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그럼 이만...
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드디어 알게 되었다.
포스코 선전에서 들리는 첼로의 선율...
살타첼로. 나에게 익숙했던 그 살타첼로가 그 음악의 주인이였다니. ^-^
오늘은 하루종일 그 음악만 들었다.
그리고 독일어를 공부해야겠다는 마음이 불끈 불끈 -_-;;
해석해야지 -_-;; ( 언젠가는)
----------------------- 져기요 근데 독일어 홈페이지 들어가면 글씨 깨지던데.. 어떡하면 제 글씨로 볼 수 있나요?
Reiseeindr?ke KOREA
Vom 8. Januar bis zum 18. Januar 2001 war ich zusammen mit meinem Bruder Wolfgang und einem Kamerateam zum drittenmal auf Konzertreise in Korea . Die ersten beiden Touren im Juni / Juli 1999 und im Februar / M?z 2000 ging es mit SALTACELLO zu Konzerten nach Seoul, Mokpo und Ulsan, um unsere CD` s "SECOND FLUSH" und "SALTED" zu promoten.
Die dritte Tour war die Tour zur CD "JEONG - With rocks and stones and trees" die im Dezember 2000 bei meiner koreanischen Plattenfirma "GOOD INTERNATIONAL" erschien. Dieses JEONG- Projekt ist ein Zusammenwirken von koreanischen, chinesischen und deutschen Musikerinnen und Musikern, von asiatischen Instrumenten und Melodien und wurde vom koreanischen Kultusministerium (ministery of culture and tourism) unterst?zt. Die JEONG - Tour f?rte uns wiederum nach Seoul, der Hauptstadt der Republik Korea und diesmal noch nach Pusan. Pusan ist die zweitgr?ste koreanische Stadt, ca. 3,5 Millionen Einwohner, eine Hafenstadt, ganz im S?en gelegen und eineinhalb Schiffsstunden vom japanischen Hiroshima entfernt.
Die Tour begann in Frankfurt. W?rend die ersten beiden Male nach Fernost mit der Hong - Kong Airline Cathay Pacific und der holl?dischen KLM geflogen wurde, hatten wir diesmal ein Ticket bei der Lufthansa gebucht. Gleich zu Beginn der dritten Reise wurde uns schmerzlich klar, dass wir es mit einem deutschen Flugunternehmen zu tun haben sollten. Auf unseren Reisen haben wir immer ein Cello dabei. Sollten Sie, lieber Leser, ernsthaft daran denken, mit einem Cello auf eine Flugreise zu gehen, meiden Sie Lufthansa. W?rend es bei Cathay und KLM eines L?heln und einiger CD? bedurfte und unser Cello problemlos mit ins Innere des Jumbos konnte, hatten wir offenbar in Frankfurt einen Flightmanager erwischt, der nicht mit sich Spa?n lie? Grimmig erkl?te er uns, wir m?sten entweder ein Ticket f?s Cello zu l?en oder dieses m?se eben mit den Koffern bei hohen Minusgraden im Bauch des Jumbos mit. Als wir merkten , dass wir es bei diesem Herrn mit einem wahrhaftigen Beispiel eines deutschen Prinzipienreiters zu tun hatten, baten wir um die M?lichkeit, das Cello mit zu den Rollst?len und Kinderwagen zu stellen, was uns mit der Begr?dung verwehrt wurde, das gehe nicht wegen der Gewerkschaft. Aha ! Es war wirklich nichts zu machen , unsere Laune sank und nicht einmal die Cabin Crew, die sich bei uns entschuldigte ( die h?ten das Instrument n?lich mitgenommen) konnte uns ermuntern. Nun w?de das Cello ?ers Kofferband laufen, nicht auszudenken, wenn was passieren w?de, gleich am Tag unserer Ankunft war ein Kurzauftritt geplant. Gl?klicherweise haben wir vor einem Jahr ein neues Cellocase beim englischen Casebauer Stevenson gekauft. Es brachte unser Cello heil ?er die Runden.
