|
7.4.2025
Leitverse 27: “Jesus aber sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“
Jesus hat einmal gesagt: „Wenn jemand von euch ein Haus bauen will, setzt er sich doch auch zuerst hin und überschlägt die Kosten. Er muss ja sehen, ob sein Geld dafür reicht.“ (Lukas 14,28).
Was kostet mich dafür, Jesus als sein Jünger nachzufolgen, um das ewige Leben zu empfangen? Bin ich bereit, die Kosten für das ewige Leben zu bezahlen?
In der heutigen Predigt wollen wir darüber nachdenken.
Wir sollen aufgrund der Lehre Jesu begreifen, was die richtige Nachfolge Jesu zum ewige Leben ist
1. Die Gefahr des Reichtums (10,17–27)
Ein junger Mann fragte Jesus: „Guter Meister, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“
Jesus beantwortete vorerst diese Frage noch nicht, sondern entgegnete ihm: „Was nennst mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.“
Er konkretisierte dann seine Antwort, indem er etliche Gebote aufzählte:
„Du kennst die Gebote: <Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; ehre Vater und Mutter.>“
Alle Gebote, die Jesus auflistete, betreffen menschliche Beziehungen untereinander. Diese Gebote sind der zweite Teil der Zehn Gebote.
Die ersten vier Gebote beziehen sich auf die Beziehung zwischen Gott und Mensch, und Jesus fasste sie kurz zusammen: <Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.>
Die restlichen sechs Gebote umfassen die zwischenmenschlichen Beziehungen, und Jesus fasste diese sechs Gebote kurz zusammen: <Liebe deinen Nächsten wie dich selbst>.
Und Jesus zählte dem jungen Mann ausschließlich die zwischenmenschlichen Gebote auf.
Der junge Mann erwiderte darauf: „Alles dies habe ich befolgt. Was fehlt mir noch?“
Dieser junge Mann erwiderte, dass er diese Gebote von seiner Jugend an gehalten hatte.
Was sagte ihm Jesus?
Er sagte zu ihm: „Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!“
Nach dem Matthäusevangelium sagte Jesus: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ (Mt. 19,21).
Jesu Wort „wenn du vollkommen sein willst“ impliziert, dass der reiche Jüngling den Sinn der Gebote oberflächlich einhielt. Denn der Geist des Gebotes ist die Liebe, Liebe zu Gott und Liebe zu Menschen.
Sein oberflächliches Einhalten der Gebote wurde durch seine Reaktion sichtbar, als Jesus zu ihm sagte: „Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen, so wirst du einen Schatz haben im Himmel.“
Der reiche junge Mann liebte Geld mehr als Gott und Menschen. Deswegen wurde er traurig und ging weg!
Wir fragen uns, ob der Befehl Jesu nur für den reichen Jüngling gilt oder alle reichen Menschen bzw. für alle Menschen.
Wir können diese Frage als eine spezifische Frage für den reichen Mann oder als eine allgemeingültige Frage für alle Christen betrachten.
Als eine spezifische Lehre für den reichen Mann können wir Jesu Wort verstehen.
Jesus wollte den jungen Mann als seinen Jünger berufen. Er war tüchtig, sodass er ein guter Jünger Jesu sein könnte. Trotz seines jungen Alters war er schon reich geworden und er war scheinbar auch fromm. Wenn dieser Mann Jesu Jünger werden und sich für die Verbreitung des Evangeliums widmen würde, könnte er viele Menschen zum Glauben führen. Aber er sollte zuvor eine klare Glaubensentscheidung treffen, indem er durch die Aufgabe seines Reichtums sein Vertrauen auf Gott und den göttlichen Segen deutlich setzen.
Auch heute beruft der Herr bestimmte Leute zu seinem Dienst als Prediger, Pastor oder Missionar, die ihre Gabe voll dafür einsetzen, Jesus nachzufolgen und das Evangelium zu verkünden. Dazu sollen sie sich seine Abhängigkeit auf sein Geld und sein Können verzichten und total auf dem Herrn vertrauen und ihm folgen.
Ein Beispiel davon ist der koreanische Pastor Bo-young Park.
Er war ein Sohn eines Pastors. Leider wurde er ungläubig und wurde reich als erfolgreicher Dermatologe. Aber er begegnete im Alter von 39 Jahren Jesus und bekehrte sich auf dramatische Weise. Und er spendete all sein Hab und Gut für Armen und begann nach seinem Theologiestudium als Pastor in der Markus‘ Dachkammerkirche für arme Weisenkinder und später auch in der Incheon Arche-Kirche in der Metropolregion Incheon. Er ist berühmt für sein Zeugnis der Bekehrung und seines Lebens für die Armen und Kranken.
