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5. März 2025
Heute wollen wir Markus 10,13-16 betrachten.
13 Und sie brachten kleine Kinder zu ihm und baten, dass er sie anrührte; und seine Jünger bedrängten sie.
14 Und als Jesus das sah, wurde er zornig und sprach zu ihnen: Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.
15 Denn wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.
16 Und er nahm die kleinen Kinder und legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
Diese Geschichte wird auch im Matthäus- und im Lukasevangelium erzählt und ist als solche eine wichtige Geschichte.
Jesus tat, was er immer getan hatte (predigen, lehren, heilen, Dämonen austreiben usw.), als Eltern ihre Kinder zu ihm brachten und ihn baten, sie zu berühren. Brauchten diese Kinder Heilung? Nein. Diese Eltern wollten, dass Jesus ihre Kinder segnet.
Aber die Jünger Jesu wollten die Kinder von Jesus fernhalten. Warum? Vielleicht, weil sie dachten, Jesus habe Wichtigeres zu tun, als kleine Kinder zu küssen und zu segnen. Ich glaube nicht, dass die Jünger aus Verachtung der Kinder versuchten, Kinder davon abzuhalten, zu Jesus zu kommen.
Im Allgemeinen waren Kinder im jüdischen Leben des ersten Jahrhunderts wichtig. Aber die Jünger wollten wahrscheinlich, dass Jesus wichtigere Dinge tut, wie predigen und heilen, als Kinder zu segnen. Wenn Jesus, der Messias Israels, als König regieren sollte, wäre es Zeitverschwendung gewesen, Zeit mit Kindern zu verbringen.
Tatsächlich ist diese Geschichte eine von vielen Geschichten, in denen Jesus versucht, die weltliche Sichtweise seiner Jünger zu durchbrechen. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt darin, dass Jesus jeden, der zu ihm kommt, gerne aufnimmt und segnet.
Stellen Sie sich aufgrund der Betonung in den Versen 14 und 15 dieses Textes diese einfache Frage: „Warum wurde Jesus unwillig, als die Jünger versuchten, diese kleinen Kinder wegzutreiben?“
Vielleicht war Jesus einfach deshalb so unwillig, weil Kinder kostbar und wertvoll sind und das Ebenbild Gottes tragen. Natürlich war Jesus nicht zornig, weil die Jünger seinen guten Ruf bei den Eltern von Kindern wie ihnen ruiniert hätten. Der Schwerpunkt des Textes liegt hier auf dem, was Jesus in den Versen 14 und 15 sagte: „Das Reich Gottes“.
Jesus stellt hier eine direkte Verbindung zwischen Kindern und dem Reich Gottes her. Jesus sagt, dass das Reich Gottes Menschen wie diesen Kindern gehört.
Dann, in Vers 15, verwandelt Jesus diese Bestätigung in eine Warnung: „...wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird gewiss nicht hineinkommen.“
Jesus sagt also: Wer Jesus nicht wie ein Kind aufnimmt, wird das Himmelreich nicht empfangen.
Wir können darüber nachdenken, was es bedeutet, das Reich Gottes wie ein Kind zu empfangen. Manche meinen, es bedeute, eine kindliche Einfachheit, einen kindlichen Glauben an Jesus zu haben.
Wir können auch in der Geschichte in Markus 9,33-37 nach einer Antwort suchen. Sehen Sie dort nach.
Als Jesus und seine Jünger nach Kapernaum kamen, fragte Jesus seine Jünger: „Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?“ [34] Die Jünger aber schwiegen; denn sie stritten sich untereinander, wer der Größte sei. [35] Da rief er seine zwölf Jünger zusammen und sagte zu ihnen: „Wer der Erste sein will, muss der Letzte von allen und der Diener aller sein.“ [36] Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte, und er nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“ [37] Und er sagte zu ihnen: „Wer dieses Kind aufnimmt, der nimmt mich auf.
Schauen wir uns den Bericht des Matthäus an. Matthäus hat die Geschichte folgendermaßen aufgezeichnet.
