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15.02.2025
Leitwort: 2,1
„Meine Brüder und Schwestern, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.“
Es gab eine wahre Geschichte bei einer großen Gemeinde in den USA. An dem Sonntag sollte der neue Gemeindepastor vorgestellt werden. An dem Tag gab es vor der Kirche einem Obdachlosen, der die betretenden Gemeindemitglieder etwas Hilfe bat und schließlich selbst reinkam. Weil die meisten ihn nicht mehr zu tun haben wollten, musste er nach der Anweisung einen hinteren Eckplatz nehmen. Bei der Bekanntmachung wurde den neuen Pastor gerufen. Wo ist unser neuer Pastor? Da sollte der Obdachlosausgesehene Pastor nach vorne kommen und sich vorstellen. Dabei machte er bekannt, dass die Meisten Geschwister ohne eine Interesse einfach ihn vorbei gingen.
Das Wort aus dem Jakobus 2,1 gibt uns direkte und konkrete Anweisung, dass wir als Gläubige frei von allen Ansehen der Person handeln sollten. Gott wünscht uns Christen, ohne Ansehen der Person anzunehmen.
Heute dürfen wir lernen, andere willig anzunehmen, ganz gleich, wie sie äußerlich aussehen und welcher Schicht angehören. Gleichheit ist ein wichtiges Element einer christlichen Lebensgemeinschafts.
I. Frei von allem Ansehen der Person
Lesen wir uns Kapitel 2,1 noch einmal: „Meine Brüder und Schwestern, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person“
Die erneute Anrede mit „Meine Brüder und Schwestern“ markiert deutlich den Beginn eines neuen Gedankengangs. „Meine Brüder und Schwestern“ meint er Geschwister im Glauben in der Gemeinde. Der Kern seiner Anweisung ist vollkommen klar: seid frei von allem Ansehen der Person. Gott zieht niemanden vor, wie Römer 2,11 sagt; „Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott“ Deshalb sollen wir auch vorurteilfrei und ohne jemanden zu bevorzugen handeln.
Wenn wir Glauben an Jesus Christus, der Herr der Herrlichkeit halten, sollen wir frei von allen Ansehen der Person leben. Vor Gott sollen Mann und Frau alle gleich behandelt werden. Wenn wir Glauben an Jesus Christus haben, sollen wir Menschen nicht nach ihrem Aussehen und Haben beurteilen.
Es gab viele Beispiele in der Geschichte Israels. Als Samuel den ersten König in Israel aufstellen sollte, suchte er nach Ansehen der Person. Er auserwählte Saul, da er ein Junger Mann war. Es war niemand unter den Israeliten so schön wie er. Er war auch um eine Haupteslänge größer als alles Volk.(1.Sam 9,2).
Als er wegen Ungehorsams von Gott verworfen wurde, sollte Samuel einen anderen Königskandidat bei der Familie Isais finden. Er sollte nicht mehr nach Aussehen suchen. Aber er suchte immer noch nach Ansehen der Person. Er sah unter den Söhnen großen Eliab und dachte: „Gewiss ist dieser vor dem Herrn sein Gesalbter.“ Als Menschen sehen wir immer wieder nach Aussehen der Person.
Aber der Herr sagte zu Samuel: „Sieh nicht seine Gestalt und seinen hohen Wuchs an, denn ich habe ihn verworfen. Der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist: der Herr aber sieht das Herz an.“ (1.Sam 16,7)
Von seinen menschlich angesehenen Sieben Söhnen wurde keiner von Gott erwählt. Gott erwählte aber den letzten Sohn David auf dem Felde. David war von Anfang an ein Mann nach dem Herzen Gottes. Aber bei Samuel kam er nicht in Betracht. Wir stellen hierdurch fest, dass es die Sichtweise von Gott und von den Menschen einen klaren Unterschied gibt. Ich bin genau wie Samuel mit menschlichen Augen, indem ich zuerst nur das Ansehen der Person sehe. Herr erbarme dich über mich! Hilf mit Gottes Sichtweise kennenzulernen. Lass mich das Herz des anderen Menschen sehen! Möge Gott mir dabei helfen!
In der Welt sehen wir zuerst was vor Augen ist und was man hat. Obwohl Korea noch nicht so reich wie Deutschland ist, gibt es im Vergleich Deutschland mehr gute und teure Autos da. Denn man in Korea beurteilt die meisten Mitmenschen nach dem Haben nämlich hier Autobesitz. Ein Neffe von mir hat ein BMW 5 Serie, obwohl er kein Haus und keine Frau hat. Korea ist ein Land, das von Diskriminierung und Wettbewerb beherrscht wird. Menschen benachteiligen ohne Mitleid nach ihrem Ansehen.
Sehen wir uns 1.Korinther 12,23-25 an. In unsrem Körper gibt es verschiedene Stelle, die uns weniger wichtiger erscheinen, die wir aber mit besonderer Ehre umkleiden. Hand und Fuß sind sichtbar wichtig im Alltagsleben. Aber ohne Hand und Fuß kann man noch leben, nicht aber ohne unwichtig erscheinende Drüsen. Ohne Drüsen, die unsichtbar ist, kann ein Mensch nicht überleben. Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben. Darauf sei es im Leib keine Spaltung, sondern die Glieder einträchtig füreinander sorgen.
In den folgenden Versen veranschaulicht Jakobus an einem Beispiel, was damit gemeint ist.