Als allgemein gültige Lehre für alle Christen können wir das Wort Jesu an den reichen Jüngling versteten.
Für alle Christen bedeutet diese Lehre Jesu, dass man seinen Reichtum nicht für sich allein gebrauchen soll, sondern zum Wohl vieler Mitmenschen und für Gott.
Der junge Mann in diesem Bibeltext schätzte sein Reichtum sehr wichtig. Als er Jesu Antwort hörte, entsetzte er darüber und ging traurig weg, weil er sein Reichtum mehr liebte als Gott und Menschen. Wem Geld wichtiger ist als Jesus oder Menschen, der ist offenbar von seinem Geld abhängig. So ist er ein Götzendiener.
Die Bibel lehrt uns, dass wir Geld nicht mehr als Gott und Menschen lieben sollen. Vielmehr sollen wir Gott und Menschen mehr lieben als Geld.
Geld ist an sich keine Sünde. Das Entscheidende ist unser Herz. Wenn unser Herz an Geld hängt, sind wir Götzendiener. Wenn wir aber Gott und Menschen mehr lieben als Geld, ist das Geld ein Mittel zum Segen Gottes.
Die Bibel lehrt uns, dass Wohlstand ein Segen Gottes sein kann. Fleiß und Geldverdienen sind grundsätzlich etwas Gutes. Man kann dadurch zum Reichtum kommen.
Geld selbst ist weder böse noch gut, sondern neutral. Aber die Haltung des Menschen gegenüber Geld macht ihn entweder zum Götzendiener oder zum Gottesdiener. Natürlich braucht jeder Mensch so viel Geld zum eigenen Unterhalt. Wer aber viel mehr Geld hat als seinen eigenen Bedarf, soll das Geld für Gott oder für andere Menschen gut gebrauchen.
Leider ist es leicht, dass Geld Menschen zum Götzendiener macht, denn die Habgier kann das Herz des Menschen an das Geld hängen lassen, sodass sein Leben sich um das liebe Geld dreht.
Der gottesfürchtige Hiob im Alten Testament war eigentlich reich. Aber er verlor beinahe alles, was er hatte. Trotzdem liebte Gott mehr als alle andere. Da segnete Gott ihn doppelt, als er anfänglich hatte (Hi 42,12). Sein Beispiel zeigt uns, dass der Reichtum selbst auch Gottes Segen sein kann. Wir sollen aber Gott mehr lieben als alle andere.
Als der junge Mann betrübt Jesus verließ, sagte Jesus: „Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!“
Natürlich entsetzten sich Jesu Jünger über die Worte Jesu.
Jesu sagte weiter: „Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“ (25).
Mit diesem Wort spitzte Jesus seine Aussage nochmals zu. Natürlich entsetzten sich seine Jünger noch viel mehr und fragten untereinander:
„Wer kann dann gerettet werden (und ins Gottesreich kommen)?“
Jesus sah die entsetzten Jünger an und sagte zu ihnen:
„Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott!“ (27).
Jesus meinte mit seiner Antwort aber: „Du kannst nichts Gutes tun, um dir das ewige Leben zu verdienen!“
Nein, kein Mensch kann durch seine eigenen Werke das ewige Leben verdienen. Aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Das bedeutet, dass der Mensch nur durch die Gnade Gottes das ewige Leben empfangen kann, und Gott möchte gern durch Jesus Christus Menschen das ewige Leben schenken.
Der reiche Jüngling hatte sein Bestes getan, um das Gesetz einzuhalten. Aber das reichte ihm nicht, das ewige Leben zu empfangen. Denn er konnte das Gesetz nicht vollkommen erfüllen. Als ein Beispiel seiner Unvollkommenheit liebte er sich selbst mehr als Gott.
Alle Menschen können durch die Übertretung irgendeines Gesetzes, z. B. Lüge oder Begierde, kein ewiges Leben verdienen. So gibt es keinen einzigen Menschen auf der Erde, der alle Gesetze Gottes vollkommen einhält. Die Wirklichkeit ist es, dass alle Menschen irgendein Gesetz übertreten haben. Darum kann niemand vor Gott vollkommen sein und durch sein eigenes Werk das ewige Leben verdienen.
Ist es dann Menschen unmöglich, das ewige Leben zu empfangen und ins Himmelreich zu kommen? Doch! Es gibt einen Weg. Lasst uns auf die Antwort Jesu hören!