Als seine Jünger zu ihm kamen und ihn fragten: „Wer ist der Größte im Himmelreich?“, rief er ein Kind und stellte es in ihre Mitte und sagte: „Ich sage euch die Wahrheit: Wenn ihr nicht umkehrt und wie kleine Kinder werdet, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer sich wie dieses Kind erniedrigt, ist der Größte im Himmelreich.“ (Matthäus 18,1-4)
Das stimmt, wenn Jesus in den Evangelien davon spricht, die Realität der Kinder mit der Realität des Reiches Gottes zu verbinden, wird letztlich immer die kindliche Demut betont. Nochmals Markus 9,35... „Wenn jemand der Erste sein will, muss er der Letzte von allen sein...“.
Wir sehen, dass die Jünger die landläufige Vorstellung vom Reich Gottes so verstanden, dass es um Macht, Herrlichkeit und nationale Unabhängigkeit geht (siehe Apostelgeschichte 1,6). Aber indem Jesus das Reich Gottes mit Kindern assoziierte, verband er es mit etwas, das sich von der volkstümlichen Vorstellung unterschied, nämlich mit einem Herzen der Demut und des Vertrauens und der Abhängigkeit von Gott: Im Wissen um die eigenen Unzulänglichkeiten ist die demütige Annahme von und das Vertrauen auf Jesus der Weg, um von Gott regiert zu werden, d. h. die Herrschaft Gottes in ihrem Leben zu erfahren.
Was lehrt uns dieser Text? Wie will Gott mich praktisch verändern?
Die erste Lehre ist, unsere Kinder zu Jesus Christus zu führen, damit sie seinen Segen empfangen können. In dieser Hinsicht ist es wichtig, Kindern den Glauben an Jesus Christus beizubringen. Wir sollen unsere Kinder durch Gebet, Bibellesen und Kindergottesdienste zu Jesus führen. Wir müssen uns hinknien und für die Kinder beten, dass der Herr sie in den Arm nehmen und den sie segnen. Wir sollen den Herrn darum bitten, unsere Kinder mit seinen liebevollen Worten und mit ewigen Leben zu segnen. Wir sollen unseren Kindern jeden Tag von Jesus erzählen. Wir sollen nie aufhören, unsere Kinder auf Jesus hinzuweisen. Wir sollen unsere Kinder nicht zum Glauben zwingen, sondern mit Sanftmut sie zum Glauben ermutigen. Wir können sie den Glauben an Jesus lehren, indem wir den Herrn lieben und unsere Kinder lieben. Wir können auch dadurch Jesus bezeugen, dass wir der Wahrheit des Evangeliums entsprechend leben und handeln.
Als Zweites sollen wir den kindlichen Glauben haben. Der kindliche Glaube bedeutet, dass wir in Jesus Christus Gottes Reich mit kindlicher Demut empfangen und Gott ganz vertrauen. Wir können keine guten Jünger Christi sein, wenn wir Gott nicht kindlich vertrauen und deswegen demütig und dankbar sind. Wir können unserer Schwachheit bewusst sein und uns demütig und dankbar auf den Herrn verlassen. Kinder schämen sich ihrer Schwachheit nicht. Sie versuchen nicht, ohne ihre Eltern selbstständig zu leben. Sie nehmen die Fürsorge der Eltern gerne an. Sie stellen ihre Stärke nicht zur Schau. Sie verherrlichen sich nicht. Sie wissen einfach, dass sie schwach sind und Hilfe von ihren Eltern brauchen. Darum bitten sie darum. Sie vertrauen ihren Eltern und leben fröhlich und ohne Sorgen, weil sie wissen, dass sie einen Elternteil haben, der ihnen helfen wird.
Dieses Vertrauen können wir auch in Jesus haben. Aufgrund des Kreuztodes und der Auferstehung Jesu können wir dankbar und vertrauensvoll leben. Wir haben die Gewissheit, dass wir angenommen sind vom himmlischen Vater.
Wir sollen diese kindliche Demut stets haben. Obwohl wir erwachsen sind, sollen wir meinen, dass unsere Weisheit und unsere Kraft für unser Leben ausreichen würden. Vielmehr sollen wir jeden Tag Gott darum bitten, dass er uns, seinen Kindern, fürsorglich helfen möge. Und wir sollen jeden Tag auf seine Worte in der Bibel und seine Stimme im Gebet zuhören und ihm folgen.
Wir sollen unserem Herrn unsere eigene Schwachheit bekennen und um seinen Beistand bitten.
Auch heute erklingt die Stimme Jesu: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen...“
Mögen wir seiner Stimme gehorsam sein! Amen!
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