29.01.2017
Bin ich ein treuer Verwalter?
Matthäus 25,14-30
Leitverse 21: „Da sprach sein
Herr zu ihm: <Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem
treu gewesen, ich will dich zum Verwalter über mein großes Vermögen machen; komm,
nimm an der Freude deines Herrn teil!>“
Esther erzählt mir, dass sie, wenn sie
Geschäft gemacht hätte, bestimmt viel Gewinn gebracht hätte. Ich glaube daran.
Ich denke aber, dass wir doch mit euch zusammen ein gutes Geschäft des
Evangeliums gemacht haben.
Jesus hat geniale Talente. Mit diesen
Talenten hat er einen Handel des
Evangeliums getrieben und viel Gewinn gebracht.
In diesem Text erzählt er uns ein
Gleichnis, um uns dazu zu ermutigen, für ihn gute Geschäfte des Evangeliums zu
machen. Wir wollen also seine Lehre gut zuhören.
Auftrag
Damals reisten manche reiche Leute ab und
zu ins Ausland und blieben dort eine lange Zeit. Herodes Philippus z.B., der Halbbruder
von Herodes Antipas dem König über Galiläa und Peräa, reiste mit seiner Frau Herodias nach Rom und
lebte dort, bevor Herodias sich von ihm scheiden ließ und Herodes Antipas heiratete.
Die Erzählung Jesu beginnt damit, dass ein
Mensch seinen drei Verwaltern sein Geld anvertraut, bevor er ins Ausland reist
(14). Er vertraut dem ersten Verwalter fünf Zentner Silber an, dem zweiten zwei
und dem dritten ein Zentner.
Ein Zentner Silber bzw. ein Talent war
1000 Mark. Eine Mark war damals ein üblicher Tageslohn. Darum könnte eine Mark
heute etwa 100 Euro wert sein. Ein Zentner wäre dann 100.000 Euro.
Jeder Verwalter soll während seiner
Abwesenheit mit dem anvertrauten Geld Handel treiben und Gewinn bringen.
Drei Verwalter sollen mit dem
anvertrauten Geld irgendein Geschäft machen und Gewinn erzielen. Was für ein
Geschäft sie machen sollen - das hat der Herr jedem Verwalter überlassen. Man
kann Lebensmittelgeschäft wie Rewe, Modehaus wie Lindner
oder Juwelierladen wie Christ eröffnen. Oder man kann auch mit wenigem Geld
eine Döner-Bude eröffnen. Jeder Verwalter soll also mit dem anvertrauten Geld
irgendein Geschäft treiben und Gewinn bringen.
Lob
für treue Knechte
Nach langer Zeit kehrt der Herr dann
vom Ausland zurück und ruft drei Verwalter zur Abrechnung. Jeder Verwalter
erscheint ihm und gibt ihm seinen Geschäftsbericht.
Der erste Verwalter sagt: „Herr,
du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf
Zentner gewonnen.“
Der Herr gibt ihm Lob: „Sehr gut!
Du guter und treuer Verwalter, du warst im Kleinen treu. Ich will dich über
größere Aufgabe setzen. Geh hinein zum Freudenmahl deines Herrn!“
Auch der zweite Verwalter tritt
heran und sagt: „Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut. Siehe! Damit habe
ich zwei Zentner Gewinn gebracht.“
Der Herr gibt ihm Lob: „Sehr gut!
Du guter und treuer Verwalter, du warst im Kleinen treu gewesen. Ich will dich
über größere Aufgabe setzen. Geh hinein zum Freudenmahl deines Herrn“ (22-23).
Der Herr gibt auch dem zweiten
Verwalter den gleichen Lob, obwohl dieser wenigen Gewinn gebracht hat als der erste.
Gott erwartet von uns, dass wir mit
empfangener Gabe treu arbeiten, um Gott zu verherrlichen. Jeder braucht sich
nicht mit einem andern vergleichen, der scheinbar mehrere Talente empfangen
hat. Hauptsächlich soll er mit seinen Talenten treu Handel treiben. Gott sieht
nicht das äußere Ergebnis unserer Arbeit. Vielmehr sieht er unsere Haltung
gegenüber Gott und seiner Aufgabe.
Gott hat z.B. William Kim in
Indien die Gabe gegeben, tausende Leute in Indien zum Glauben zu führen. Er hat
Andreas und Renate aber Gabe gegeben, in Deutschland einigen Freunden mit
Bibelstudium treu zu helfen. Unser Gott lobt sowohl William Kim als auch
Andreas und Renate gleich, denn Gott sieht nicht das äußere Ergebnis der Arbeit,
sondern unsere Haltung gegenüber Gott und seiner Aufgabe.
Warum konnten der erste und der
zweite Verwalter treu ihre Aufgabe erfüllen? Ihr Glaube an den Herrn und ihre
Dankbarkeit haben es ermöglicht, dass die beiden ihre Aufgabe treu erfüllen
konnten.
Tadel
für den untreuen Knecht
Was hat aber der dritte Verwalter
mit dem anvertrauten Geld gemacht?
Er hat keinen Handel getrieben.
