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23.03.2025
Leitwort: 5,7
„So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn.
Seht, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei
geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen.“
Von der harten Rede für den Reichen wendet sich Jakobus nun den ungeduldigen
Geschwistern zu. Für diese Gruppe gebraucht er wieder die freundlichen Anrede „Liebe
Brüder und Schwestern!“
Der Ton seiner Ermunterung ändert sich zu liebevoller Ermutigung.
Darum versuche ich auch heute etwas freundlich.
Jakobus beginnt diesen Abschnitt über die Wiederkunft Jesu mit dem Satz: „So seid geduldig
bis zum Kommen des Herrn!“ Diese Verse lassen uns erkennen, dass ihr Glaube an die
Wiederkunft des Herrn ins Wanken geraten war. Die zerstreute zwölf Stämme gerieten
damals in verschiedenen Anfechtungen. (Vers 1.2)
Als Christen erkennen wir aber heute, dass der wiederkommende Jesus nun nach 2000 Jahren
noch näher vor unserer Tür steht und in jedem Moment rein kommen möchte. Jakobus bittet
uns noch um das geduldige Ausharren auf die Wiederkunft Jesu Christi.
Lasst uns geduldig aber zuversichtlich auf unseren Wiederkommenden Christus warten! Lasst
uns in dieser letzten Zeit wie die klugen Frauen mit Öllampen auf das Kommen des Herrn
begegnen!
I. Christus ist in seiner Macht bereits da
Betrachten wir den heutigen Leitvers: „So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum
Kommen des Herrn. Seht, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei
geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen.“
Der Brief des Jakobus ist wahrscheinlich um 60 nach Christus geschrieben worden, also
knapp 30 Jahren nach Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu. Die Aussage des Herrn:
„Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist“
wird ihnen buchstäblich noch in Ohren gehört haben.
Aber Ihre Realität sah allerdings anders aus.
Von dem Wiederkunft Jesu war nichts zu sehen und zu spüren. Der Glaube an die
Wiederkunft Jesu und damit der Glaube an Jesus gerieten ins Wanken.
Wir haben es heute – fast 2000 Jahre später – noch erheblich schwerer mit dem Glauben an
die Wiederkunft Jesu. Ein christlicher Glaube ohne Zukunftshoffnung ist undenkbar. Mit
wartendem Glaubensleben haben wir keine Spannung mehr. Früher haben die Menschen
Maranata “komm her Jesus!” als Begrüßungswort im Alltagsleben gebraucht.
Wenn sich ein Besuch angemeldet hat, stellt man sich normalerweise darauf ein. Man räumt
die Wohnung auf, kocht Kaffee und stellt vielleicht Kuchen auf den Tisch. Auf jeden Fall soll
der Gast wissen und spüren, dass er erwartet wird und willkommen ist. Wenn der Besuch sich
um einige Minuten verspätet, ist es nicht weiter tragisch. Schlimm wird es nur, wenn aus
Minuten Stunden werden und man telefonisch nicht nachfragen kann, weshalb der
Eingeladene wegbleibt. Aber Wenn der erwartete Besuch nach mehreren Stunden immer noch
ausbleibt, wird kein vernünftiger Mensch mehr mit dem Kommen des Gastes rechnen. Man
wird den Kuchen selbst essen, die Kaffeemaschine ausschalten und sich um andere Dinge
kümmern. So ist unser heutiges Glaubensleben.
Seit 2000 Jahren wurde die Wiederkunft Jesu verkündigt und gewartet. Aber bisher ist in
dieser Welt noch alles beim Alten und Jesus ist nicht wiedergekommen. Stattdessen erleben
wir Tag für Tag das grausame Tat der Mächtigen und die Selbstherrlichkeit
größenwahnsinniger Menschen wie Putin. Es gibt die Ländern, die von Kriegen und
Naturkatastrophen heimgesucht sind. Wir sehen die Zerrissenheit unserer westlichen Welt, die
wieder Ausrüstung des Atoms planen. Vor allem erfahren wir mehr von der
Gottvergessenheit und deren Folge in Europa.
Letzte Woche bekannte ein Student aus moslemischer Familie nach dem Bibelstudium, dass
er zurzeit im Vergleich Muslimen kein vorbildliches Christentum in Deutschland erfahren
konnte. Sie besuchen nicht mehr in die Gemeinde und kaum Eine Familie hat Kinder. Darum
eins nachdem anderen schließen die Gemeinde wie die neben uns Elisabethen Kirche.
Nach seiner Aussage: Muslimen haben fünfmal Gebet und viele Kinder. So erklärt dieser
Student. Da habe ich erkannt, nur Jesus und das Evangelium ihm weiter helfen können.
Seit 2000 Jahren mahnt uns Jakobus nur zum geduldigen Warten auf die Wiederkunft Jesu.
