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Februar 12, 2025
Leitvers 23: “Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst, wenn du kannst – alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.”
Wir finden ab und zu Autos, die auf ihren Heckscheiben den Aufkleber von einem Fisch haben. Der Aufkleber ist ein Zeichen der Christen.
Als Christen brauchen wir einen lebendigen Glauben an Jesus Christus. Ein toter Fisch wird von Strömungen mitgetrieben. Aber ein lebendiger Fisch kann gegen die Strömung schwimmen.
Jesus Christus lehrt uns in diesem Bibelabschnitt den lebendigen Glauben an ihn. Darum wollen wir heute den lebendigen Glauben an Jesus Christus lernen, damit wir gegen die Ströme des Unglaubens schwimmen können.
Als Jesus mit seinen drei Jüngern vom hohen Berg zu den übrigen neun Jüngern am Fuß des Berges zurückkehrte, sah er, dass sich eine große Menschenmenge um die Neun herum versammelt hatte und die Neuen mit den Schriftgelehrten stritten.
Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn.
Jesus fragte die Neun: „Warum streitet ihr mit ihnen?“
Die Neun aber sahen einander an und zögerten, ihm etwas zu antworten. Sie sagten mit ihrem Blicken zueinander: „Erzähl du es dem Herrn!“ „Nein, nicht ich, sondern du!“
Während die Neun zögerten zu antworten, antwortete ihm einer aus der Menge:
„Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.“
Früher konnten die Jünger während ihrer Missionsreise böse Geister austreiben und Kranke heilen. Weshalb konnten sie es diesmal nicht?
Wahrscheinlich deshalb, weil sie es diesmal auf ihre Erfahrung und ihre Fähigkeit verließen anstatt auf Jesus. Weil sie sich auf ihre Erfahrung und ihr Können verließen, beteten sie nicht zu Gott. Sie wollten nur ihre Fähigkeit zeigen.
Das geistliche Unvermögen der Jünger zeigt uns, dass man sich nicht auf seine Erfahrung oder auf seine Fähigkeit verlassen soll, sondern nur auf Jesus. Selbst wenn wir früher einen guten Erfolg gehabt hätten, sollen wir uns doch nicht auf unsere frühere Erfahrung verlassen. Vielmehr sollen wir uns erneut allein auf Gott verlassen.
Ich habe früher gute Erfahrung gehabt, Studenten zum Glauben und zur Nachfolge Jesu zu führen. Einer von ihnen ist ein Pastor einer großen Gemeinde in Paju, Südkorea geworden. Ein Freund von mir wundert sich über den Bericht in meiner Autobiografie vom Zweierbibelstudium in Dortmund und Bochum. Aber ich darf mich nicht auf den vergangenen Erfolg verlassen. Ich muss demütig sein und mich auf Jesus allein verlassen.
Was sagte Jesus zu den Jüngern, die dem Sohn, der vom sprachlosen Geist besessen war, nicht helfen konnten?
Jesus sagte zu ihnen: „O, du ungläubiges Geschlecht (oder: Generation), wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir!“ (19).
Mit dem Wort „O, du ungläubige Generation“ tadelte Jesus seine Jünger, weil sie trotz bisheriger viele Erfahrung mit Jesus an ihn nicht glaubten, sondern mit ihren eigenen Fähigkeiten dem besessenen Mann zu heilen versucht hatten.
Mit seinem Wort tadelte Jesus auch dem Vater des Besessenen, weil dieser trotz der Nachrichten von Jesu Heilungen an Jesu Heilungskraft nicht richtig an Jesus glaubte.
Auch die Schriftgelehrten tadelte Jesus für ihren Unglauben. Der Unglaube an Jesus war unter dem Volk weit verbreitet. Darum tadelte Jesus alle für ihren Unglauben an Jesus Christus.
Heute sehen wir, dass der Unglaube an Jesus Christus in Deutschland, Korea und in der Welt weit verbreitet ist.
Zu dieser Generation sagt Jesus: „O, du ungläubige Generation, wie lange soll ich bei euch sein?“
Wir sollen auf seine Stimme hören, den Unglauben dieser Generation bekennen und für die Erweckung des Glaubens mit zerbrochenem Herzen beten.
Jesus tadelte Menschen nicht für ihre Fehler oder für ihre Mangelhaftigkeit. Er tadelte sie aber für ihren Unglauben, weil der Unglaube an Jesus die wahre Ursache allen Unglücks ist. Wenn jemand an Jesus und sein Wort nicht glaubt, gerät er leicht in fatalistische Gedanken und ist für die Versuchung der Sünde anfällig. Wer nicht an die Liebe Gottes und an seine Güte glaubt, wird leicht fatalistisch und deprimiert. Der Unglaube macht die Vertrauensbeziehung zu Gott kaputt. Er gebiert im Herzen der Menschen Undankbarkeit gegenüber Gott und verführt sie zum Ungehorsam und zur Rebellion.
Wer aber an Gottes Wort und seine Liebe fest glaubt, wird ein großer Sieger über alles. Wer an Gott und Jesus fest glaubt, sieht eine feste Hoffnung und das Himmelreich. Er kann alle Schwierigkeiten weit überwinden.
Solch ein Gläubiger kann anderen, die sich in Schwierigkeiten befinden, helfen. Er wird ein guter Diener Gottes werden und ein Segensstrom für viele Menschen. Wo solch ein Gläubiger wirkt, dort wird die Macht der Finsternis weichen und das Licht des Lebens hell leuchten.