Er hat das Geld einfach in der Erde versteckt und danach es dem Herrn zurückgebracht.
Er erklärt den Grund seiner Tat
so: „Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht
gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast. Weil ich Angst hatte,
habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder“(24-25).
Was antwortet sein Herr ihm?
Er sagt: „Du böser und fauler
Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo
ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld mindestens zu den
Geldwechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine
wiederbekommen mit Zinsen. Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der
zehn Zentner hat.“
Der Herr nennt ihn einen „bösen
und faulen Knecht“.
Warum nennt er ihn „einen bösen
Knecht? Weil dieser seinen gütigen Herrn einen strengen, bösen Herrn genannt
hat.
Die Ursache seines Bosheit liegt also in seinem negativen
Bild von seinem Herrn. Er stellt seinen Herrn als einen strengen, bösen
Mann vor, der ohne Säen ernten will und ohne Investition doch Profit verlangt. Wer
ernten will, muss zuerst säen. Wer Profit erzielen will, muss erst investieren.
Aber der dritte Verwalter stellt seinen Herrn als solchen vor, der ohne Säen
ernten will und ohne Investition Profit verlangt. So was tun nur Gangster.
Weil der dritte Knecht ein
negatives Bild von seinem Herrn hat, hat er keine Lust, ein Geschäft zu öffnen
und seinem Herrn Gewinn zu bringen.
Wegen irgendeiner falschen Vorstellung
glauben viele Menschen nicht an den lieben Gott. Obwohl Gott aus Liebe zu
Menschen seinen Sohn geopfert hat, um ihnen das ewige Leben zu schenken, glauben
sie daran nicht. Vielmehr stellen sie solche Frage: „Wenn Gott allmächtig ist,
wieso erlaubt Gott dann die Ungerechtigkeit und die Grausamkeit der Kriege und
lässt Menschen zu an Hunger und Krankheit zu sterben?“
Einige behaupten sogar, dass Gott
Freude über das Unglück der Menschen hätte. Wegen ihrer negativen Vorstellung haben
sie ihre Herzen gegenüber Gott verschlossen. Sie haben keinen Wunsch, Gott
kennen zu lernen.
Die frohe Botschaft lautet aber,
dass „Gott uns so sehr geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit
alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“
(Joh. 3,16). Wenn wir diese gute Nachricht annehmen, werden wir wegen der Liebe
Gottes sehr dankbar. Wir haben auch
Lust, für Gott zu wirken und ihm Ehre und Frucht zu geben. Unser Leben wird
freudevoll und fruchtbar. Darum sollen wir die Botschaft annehmen, dass Gott
uns sehr geliebt und seinen Sohn für unsere Erlösung geopfert hat.
Der Herr nennt den Verwalter, der
das Geld einfach in der Erde versteckt hatte, nicht nur „bösen Knecht“, sondern
auch „faulen Knecht“.
Dies zeigt uns die weitere Ursache seines Problems, nämlich seine
Faulheit bzw. seinen Ungehorsam. Der Herr hat ihm das Geld
gegeben, damit er Handel treibt und Gewinn bringt. Aber dieser Verwalter hat
keinen Handel getrieben, sondern das Geld einfach in der Erde versteckt, denn
er ist faul und ungehorsam.
Wenn er trotz seiner negativen
Vorstellung von seinem Herrn doch seinem Auftrag gefolgt wäre und Handel
getrieben hätte, hätte er bestimmt Gewinn gebracht. Er hätte dann seine
negative Vorstellung von seinem Herrn besser überwinden und seine Güte erfahren
können. Schade, dass er solch eine Chance vertan hat.
Gott ist gütig gegenüber allen.
Wir sollen seine Güte erkennen und ihn als unseren gütigen Herrn annehmen.
Falls wenn wir seine Güte nicht wahrnehmen, sondern ihn als strengen Gott
betrachten, werden wir selbst strenge, böse Menschen, denn unsere
Gottesvorstellung beeinflusst unsere Gesinnung und unser Verhalten stark.
Es könnte sein, dass wir mal Gott
etwas negativ betrachten. Aber wenn wir doch seinem Wort gehorchen und mit der
Gabe Gottes Handel treiben, werden wir bestimmt Gewinn bringen und können unser
falsches Gottesbild gut überwinden. Das ist eine Möglichkeit zur Überwindung
unserer falschen Vorstellung Gottes. Wir können unsere Faulheit besser überwinden
und doch treue Diener Christi werden.
Was für ein Urteil fällt der Herr
über den bösen, faulen Verwalter? Sein Urteil lautet: „Darum nehmt ihm den
Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. Denn wer da hat, dem wird
gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch,
was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis
hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern“ (28-30).
Jesus lehrt uns hier, dass es
sein Gericht gibt. Wir sollen das Gericht ernstnehmen,
Geheimnis
der fruchtbaren Geschäftsführung
Dies Gleichnis lehrt uns, dass
unser Glaube an Gottes Liebe in Jesus Christus eine entscheidende Rolle für
unsere Seligkeit spielt. Der erste und
der zweite Verwalter glaubten an die Güte ihres Herrn. Darum arbeiteten sie
mit Freude für den Herrn. Als Folge davon erbrachten die beiden Gewinn und
berichteten ihm davon.