Jakobus bleibt die Erklärung schuldig, weshalb die Wiederkunft Jesu auf sich warten lässt.
Aber Er kann auch keine Zeitspanne dafür nennen, denn Jesus selbst gesagt: „Es gebührt euch
nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Autorität festgesetzt hat.“
(Apg. 1,7)
Aber Jakobus geht davon aus, dass Jesus wiederkommt. Er stellt diese Tatsache hier nicht in
Frage, im Gegenteil. Jakobus rechnet mit der Wiederkunft Jesu wie mit eine feststehende
Tatsache, auch wenn er uns keinen genauen Termin nennen kann. Wie sollte er auch? Wenn
Jesus nicht mehr der Kommende für uns wäre, würde er auch nicht mehr der Gegenwärtige
für uns sein.
Aber der wiederkommende Jesus ist in Wirklichkeit heute 2000 Jahren noch näher als damals
angekommen. Geistlich gesehen ist es heute noch näher, so dass es zwischen uns nur ein Tür
steht. Darum brauchen wir nur den geduldigen Glauben an Gott.
Jakobus stellt den Bauern als Vorbild für uns hin. Das Land Israel besteht zu einem großen
Teil aus Kalkstein und wenn es nicht regnet, härtet es wie Zement aus. Die Regenzeit muss
mit frühen Regenfällen beginnen, um den harten Boden aufzuweichen. Dann können die
Bauern ihre Felder bestellen und die Saat aussäen. Egal, wie hart der Bauer arbeitet, wenn der
Spätregen ausbleibt, wird die Ernte keine Früchte tragen. So lernt der Bauer Geduld, während
er auf den frühen und späten Regen wartet.
Wahre Geduld bedeutet zu wissen, dass wir trotz unserer harten Arbeit nur durch Gottes
Gnade Früchte tragen. Wir erkennen, dass wir es nicht aus eigner Kraft schaffen können.
Darum warten wir mit voller Geduld darauf, dass Gott den Regen schenkt und damit das
Problem löst.
Es gibt Zeiten, in denen ihr Herz beim Warten schwankt. Wer jedoch auf den Herrn blickt und
an ihn glaubt, wird vor dem Herrn ausharren, ohne zu wanken, bis zum Ende. Wir wissen,
dass wir gesegnet werden, wenn wir mit unseren Glauben vor dem Herrn ausharren. Das
Ausharren ist schwer nicht wahr? Aber Das Ausharren ist nicht schwer, wenn man das Ende
kennt. Weil wir wissen, dass Jesus wiederkommt, können wir gern heute noch dulden und
ausharren.
Der Höhepunkt des Leidens ist die Kreuzigung von Jesus Christus. Jesus, der makellose Gott,
erlitt all die Schande und den Schmerz des Todes. Der Herr trug das Kreuz bereitwillig, weil
er die Herrlichkeit der Auferstehung kannte. Auch in unserem Leben gibt es eine Geschichte
der Auferstehung. Gott hat mich bereits durch Hirnblutung von den Toten wieder lebendig
gemacht. Gott hat mich von der geplatzten Hauptader vollständig geheilt. Darum kenne ich
die herrliche Auferstehung und die Kraft der Auferstehung. Der Heilige Geist, der in uns
wirkt, ist der Herr und der Geist der Auferstehung. Unser Gott ist der auferstandene Schöpfer
Gott. Bei ihm ist es alles möglich.
Wir wollen aber alles am liebsten sofort. In unserer schnelllebigen Zeit zählt nicht mehr der
Augenblick der Gegenwart, das Erreichte. Bis heute hat Gott in unserem Leben viel erreicht.
Im Leben von einem Mann des Glaubens viel erreicht. Am Meisten unter uns mit 4 Kindern.
Nicht wahr? Wir durften von Gott viel erfahren. Wir sehen oft aber das Unerreichte und
unsere Vorstellungen und Gedanken von der eigenen Zukunft.
Das Wort ‘Geduld’ kommt zwischen Vers 7 bis 11 6 Mal vor. Ganz gleich, wie ungerecht
und schwierig unser Leiden sein mag, dürfen wir ‘Geduld’ lernen. Jakobus fordert uns zum
geduldigen Warten auf die Wiederkunft Jesu auf. Darum sollen wir bewusst Hier und Heute
als Christen Geduld lernen. Wir warten heute noch für diese Welt auf das Kommen Jesu.
Ich danke dem Herrn, dass Missionar Josua und Katie in den letzten Jahren der Genesung
durch die geduldige wartende Zusammenarbeit die vollständige Heilung erleben durften.
Josua ist wirklich ein geduldiger Mann. Nicht wahr? Gott möge beide wie Priszilla und
Aquila als liebevollen Glaubens Ehepaar segnen und weiter kostbar gebrauchen!