David war der größte König Israels. Er ist aber nicht wegen seiner menschlichen Fähigkeit ein großer König geworden, sondern wegen seines Glaubens an Gott. Sein Kampf gegen Goliath erklärt uns das gut. Seine Worte gegen Goliath zeigen uns seinen Glauben an Gott anschaulich. Er sagte zu Goliath:
„Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Spieß, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, den du verhöhnt hast. Heute wird dich der Herr in meine Hand geben“ (1. Samuel 17,45-46a).
Bevor David König wurde, wurde er von König Saul ohne Grund 10 Jahre lang hart verfolgt, sodass er oft in Lebensgefahr geriet und als Flüchtling viel leiden musste. Normalerweise wird man, wenn man ohne Grund verfolgt wird, verbittert und wütend und leitet sehr darunter. Aber David glaubte an Gottes Liebe und seine vollkommene Fügung, sodass er weder verbittert noch wütend wurde. So konnte er in seinem Herzen Frieden und Siegeszuversicht haben. In dieser Leidenszeit wuchs er wegen seines Glaubens an Gott als barmherziger, geduldiger, demütiger und gläubiger Mensch heran. Er nahm verzagte und verbitterte Menschen herzlich an, tröstete sie und half ihnen. Dadurch konnte er als ein guter König heranwachsen. Dies lehrt uns, dass wir in einer schwierigen Zeit den Glauben an Jesus und seine Liebe lernen und aus Glauben leben sollen (Röm. 1,17).
Als Jesus zu dem Vater sagte: „Bringt ihn her zu mir!“, brachte man ihn zu Jesus.
Alsbald als der Geist Jesus sah, riss der Dämon den Sohn hin und her. Und der Sohn fiel zu Boden, rollte auf dem Boden herum und hatte Schaum vor dem Mund.
Da fragte Jesus den Vater: „Wie lange ist’s, dass ihm das widerfährt?“
Der Vater antwortete: „Von Kind auf. Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, dass er ihn umbrächte“ (22a).
Der böse Geist ist der Geist des Teufels. Die Antwort des Vaters zeigt uns die Absicht des bösen Geistes. Der böse Geist will den Sohn des Vaters quälen und ihn zum Tod bringen. Er will ihn vom rettenden Glauben an Jesus Christus ablenken und ihn zum Verderben bringen. Der Teufel will Menschen quälen, töten und zur Hölle verdammen.
Und der Vater sagte zu Jesus: „Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“
Da sagte Jesus zu dem Vater: „Du sagst: Wenn du kannst – alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt!“
Jesus tadelte den Vater, weil er nicht fest an ihn glaubte, aber dennoch Jesu Hilfe erhalten wollte.
Viele Menschen wollen ohne Glauben an Jesus hauptsächlich seine Hilfe erhalten. Aber Jesus will Menschen in erster Linie den Glauben an ihn schenken. Wenn man an ihn glaubt, freut Jesus sich über den Glauben und hilft ihm gerne.
Darum sollen wir zuerst an Jesus als Christus und Gottes Sohn glauben und auch daran, dass er mit seiner Allmacht und Liebe unsere Probleme lösen kann.
Als ich im ersten Universitätsjahr, 1970, mein Glaubensleben anfing, hatte ich eine Frage über die Wunder Jesu im Neuen Testament. Darum fragte ich meinen Philosophie-Professor Byeong-Woo Kim, einen Christen, darüber, wie ich die Berichte von den Wundertaten Jesu verstehen soll. Da antwortete er mir, dass die Wunderberichte Jesu in der Bibel das Ziel haben, uns den Glauben an Jesus zu vermitteln. Mit seiner Antwort war ich zufrieden und hatte danach keine Zweifel über die Wunderberichte in der Bibel.
Der Glaube an Jesus ist also notwendig, um seine Hilfe zu erfahren.
Wie reagierte der Vater?
Vers 24 berichtet uns: „Sogleich schrie der Vater des Kindes: <Ich glaube; hilf mir meinem Unglauben!>“
Der Vater gestand seinen Unglauben, tat Buße für seinen Unglauben und entschied sich für den Glauben an Jesus.
Manche wollen nicht gerne ihren Unglauben gestehen. Andere gestehen zwar ihren Unglauben, aber wollen ihren Unglauben nicht beseitigen, sondern wollen weiter in ihrem Unglauben bleiben. Aber der Vater gestand seinen Unglauben, tat Buße dafür und entschied sich für den Glauben an Jesus.
Er zeigt ein gutes Vorbild für alle, die die Hilfe Jesu brauchen.
Nachdem Jesus den Vater den Glauben an ihn gelehrt hatte, trieb er den bösen Geist aus dem Knaben aus und machte ihn ganz gesund.
Das war ein Wunder der Gnade Jesu.
Als Jesus heimkam, fragten ihn seine Jünger: „Warum konnten wir ihn nicht austreiben?“ (28).
Da antwortete Jesus: „Diese Art kann durch nichts ausfahren als durch Beten.“
Jesus lehrte seine Jünger, dass man nur durch Beten die bösen Geister austreiben kann. D.h. dass man mit seiner menschlichen Kraft Menschen nicht von der Herrschaft der Bösen Geister befreien kann.
Was sollen wir dann tun, um Menschen von der Gefangenschaft des bösen Geistes zu befreien?
Durch das Beten!
Ps. 55,23 lautet: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn; der wird dich versorgen.“
Wir sollen im Gebet unsere Not oder Bedürfnisse sagen und bekennen, dass wir mit unserer Kraft nichts ausrichten können. Wir sollen aber unseren Glauben an Gottes Allmacht und seine Verheißung bekennen und ihn um seine Hilfe bitten. Gott wird unsere Bitte gewiss erhören. So sollen wir aus Glauben an Gott zu Gott beten. Gott ist treu und wird unser Gebet gewiss erfüllen. Amen!
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