Bei KLM kann man ?rigens bei rechtzeitiger Buchung f? DM 1300.- nach Seoul kommen, bei der Lufthansa kostet der Trip DM 1898.- . Weder Service, noch Essen rechtfertigen diesen Preisunterschied. Unser Kamerateam, welches zwei Tage sp?er flog , hatte im ?rigen den gleichen Zinnober wegen ?ergep?k. Zwar konnten Sie die geforderte Summe von DM 2.800.- auf DM 600.- dr?ken, aber ohne diesen Aufpreis w?en sie in Frankfurt h?gen geblieben. Auf unserem R?kflug wurden wir alle gemeisam von koreanischem Bodenpersonal in Seoul eingecheckt, die dort f? die Lufthansa arbeiten. Unsere Koffer wurden ohne Probleme abgefertigt, kein Aufpreis, das Cello bekam seinen ??per" f? die Kinderwagenecke und ein unvergleichliches koreanisches L?heln geleitete uns in die L?te. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wann wird bei uns endlich das L?heln in der Grundschule als Schulfach eingef?rt ? Wir w?den vielen Menschen in dieser Welt weniger Angst einjagen. Dazu sp?er mehr.
Abflug 17.55 h. Nach knapp 10 st?diger Flugzeit (wir flogen mit dem Jetstream d.h. mit R?kenwind, der R?kflug dauerte eineinhalb Stunden l?ger) kamen wir gegen gegen 12.15 in Seoul an . Der Zeitunterschied betr?t 8 Stunden, man wird quasi in die Zukunft geschleudert.
Seoul empfing uns mit klarem blauen Himmel , mit einer Eisesk?te und roten Rosen.
Das Empfangskomitee von Good International stand mit drei Autos am Kimpo Airport bereit , der Pr?ident Mr. Lee Geun Wha (SAJANGNIM) war gl?zend gelaunt und Eve, seine internationale Managerin, hatte ihr sch?stes L?heln aufgesetzt. Wir hatten keine Chance, unser Jetlag zu pflegen. Ab ging? ins Hotel Holiday Inn, wo wir die ganze Zeit bestens untergebracht waren. Das Hotel war gl?zend ausgesucht. Strategisch gut gelegen, ersparte es uns diesmal allzu aufwendige Touren durch Seoul. Eine Stunde innerst?tische Autofahrt von einem Termin zum anderen ist dort ganz normal. Die letzten beiden Male waren wir zum Teil bis zu zweieinhalb Stunden unterwegs gewesen , um vom Sheraton Walkerhill oder vom Westin Chosun zu den Fernsehstudios zu kommen. Diesmal mussten wir nur ?er die Mapobridge.
Autofahren in Seoul ist mit Autofahren in Europa nicht zu vergleichen. Jetzt bin ich schon zum drittenmal dagewesen, aber wann man weiterfahren darf und wann man halten muss, leuchtet mir immer noch nicht ein. Manchmal h?t man bei gr? oder f?rt bei rot weiter. Links abbiegen geht ?erhaupt nicht. Wenn man nach links will, biegt man zun?hst nach rechts, f?rt ziemlich lange gerade aus und macht dann pl?zlich an ganz bestimmten und erlaubten Stellen eine 180 Grad Drehung, um in die andere Richtung zu fahren. F? einen deutschen Autofahrer v?lig ungewohnt.
Der Verkehr auf den zum Teil 12spurigen Strassen l?ft gelassen, gehupt wird selten und gefahren wird z?ig und virtuos. Aber das Ampelsystem ist ziemlich schr?. Orientierung ist dort ?sserst schwierig. Dadurch, dass wir Europ?r ein anderes Alphabet haben, das koreanische Alphabet heisst HANGUL und besteht aus 10 Vokalen und 14 Konsonanten, fehlen uns die lesbaren Orientierungshilfen. Man glaubt zwar, bestimmte Stellen zu kennen, ist sich aber nie ganz sicher.Ausserdem werden wir den ganzen Tag in der Gegend herumgekarrt , da h?t man dann irgendwann auf, innerlich mitzufahren. Man braucht die Zeit im Auto, um einigermassen zu entspannen.
