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16.12.2018
Drei Weihnachtsgeschenke des Friedensfürsten
Micha 5,1-14
Leitvers 1: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“
Esther sagt, dass man zu Weihnachten nicht von anderen Geschenke erwarten soll, sondern lieber Jesus Geschenk geben soll, weil Weihnachten Jesu Geburtstag ist. Esther hat recht.
Aber ich will sagen, dass Jesus Christus zu uns gekommen ist, um jedem von uns drei Geschenke auszuteilen. Seid ihr nicht neugierig, welche Geschenke ihr empfangen werdet?
Die Internet-Zeitung FAZ von 29.06.2005 berichtet die folgende Nachricht[1]:
Die Billigflug-Airline Easyjet bietet Übernachtungen im Billighotel an: Die Preise starten bei 7,50 Euro. Zuerst soll in London im Stadtteil Kensington die erste Unterkunft dieser Art eröffnet werden. Im September folge ein Haus in Basel, weitere Häuser seien auch in Deutschland geplant.
Als Jesus Christus in einem Billighotel geboren wurde, besuchen ihn einige Leute zur Gratulation. Auch einige weise Männer aus dem fernen Morgenland wollen ihn zur Gratulation besuchen. Sie können mit Hilfe eines Sterns bis Jerusalem kommen, sind aber dann orientierungslos. Deswegen gehen sie in das Palast und erkundigen sich bei dem König Herodes nach dem Geburtsort Christi. Und der König fragt einige Bibel-Experten. Die Bibelexperten antworten ihm, dass der Christus in Bethlehem geboren werden solle und verweisen dabei auf Micha 5,1.
Micha 5,1 lautet: „Und du Bethlehem Efrata[2], die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“
Darum kommen die Weisen nach Bethlehem, finden in einem Billighotel den Christus, beten ihn an, gratulieren ihm und geben ihm kostbare Geschenke.
Bethlehen Efrata ist zwar ein kleines Dorf, aber hat seine Geschichte: Dort gebar Rahel, die Lieblingsfrau Jakobs, ihren zweiten Sohn Benjamin, starb dabei und wurde dort begraben (Genesis 35,16-20). Bei der Landaufteilung KanaÂns gab Josua „Efrata - Bethlehem“ dem Stamm Juda (Josua 15,59). Der Richter Ibzan wurde in Bethlehem geboren und wurde auch dort begraben (Ri. 12,8.10).
Im Buch Micha verkündet der Prophet zuerst das Gericht Gottes über Nord-Israel und Süd-Juda (Kap. 1-3). Danach verkündet er das zukünftige Heil durch den verheißenen Christus (Kap. 4).
Anschließend macht Micha das anbrechende Gottesreich publik (Kap. 5):
“1Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ursprung von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
2Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels.
3Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde.
4aDieser wird der <Herr> des Friedens sein.“
Der Evangelist Matthäus sagt, dass die Prophetie Michas durch die Geburt Jesu Christi in Bethlehem erfüllt ist (Mt. 2,5-6).
Christus ist der Herr, dessen Ursprung von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Er ist der Herr über alle Dinge im Himmel und auf der Erde, denn Er ist Gottes Sohn. Er kommt in der Kraft Gottes und im Namen Gottes. Darum sagt der Prophet Micha über Christus:
„Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des Herrn und in der Macht des Namen des Herrn, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, soweit die Welt ist“ (Vers 3).
Was tut der Christus für sein Volk?
Der Prophet Micha macht uns bekannt, was der Christus tut:
Als erstes schenkt Christus uns Frieden durch die Sündenvergebung.
Micha sagt in Vers 4a:
„Er ist der Herr des Friedens.“
Gott ließ es zu, dass sein Volk Israel wegen ihrer Sünde eine Zeit lang durch Assyrien oder Babel bestraft wurde. Gott hatte aber keine Freude, sein Volk zu bestrafen. Vielmehr hatte er große Freude, ihnen die Sünde zu vergeben und sie zu segnen. Unser Gott hasst zwar die Sünde, liebt jedoch die Sünder und will ihnen vergeben und sie segnen.
Darum sagt Micha in 7,18-19:
„18Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünden vergibt und erlässt die Schuld denen, die übrig geblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig. 19Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld zertreten[3] und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“
Gott will uns Frieden, den Frieden mit Gott, schenken. Wegen der Sünde, die wir begangen hatten, lebten wir im Unfrieden mit Gott. Doch Gott liebt uns sehr. Er ist auch barmherzig. Darum hat Gott Christus gesandt und alle unsere Schuld auf ihn geworfen. Er hat seinen Sohn an unserer Stelle geopfert. Da Christus an unserer Stelle die göttliche Strafe erhalten hat, schenkt Gott uns Vergebung und Frieden mit Gott. Wir können durch den Glauben diesen Frieden annehmen (Röm. 5,1) und ihn genießen.