Wenn Jakobus uns im Angesicht der Wiederkunft Jesu zur Geduld ermahnt, dann sagt er
damit nicht: Legt die Hände in den Schoß, steckt den Kopf in den Sand, ihr könnt ja doch
nichts machen, sondern er schreibt: „Macht euer Herz stark.“ (8)
Die Batterie unserer eigenen Kraft wäre schnell erschöpft. Nur wenn wir an der Stromquelle
seiner Kraft bleiben, können wir durchhalten. Auf diesen Kontakt achten, heißt, dass wir in
der Verbindung mit Jesus pflegen.
Jesus drückt das aus mit dem Bild vom Weinstock und von den Reben: „Ich bin der
Weinstock, ihr seid dir Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn
ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15,5). Dafür müssen wir aber ständig tun, indem
wir Gottes Wort annehmen, beten und in der Liebe bleiben. Wir sollten sein Wort über das
geduldige Warten auf das Kommen Jesu als Aufforderung zum Nichtstun nicht
missverstehen. Wir sollen in Jesus bleiben. Er fordert uns zum aktiven geduldigen Handeln
aus!
Jakobus ruft seine Glaubensbrüder dazu auf, nicht zu murren. Hier spricht Jakobus über ein
anderes Beispiel für außerordentliche Geduld, nämlich die von Hiob. Trotz der harten Realität
harrte Hiob aus und blieb standhaft vor Gott bis zum Ende. Da belohnt der Herr die Geduld
Hiobs mit großem Segen. Im Buch Hiob 42,12a heißt es: „Der Herr segnete Hiob fortan mehr
als zuvor.“ Durch Hiobs Segen erkennen wir, dass Jesus all unsere Leiden und Erdulden
segnen wird, denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.
Sehen wir uns Vers 9 b an: „Siehe, der Richter steht vor der Tür.“ Wie Kinder in einer
Schulklasse auf das baldige Eintreten ihres Lehrers warten, sollen auch Gottes Kinder
gespannt nach Christus Ausschau halten. Dabei möchten Wohlverhalten und ein
harmonisches Miteinander in der Gemeinschaft sein.
Unser wiederkommender Christus hat bereits eine lange Strecke hinter sich und nun steht er
vor unserer Tür. Zwischen uns ist nur eine Tür. Wenn die Tür geöffnet wird, steht unser Herr
bereits direkt vor uns. Der Herr zögert noch einige weitere Seele zu erretten. Er sucht noch ein
verlorenes Schaf.
Letzte Woche durfte ich mit einem jungen Bruder aus der Genesis Kapitel 3 über den
Sündenfall studieren. Gott öffnete sein Herz, sodass er den Besuch Gottes in seinem Leben
erkennen konnte. Möge Gott ihm helfen, die Liebe Gottes trotz des Sündenfalls zu erkennen
und zu bekennen, indem Gott durch die offene Tür in sein Leben hineinkommt. Mache Gott
ihn zum Zeuge der Auferstehung Jesu Christi in seiner Familie und in seiner Schule.
Zwischen Menschen und Gott steht nur eine Tür. Es ist genug, dass wir unsere Tür öffnen und
Jesus als Christus annehmen.
Darum sagt 2 Kor 6,2: „Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des
Heils!“ Nach dem einmaligen Öffnen der Tür werden wir unserem Herrn Jesus Christus
begegnen. Wir leben in der Zeit der Gnade Gottes.
II. Vor allem aber Schwört nicht!
Betrachten wir Vers 12: „Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem
Himmel noch bei der Erde noch mit einem andern Eid. Euer Ja soll ein Ja und euer Nein ein
Nein sein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.“
Diejenigen, die die Beständigkeit und Geduld besitzen, die Gott von den Gläubigen fordert,
haben es nicht nötig, einen Eid zu schwören, um ihr Wort zu bekräftigen. Jesus spricht in
seiner Seligpreisungen viel mehr: „Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören
sollt …“
Die bevorstehende Wiederkunft des Herrn ist Anlass genug, dass wir ehrlich und
vertrauenswürdig sein können. Jakobus geht es darum, dass man sich auf uns und unsere
Worte verlassen kann, dass unser Ja auch wirklich ein Ja und unser Nein auch ein Nein ist.
Christen sollen also Menschen sein, auf deren Wort man sich verlassen kann.
Zum Schluss lesen wir das heutige Leitwort gemeinsam: So seid nun geduldig, Brüder und
Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der
Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen.
Wir haben angefangen, mittwochs für die kranken Geschwister zu beten. Lasst uns für sie
geduldig und beharrlich beten, bis Gott uns antwortet. Vor allem! Möge der Herr Jesus uns
auch Ausdauer schenken, geduldig mit Freude bis zum baldigen Kommen des Herrn zu
warten! Amen!
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