Darum sollen wir uns an das Wort
Gottes in Joh. 3,16 immer wieder erinnern: „Denn also hat Gott die Welt (d.h.
uns Menschen) geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an
ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Wir sollen daran fest glauben,
dass Gott aus Liebe zu uns Jesus Christus für uns geopfert hat. Wenn wir daran
glauben, werden wir glücklich und bekommen auch viel Lust, zur Ehre Christi zu leben
und anderen vom Evangelium zu erzählen. Durch unsere Erzählung werden andere Leute
zum Glauben kommen.
Als ich zum persönlichen Glauben
an Jesus Christus kam, bekam ich riesengroße Freude. Ich fühlte mich so
glücklich, als wäre ich im Paradies. Aus Freude lud ich bekannte und unbekannte
Leute zum Bibelstudium und Gottesdienst ein.
Auch in Deutschland habe ich
zusammen mit den Mitarbeitern Leute zum Bibelstudium und Gottesdienst eingeladen,
damit sie Jesus Christus kennen lernen und an ihn glauben.
Es ist eine unaussprechliche
Freude, Jesus Christus kennen zu lernen und Gemeinschaft mit Gott zu haben. Es
ist ein großer Segen, für Gottes Erlösungswerk mitzuwirken.
Der erste und der zweite
Verwalter treiben aus Freude und Dankbarkeit Handel und bringen dadurch Gewinn.
Der dritte Verwalter aber versteckt das Geld einfach in der Erde und erzielt
keinen Gewinn.
Was bedeutet das anvertraute Geld für uns?
Das anvertraute Geld in diesem Gleichnis kann das Evangelium
bedeuten. Jeder Christ ist ein Verwalter des Evangeliums, in anderem Wort ein Botschafter
an Christi statt (2.Korinther
5,20). Wir haben das Evangelium empfangen, sodass wir von der Sünden- und
Todesmacht errettet sind und das ewige Leben haben. Dies Evangelium ist
wirklich ein kostbarer Schatz. Wir sollen dies Evangelium nicht in der Erde
verstecken. Wir sollen es anderen Menschen weitersagen, damit auch sie errettet
werden und das Himmelreich empfangen können.
Jesus hat einmal die Kostbarkeit
des Evangeliums so ausgedrückt: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz,
verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging
er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht
das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine
kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte
sie“ (Matt. 13, 44–46).
In
Nord-Carolina von USA gibt es ein kleines Geschäft am Straßenrand einer Landstraße,
das Steine und Schmuck anbietet. Der Besitzer dieses Geschäftes heißt Robert
Cutshaw. Durch sein Geschäft ist er nicht reicher geworden, sondern er muss manchmal
Gelegenheitsarbeiten annehmen, um zu überleben. In seiner Freizeit sucht er in
der freien Natur nach wertvollen Steinen. Obwohl er weiß, ob ein Stein wertvoll
ist oder nicht, ist er kein Experte. In den 60er Jahren fand er einen großen
blauen Stein, der besonders schön aussah. Er wollte diesen Stein für $500
verkaufen. Aber es war ihm nicht gelungen, den Stein zu verkaufen. Weil er den
Stein für wertvoll hielt, versteckte er ihn unter seinem Bett und schließlich
in einem Kleiderschrank 20 Jahre lang. Er vergaß ihn fast. Aber eines Tages
schaute ein Experte den blauen Stein ein. Es stellte sich heraus, dass dieser
Stein ein Saphir war, und zwar der größte und kostbarste Saphir, der jemals
gefunden wurde. Dieser Saphir hat nun einen Namen bekommen: er heißt der Stern
Davids. Er hat einen Wert von mindestens $2,75 Millionen.
Wir haben aber einen viel
kostbaren Schatz als den Saphir. Dieser Schatz macht uns wirklich reich und
glücklich, denn wir haben durch diesen Schatz ewiges Leben und Himmelreich. Wir
sollen diesen Schatz nicht im Schrank oder anderswo verstecken. Vielmehr sollen
wir ihn mit anderen teilen. Wenn wir ihn mit anderen teilen, vermehrt sich
dieser Schatz.
Im erweiterten Sinn kann das anvertraute Geld im Gleichnis auch Gaben
für jeden Menschen bedeuten, wie z.B. Zeit, Talente, Beruf usw. Wir haben
solche Dinge von Gott her anvertraut bekommen. Darum sollen wir unsere Zeit,
Beruf, Talente usw. zur Ehre Gottes gut gebrauchen und Gott viel Gewinn
bringen. Renate z.B. hilft ihren Patienten sowohl medizinisch als auch
geistlich. Andreas hilft seinen Sprachkursschülern mit Sprachunterricht als
auch mit dem Evangelium. Wir sollen also mit den Gaben Gottes Handel treiben
und Gott Gewinn bringen. Gott freut sich sehr und segnet uns.
Gott möge uns dazu helfen, in
diesem Jahr gute Verwalter der göttlichen Gabe zu sein. Amen!