehrt Petrus und auch uns hier, dass wir darauf sinnen sollen, was Gott möchte. Wir sollen am Willen Gottes orientiert denken und handeln.
Jesus dachte an den Willen Gottes, der alle Menschen sehr liebt und sie von der Macht der Sünde und des Todes erlösen und ihnen das ewige Leben schenken will. Darum wollte er gerne den Kreuzestod auf sich nehmen und Gottes Willen erfüllen.
Als Jesus seinen bevorstehenden Tod und seine Auferstehung ankündigte, bekam Petrus große Angst vor dem Tod. Petrus wollte ohne Leiden und Tod Ehre und Herrlichkeit erlangen, wie jeder Mensch sich wünscht. Aber Jesus wollte durch den Leidensweg zur Herrlichkeit Gottes erlangen. Es gibt ein passendes englische Sprichwort: „No cross, no glory!“; auf Deutsch: „Ohne Kreuz keine Herrlichkeit!“.
Jesus lehrt uns, dass wir den Kreuzweg lieben sollen, damit wir die göttliche Herrlichkeit erleben.
Wenn wir uns in die Diskussion des versuchenden Wortes einlassen, werden wir in die Versuchung geraten. Jesus aber diskutierte nicht mit dem Teufel, sondern wies die Versuchung entschieden zurück, indem er zu Petrus sagte: „Geh weg von mir, Satan!“
2. Der Weg zur Nachfolge (8,34)
Und anschließend wurde berichtet: „Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: <wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“ (34).
Jesus sagte hier, dass die Nachfolge nicht nur bestimmten Menschen wie Petrus oder 12 Jünger Jesu gilt, sondern für alle Menschen offensteht, wenn jemand den Ruf Jesu zur Nachfolge annimmt und sein Jünger werden möchte.
Wie sieht die richtige Haltung der Jünger Jesu aus?
Aus dem Vers 34 können wir einige Anforderungen für die Jünger Jesu feststellen.
E r s t e n s: Ein guter Jünger Jesu verleugnet sich selbst.
Was bedeutet es hier, sich selbst zu verleugnen? Sollen wir aufhören, selbstständig zu denken oder seinen eigenen Willen zu haben? Natürlich nicht! Was denn?
Sich selbst verleugnen bedeutet, dass man nicht seiner sündigen Menschennatur folgt, sondern dem Willen Gottes.
Jesus dachte an den Willen Gottes, durch den Opfertod Jesu und seine Auferstehung Menschen von ihrer Sünde zu erlösen und ihnen das ewige Leben und das Himmelreich zu schenken. Darum wollte Jesu Gottes Willen annehmen und das Leiden des Kreuzestodes hinnehmen, sodass er sündige Menschen erlösen und danach auferstehen will. So heißt Gottes Weg „durch Kreuz zur Auferstehung, d.h. durch Leiden zur Herrlichkeit“.
Wenn jemand Gottes Willen und seinen Weg mehr schätzt als seine eigene Meinung oder seinen eigenen Willen, kann er Gottes Weisheit und seine wunderbare Herrschaft erfahren.
Z w e i t e n s: Ein guter Jünger Jesu nimmt sein Kreuz auf sich.
Was meinte Jesus hier mit dem „sein Kreuz“?
Er meinte damit die bestimme göttliche Aufgabe für jemanden und die Schwierigkeiten, die wegen der göttlichen Aufgabe auftauchen.
Jesu Aufgabe besteht darin, für die Sünden der Menschen zu leiden, zu sterben und aufzuerstehen. Kein einziger Mensch kann anstelle Jesu dies Kreuz tragen; kein einziger Mensch kann anstelle Jesu für die Sünden anderer Menschen sterben. Vielleicht kann jemand für andere Menschen sterben, aber sein Tod gilt nicht für die Sünden anderer Menschen. Nur Jesu Tod gilt als Opfertod für die Sünden anderer Menschen.
Was bedeutet dann Jesu Wort, dass jeder sein Kreuz tragen soll?