Jesus antwortet: „Bei den Menschen ist unmöglich, aber bei Gott ist möglich.“
Wie?
Dadurch, dass Gott Jesus Christus gesandt und ihn für unsere Schuld bestraft hat, sodass wir die Vergebung und das ewige Leben empfangen dürfen. Das ist eine wunderbare Gnade Gottes.
Alles, was wir in unserem Leben verschuldet haben, hat Jesus am Kreuz bezahlt. Wir brauchen nun die Vergebung und das ewige Leben durch den Glauben an Jesus anzunehmen.
Darum können wir sagen: „Bei mir ist’s unmöglich. Aber Gott hat mir die Vergebung und das ewige Leben geschenkt!“
Wer mit bußfertigem Herzen auf den gekreuzigten und auferstandenen HERRN blickt, empfängt die Vergebung und das ewige Leben gratis.
Jesus war bereit die Herrlichkeit beim Vater zu verlassen und am Kreuz mit seinem Leben für deine und meine Sünden zu bezahlen.
Wo finden wir heute schon einen Königssohn, der den Wohlstand und sein luxuriöses Leben aufgibt und bereit ist, sein Leben für seine Feinde zu lassen. Stellen wir uns vor, wir müssten unsere Lebensziele und Träume aufgeben, damit unsere Feinde ein gutes Leben haben. Jesus war bereit alles zu geben, damit wir nicht verloren gehen.
Können auch wir sagen:
„Alles will ich Jesus weihen, nichts mehr will ich nennen mein, Leib und Seele, Gut und Habe, alles soll Sein eigen sein“?
Jeder von uns ist dazu aufgefordert, Jesus eine Antwort auf diese Frage zu geben.
2. Der Lohn der Nachfolge Jesu (28-31)
Da ergriff Petrus das Wort und stellte Jesus eine Frage: „Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.“
Er wollte damit fragen: „Was wird aus uns werden?“
Jesus antwortete: „Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.“ (29-30).
Jesu Wort hier geht es nicht mehr nur um die zwölf Jünger, sondern um jeden, der Jesus nachfolgen möchte. Er sprach von einem doppelten „Lohn“, nämlich der Lohn auf das irdische Leben und der Lohn auf die Ewigkeit.
Man darf diesen Vers nicht zum sogenannten „Wohlstandsevangelium“ verdrehen, in dem Sinn, dass jeder Christ zwingend reich wird. Das wäre falsch.
Es wäre aber ebenso falsch zu meinen, Gott würde unseren Einsatz für Ihn nicht auch schon hier auf Erden belohnen – in welcher Form auch immer. Dazu hat Jesus in unserem Text eindeutig gesagt.
Es kommt hier auf die Motivation an. Einige Menschen könnten denken: „Ich werde mich einige Jahre lang für die Evangelisation einsetzen und dann muss Gott mir einen super guten Arbeitsplatz oder sonst irgendetwas schenken.“
Die Motivation für diesen Einsatz wäre falsch. Es geht nicht wirklich um das Reich Gottes, sondern um den weltlichen Lohn.
Vielmehr soll unser Einsatzmotiv das Reich Gottes und Gottes Ehre sein.
Der Lohn der Nachfolge ist viel größer, als das, was wir für Jesus aufgeopfert haben. Unser Aufwand steht hier in keinem Verhältnis zu dem, wie Gott uns belohnen wird.
In diesem Sinn hat Jesus in Mt 6,33 gesagt:
„Trachtet zuerst nach Gottes Reich und nach seiner Herrlichkeit, so wird euch das alles zufallen.“
Franz von Assisi wurde durch Jesu Wort in Vers 21 von der Sünde errettet und empfing das ewige Leben. Er kam einmal irrtümlicherweise zum Gottesdienst irgendeiner Gemeinde. Dort hörte er zufällig den Spruch: „Eines fehlt dir; geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen… und komm und folge mir nach!“
Er tat Buße für seinen Egoismus und entschied sich Jesus nachzufolgen.
Missionarin Sara Chang hatte früher den koreanischen Vornamen „Hyun-Gum“, der „Bargeld“ bedeuten kann. Sie aber konnte dadurch das ewige Leben empfangen, dass sie für ihre Geldliebe Buße tat und sich dafür entschied, Gott mehr zu lieben als Geld und ihr Einkommen dem Werk Gottes zur Verfügung zu stellen.
“Jesus aber sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“ (27).
|