Dieser Friede übersteigt allen Verstand und bewahrt unsere Herzen und unseren Sinn in Christus Jesus (Phil. 4,7). Das ist der Friede, den Gott Dir und Mir schenkt. Wir dürfen dem Herrn unsere Sorgen und Nöte bringen, sei es Krankheit, Tod oder andere Nöte. Wir können heute einen himmlischen Frieden erfahren. Da ist Gottes Reich mitten unter uns.
Als zweites befreit Christus uns von unseren hartnäckigen Feinden und schenkt uns den Sieg.
Unser Feind ist nicht irgendein Mensch oder irgendeine Nation, sondern der Teufel. Unser Feind ist sehr hartnäckig. Er gibt seine Absicht, uns zu verderben, nie auf. Wir können uns mit unserer eigenen Kraft nicht davor schützen. Aber für den Christus ist das babyleicht. Er kann uns von diesem hartnäckigen Feind einfach befreien und uns schützen.
So sagt der Prophet Micha:
„4bWenn Assur in unser Land fällt und in unsere festen Häuser einbricht, so werden wir sieben Hirten und acht Fürsten dagegen aufstellen, 5die das Land Assur verderben mit dem Schwert und das Land Nimrods mit ihren bloßen Waffen. So wird er uns von Assur erretten, wenn es in unser Land fallen und in unsere Grenzen einbrechen wird.“
Mit dieser Prophetie verkündet Micha, dass der Christus sein Volk von den Feinden sicher schützen kann. Dabei gebraucht Micha Assyrien und Babel als Sinnbild für die geistlichen Feinde der Menschen.
Alle Menschen sind Gottes Geschöpfe und somit Gottes Volk. Darum sind Menschen in Assyrien oder Babel keine Feinde für Israel oder für uns. Unsere Feinde sind nicht irgendwelche Menschen oder Nation, sondern der Teufel.
Der Teufel ist sehr schlau. Er sät in die Herzen der Menschen die Feindseligkeit, sodass die Feindschaft entsteht zwischen Menschen gegen Gott, Menschen gegen Menschen, Volk gegen Volk oder Nation gegen Nation. So spaltet der Teufel Menschen von Gott, Familie, Gemeinde oder Gesellschaft in zwei oder mehrere feindlichen Lager.
Der Teufel hat Absicht, Menschen zur Sünde zu verführen und danach zum Tod und schließlich in die Hölle zu schicken. Die Macht des Teufels ist der Tod. Der Tod ist mächtig, sodass kein Mensch den Tod besiegen kann. Mit dieser Macht bedroht der Teufel Menschen, sodass sie ängstlich, hoffnungslos und fatalistisch werden und sündigen. Durch die Sünde will der Satan uns zu seinen Sklaven machen und uns in die Hölle schicken.
Aber Christus ist viel stärker als der Teufel. Er hat durch seinen Opfertod, seine Auferstehung und Himmelfahrt über Sünde, Tod, Teufel und Hölle gesiegt. Er hat allen, die an ihn glauben, den Heiligen Geist geschenkt. Er hat uns durch die Kraft des Heiligen Geistes von Sünde, Tod, Teufel und Hölle befreit und uns die Vergebung, das ewige Leben und das Himmelreich geschenkt. Wir haben in Christus den Sieg schon erhalten. Wir sollen unseren Sieg wahrnehmen, Christus preisen und den Sieg genießen. Wir können sicher sein, dass alle unseren Sünden durch das Blut Christi getilgt sind und dass wir schon das ewige Leben haben. Wir sind wahre Sieger.
Als drittes bietet uns Christus Gottes Herrschaft und eine gute Zukunftsperspektive an.
Gott bietet uns in Christus nicht nur Sündenvergebung und Befreiung von unseren Feinden an, sondern auch seine Herrschaft und eine gute Zukunftsperspektive.
So sagt Gott in Versen 6-7:
„6Die Nachkommen Jakobs, die überlebt haben und unter den anderen Völkern wohnen, sind für sie wie Tau und Regen, die das Land erfrischen und von Gott ohne Zutun der Menschen geschickt werden. 7Die Nachkommen Jakobs, die überlebt haben und unter den anderen Völkern wohnen, sind für sie wie der Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein junger Löwe in einer Schafherde. Er fällt über die Tiere her und zerreißt sie, niemand kann sie aus seinem Klauen retten.“
Diese Prophetie können wir durch die Prophetie im. 4. Kapitel besser verstehen, denn Micha hat dort gesagt:
„1In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf das Haus des Herrn ist, fest stehen… 2Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berg des Gottes Jakobs gehen, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Wegen wandeln…3bSie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen“
In einer katastrophalen Zeit werden Menschen depressiv und pessimistisch. Sie schauen auf die Welt und finden überall keine Hoffnung. Sie geben ihre Hoffnung auf eine heile Welt auf und lassen sich von dem pessimistischen Zeitgeist einnehmen.