Ein Mann mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung kommt in die Versammlung. Und ein Armer in unsauberer Kleidung kommt dazu. Die Armen sind ungewollt oft in unsauberer Kleidung, nicht wahr? Zu den herrlich gekleideten Personen sprechen sie „lieber Bruder, Setz du dich hierher auf den guten Platz!“ und sprechen zu dem Armen in unsauberer Kleidung; „Hei du, Stell dich dorthin! oder; Setz dich unten zu meinen Füßen!“ In der Gemeinde wird auch oft der Reiche besondere Aufmerksamkeit und ein bevorzugter Sitz zuteil. Aber der Arme erhält lediglich einen schlechten Sitzplatz in Hintern.
Auf diese Beispiel folgt die strenge Frage: „Ist’s recht, dass ihr solche Unterschied bei euch macht?“ Ungeachtet machen wir uns nicht selber unter uns solche Unterschied? Möge Gott uns helfen, ohne Ansehen der Person in der Gemeinde harmonisch zu leben!
Wir leben in einer Welt mit voller Diskriminierung. Ich musste eine junge Familie aus Rumänien finanziell letzten 10 Jahren unterstützen. Ersten 5 Jahren mussten sie ohne Krankenversicherung und ohne jegliche Unterstützung von der Stadt überleben, da haben sie verschiedenen Ungleichbehandlungen erlebt. Zum Beispiel musste die jüngere Schwester wegen Ungleichbehandlung nach einer großen Operation gleich entlassen werden. Danach musste sie wegen der Annahme des überdosierten Antibiotikums durch Leberversagen totleiden. Nur durch Gottes Hilfe, konnte sie durch eine Lebertransplantation überleben. Sie arbeitet nun als Friseurin.
Eigentlich kam bei mir nicht in Betracht, ihnen zu helfen, denn sie sind ohne Aussicht und ohne Perspektive in Deutschland eingereist. Anfangs vier Köpfe nämlich zwei Schwester und Oma und ein Baby gewesen. Nun wurde mittlerweile Acht Köpfige Familie nämlich 4 Erwachsene und 4 kleine Kinder. Vor einigen Jahren ließ Gott einen Pastors Sohn als Ehemann die ältere Schwester heiraten. Die ganze Familie führen Glaubensleben treu, wie sie zum letzten Weihnachtsgottesdienst kamen. Nun leistet die Familie selbständiges Leben ohne Abhängigkeit von mir. Gott möge dieser Familie helfen, ein sozial gerechtes Leben und ein treues Glaubensleben zu führen!
Betrachten wir Verse 5 und 6: „Hört zu, meine Lieben! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben? Ihr aber habt dem Armen Unehre angetan. Sind es nicht die Reichen, die Gewalt gegen euch üben und euch vor Gericht ziehen? “
Jakobus erklärt, warum ein solches diskriminierendes Verhalten falsch ist.
Hat nicht Gott die, die materiell arm aber im Glauben reich sind, als Erben des Reichs erwählt? Unser Gott ist stets an die Seite der Armen und Witwen.
Sind es nicht die Reichen, die sich laufend der Unterdrückung, Ausbeutung schuldig machen?
Sind es nicht die Reichen, die sogar euch vor Gericht ziehen? Verlästern sie nicht den guten Namen Jesu? Wir sollten erkennen, dass es falsch und unvernünftig ist, die Armen zu diskriminieren und den Reichen vorzuziehen. Lasst uns unser Glaubensleben so halten, ohne die Armen zu diskriminieren und ohne die Reichen Vorzuziehen.
II. Das königliche Gesetz
Betrachten wir Vers 8 „Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, so tut ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter“.
Während die Bevorzugung einzelner Sünde ist, ist die Liebe die einzig richtige Haltung dem Nächsten gegenüber. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Es ist ein königliches Gesetz, weil es von König der Könige nämlich von Jesus erlassen wurde. Es gilt als die Krönung aller Gesetze. Liebe deine Nächsten wie dich selbst ist der Kernpunkt des Gottes Gebote. Wenn man dieses Gebot hält, hält man alle Gebote.
Sehen wir uns Vers 13 am: „Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht“.
Gegenüber denen, die keine Barmherzigkeit geübt haben, erweist sich das Gericht Gottes als ein unbarmherziges Gericht. Doch wie die Liebe über das Vorurteil triumphiert, so triumphiert die Barmherzigkeit … über das Gericht. Wer barmherzig ist, wird barmherzig gerichtet, und wer nicht barmherzig ist, wird ohne Barmherzigkeit gerichtet.
Im März hat die Familie von Missionarin Sigrid Goff eine Gerichtssache wegen Autounfalls unmittelbar vor ihrer Zungenkrebsoperation. Der Gegner verlangt so viel Höhe zusätzlichen Schadenersatz. M. Sigrid ist jetzt in der Rente mit zwei Erwachsenen aber erkrankten Söhnen. Wir bitten Gott darum, dass Gott sie barmherzig richtet, wie in Deutschland ohne zusätzliche Zahlung frei zu bekommen.
Matthäus 5,7 heißt, „Glückselig sind die Barherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
Wenn wir das Buch Rut lesen zuerst zeigt Naomi Mitleid mit Ruth und war barmherzig. Ruth hat Mitleid mit ihrer Schwiegermutter Naomi und wurde barmherzig. Boas war reich und hatte Mitleid mit Ruth und wurde barmherzig. Darum haben alle von Gott Barmherzigkeit erlangt und zwar wurden sie die Vorfahren Jesu Christi.
Zum Schluss lesen wir den heutigen Leitvers: „Meine Brüder und Schwestern, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person“
Der Gläubige ist dazu aufgerufen, seine Geschwister liebevoll, barmherzig zu behandeln.
Wir sollen unsere Bruder und Schwester frei von allem Ansehen der Person begegnen. Lass uns ohne Ansehen der Person unter uns geschwisterliche liebe ausüben! Möge Gott uns helfen, eine Welt ohne Diskriminierung zu schaffen! Amen!
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