Er meinte damit, dass jeder die von Gott gegebene Aufgabe zu erfüllen versuchen und dabei entstehende Schwierigkeiten annehmen soll.
Petrus z. B. sollte das Kreuz als Spitzenjünger Jesu tragen. Kein anderer kann für ihn das Kreuz des Petrus tragen. Ein Prediger der Gemeinde wie Andreas soll sein Kreuz als Prediger tragen und dafür nötige Mühe tragen. Eine Gemeindemitarbeiterin wie Renate soll ihr Kreuz als Gemeindedienerin tragen. Ein Missionar in seinem Missionsland soll sein Kreuz für die Mission tragen. Jeder Christ hat bestimmte Aufgabe und etwas Kreuz. Jeder Christ soll sein Kreuz tragen und Jesus nachfolgen.
D r i t t e n s: Ein guter Jünger Jesu folgt Jesus nach.
Jesus nachfolgen bedeutet zuerst, Jesus gut kennenzulernen. Jesus ist Gottes Sohn. Wir freuen uns über seine Gegenwart und seine Liebe. Wir freuen uns über die Gemeinschaft mit Jesus. Es ist eine wunderbare Gnade, Gottes Sohn kennenlernen und göttliche Liebe und seine Güte zu erfahren. Wir werden mit Dankbarkeit und Freude erfüllt.
Jesus nachfolgen bedeutet demnächst, dass wir ihn imitieren.
Natürlich ist unser Charakter von seinem Charakter weit entfernt. Aber wir wünschen uns dennoch, ihm ähnlich zu werden. Wir wollen ihn gut kennenlernen und ihm irgendwie ähnlich zu werden: Wir wollen gerne so denken und tun, was ihm gefällt. Wir wünschen uns, seine Liebe und Gnade widerspiegeln. Wir wünschen uns, dass wir durch unsere Innerlichkeit und unser Verhalten Jesus bezeugen. Wir wollen durch unser Leben Gottes Namen verherrlichen. Darum werden wir uns gegenüber anderen Menschen vernünftig und erbaulich verhalten, sodass wir Salz der Erde und Licht der Welt werden.
Jesus nachfolgen bedeutet schließlich, dass wir uns für die Rettung der Menschen einsetzen.
Wir setzen uns dafür ein, Menschen dabei zu helfen, an das Evangelium zu glauben, damit sie von der Sünden frei werden und das ewige Leben haben. So beten wir und wirken, dass das Gottes Reich auf sie kommt.
3. Die Konsequenz der Nachfolge (8,35 – 9,1)
Jesus erklärte anschließend: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten. Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“
Es gibt zwei Lebensorientierungen: Eine Orientierung lautet: „Zuerst mein Leben absichern“. Die andere Orientierung heißt: „mein Leben für das Evangelium und für Jesus einsetzen“.
Jesus sagt, dass wer sein Leben absichern will, verliert es, und wer aber dagegen sein Leben für Jesus und das Evangelium einsetzt, wird erhalten. Sein Wort klingt paradox, ist aber wahr. Wer sein Leben für das Jesus und das Evangelium aktiv einsetzt, wird ein gesegnetes, ewiges Leben genießen. Wer aber hauptsächlich an sein eigenes Glück denkt, wird unglücklich werden und sein Leben für immer verlieren.
Jesus erklärt in Vers 38 noch klarer: „wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vater mit den heiligen Engeln.“
Jesus wird wiederkommen und alle, die an Jesus Christus glauben und sich für das Evangelium eingesetzt haben, herzlich in sein Himmelreich aufnehmen. Aber diejenigen, die sich Jesus geschämt haben, werden verloren gehen. Der Glaube an das Evangelium bzw. Jesus Christus ist der Weg zur himmlischen Herrlichkeit. Der Unglaube ist aber der Weg zur Scham und Verlorenheit.
Der Glaube an Jesus Christus und Einsatz für ihn ist der Weg zum Sieg und zur Herrlichkeit!
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