Das Alte Testament enthält Prophetenbücher wie z.B. Jesaja, Jeremia, Micha. Wir können die meisten Propheten in zwei Gruppen einteilen: Die erste Gruppe wirkt in der Zeit des Untergangs von Nord-Israel (722 v. Chr. durch Assyrien). Die zweite Gruppe wirkt in der Zeit des Untergangs von Süd-Juda (587 v. Chr. durch Babylon). Jesaja und Micha gehören zu der ersten Prophetengruppe, Jeremia und Hesekiel dagegen zu der zweiten Prophetengruppe.
Der Untergang von Nord-Israel bedeutet den Niedergang der Zehn Stämme Israels. Durch den Untergang von Nord-Israel wurde das Volk in Süd-Juda schockiert. Sie kehrten aber von ihrer Sünde nicht um. So musste auch Süd-Juda untergehen. In dieser schwierigen Situation traten die Propheten Gottes auf, forderten das Volk zur Umkehr von der Sünde zu Gott, verkündeten ihnen aber auch sichere zukünftige Perspektive und Hoffnung: Sie verkündeten das Kommen Christi als Erlöser und Gottes Reich.
Wie konnten diese Propheten ihre Verzweiflung überwinden und hoffnungsvoll werden? – Dadurch, dass sie vom Geist Gottes erfüllt wurden, Gottes Verheißungsworte empfingen und fest an diese Verheißung glaubten. Micha z.B. sagte über sich in 3,8a: „Ich hingegen, ich bin voll Kraft erfüllt durch den Geist des Herrn…“ (3,8: Elberfelder Ü.).
Der weltliche Geist verleitet uns dazu, nur auf die hoffnungslose, ungläubige Welt zu schauen. Deswegen gibt es da nur Verzweiflung und Pessimismus. Aber der Geist Gottes hilft uns, auf Gottes Verheißung zu hören und auf sein mächtiges Wirken zu schauen.
Gott bringt uns durch Jesus Christus unter die Herrschaft Gottes und schenkt uns eine helle Zukunftsperspektive. Gott wirkt dafür, dass die Herrlichkeit Gottes unter allen Menschen offenbar wird. Gott wird sich als Herr über alles sowohl auf dieser Erde als auch im Himmel zeigen und seine gerechte, gnädige Herrschaft offenbaren.
Die Prophetie Michas in 5,6-7 bzw. 4,1-3 wird mit dem Kommen Christi schon teilweise erfüllt.
Nachdem Jesus Christus in die Welt gekommen ist, kommen zahlreiche Menschen aus allen Völkern zum Glauben an Jesus Christus und an Gott. Sie lernen gerne Gottes Wort und beten Gott an. Wir selbst sind keine Israeliten. Durch Gottes Gnade sind wir zum Glauben gekommen und sind echte Israeliten geworden. Durch das Evangelium gehören unzählige Menschen dem Gottesvolk und werden das Himmelreich empfangen.
In Jesus Christus haben wir Hoffnung auf die Erweckung unserer Gemeinde, in Bochum, Deutschland und in der Welt. Gottes Wort in Micha 4,1-2 wird erfüllt und zahlreich Menschen aus Deutschland und allen Ländern der Welt werden zum Glauben an Jesus Christus kommen und Gott anbeten. Sie werden die Vergebung erfahren und glückselig werden. Diese werden andere Menschen zum Glauben herzlich einladen und friedlich miteinander sein. Die Nationen werden ihre supermodernen Kriegsgeräte zu Werkzeugen machen zum Zweck für Landwirtschaft. Und Völker werden Frieden miteinander haben. Wir dürfen Hoffnung auf die friedlichere Welt haben. Diese Hoffnung wird dadurch vollständig erfüllt, dass Christus wiederkommt. Der Christus schenkt uns das ewige Leben und das Himmelreich. Er schenkt uns Leben, Frieden und helle Zukunft in Gott.
Wie ist es möglich geworden, dass wir Leben, Frieden und helle Zukunft haben können? – Dadurch, dass der Christus, der wahre Friedensfürst, zu uns gekommen ist, wie der Vers 1 sagt:
„Aber zu Bethlehem Efrata sagt der Herr: <Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der mein Volk Israel führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in fernster Vergangenheit>“
Jesus Christus ist deshalb in die Welt gekommen, um uns seine Weihnachtsgeschenke zu verteilen. Er will jedem von uns drei Geschenke verteilen:
Sein erstes Geschenk ist der Friede durch die Sündenvergebung.
Sein zweites Geschenkt ist der Sieg über unsere Feinde, nämlich Tod, Teufel und Hölle,
Und sein drittes Geschenkt heißt Gottes Herrschaft und eine gute Zukunftsperspektive.
Sind seine Geschenke nicht toll?!
Wie können wir seine Geschenke annehmen? – Das ist ganz einfach: Wenn wir Jesus in unsere Herzen willkommen heißen, haben wir diese drei Geschenke schon empfangen.
Gott möge uns allen helfen, Weihnachtsgeschenke Gottes sicher anzunehmen und es richtig zu genießen. Da wird bei Gott die Ehre und bei uns der Friede sein. Amen!
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