Seoul ist eine der ganz grossen Metropolen der Welt mit ca. 11 Millionen Einwohnern. Auf den Strassen sieht man weder Bettler wie in London oder Kairo, man wird nie angeblafft wie in Berlin und man tritt nie in Hundescheisse wie in Paris. Hunde gibts einfach nicht in Seoul. Nicht weil die Koreaner alle aufesssen, aber Hunde haben nach koreanischer Auffassung in einer Gro?tadt nichts zu suchen. Basta. Hund auf der Speisekarte steht allerdings bei manchem Koreaner hoch im Kurs. ?zte empfehlen dies wohl auch als immunkr?testeigerndes Nahrungsmittel. Es gibt Familien, in denen wird ein Hund gehalten und bestens gef?tert, um dann im Feuer ger?tet zu werden. Ein ganz ?esonderes" Hunderezept wurde mir aus S?china erz?lt: Hund wird in ein Zimmer gesperrt, unter diesem Zimmer befindet sich eine Feuerstelle. Dem Hund wird literweise Sojaso? in den Magen gepumpt. Das Zimmer erhitzt sich langsam, der Hund bekommt Durst und s?ft sich zu Tode. Wasser und Sojaso? lassen den Hund von innen heraus garen. Am Schluss werden die gegarten F廻e abgerissen und nur diese als Delikatesse verspeist.
F? einen Europ?r unvorstellbar.Dennoch, wer jetzt laut aufschreit, schaue sich bitte unsere Legehennenbatterien an, denke an BSE und Schweinehormone oder informiere sich, wie die ber?mte franz?ische Delikatesse Foie gras, die G?seleber gewonnen wird. Von der englischen Fuchsjagd oder dem spanischen Stierkampf ganz zu schweigen. Vieles empfindet man in Asien als bei uns anders und vieles was in Europa als Leckerli auf den Tisch kommt, finden Asiaten ekelerregend.
Einen Chinesen k?nen sie mit M?sterk?e zum W?gen bringen und jagen !
Das Essen in Korea ist vielf?tig, naturbelassen, bek?mlich und sehr wohlschmeckend. Es wird immer auf dem Boden gegessen, man kommt in ein Restaurant, zieht am Eingang die Schuhe aus, tritt ins Innere, dort gibt es Fu?odenheizung und setzt sich auf ein Sitzkissen. Nach einem Essen kann man sich gem?lich ausstrecken und muss nicht wie in Western Style Restaurants einen vollen Magen unter einer Tischplatte verstecken. Wasser gibt es immer umsonst. Es ist nicht chloriert und schmeckt klasse.
Nicht zu vergleichen mit dem Wasser, welches man in Amerika aufgetischt bekommt.
?ree water" der Qualit? aus New York w?den die Koreaner nicht mal zum Blumengiessen verwenden. Nein, koreanisches Wasser schmeckt so wie die teuren franz?ischen W?serchen, man kriegt soviel wie man m?hte und bezahlt keinen einzigen Won extra. Und zwar nirgends. Auch nicht in den teuren Hotellobbys. Speisekarten gibt es nur in den gehobeneren Restaurants. Meistens fragt man, was gekocht wurde und bestellt daraufhin. In Windeseile sind die Tische gedeckt. Lauter kleine Sch?chen mit Tofu, Kimtchi, Algenbl?ter, kleinen Fischchen in ?, eine Art Spinatgem?e, Knoblauchzehen, Peperoni, Salatbl?ter und vieles mehr werden serviert, bei einer Gesellschaft um die zehn Personen stehen da gleich 10 verschiedene Nahrungsmittelals Vorspeise in 80 Sch?chen auf den Tischen. Da passt dann nichts mehr dazwischen. Dann kommt eine heisse Suppe, eine Art Fleischbr?e, je nachdem mit Nudeln oder Sojasprossen und nat?lich eine Reisschale. Der Reis ist klumpig, weil ja mit St?chen gegessen wird.Und zwar mit Metallst?chen. Nicht so grosse St?e, wie man sie in Europa beim Chinesen bekommt, sondern ganz feine Metallst?chen, die aus demselben Material sind wie unser Essbesteck. F? die Suppe gibt? einen L?fel.
F? einen Europ?r ungew?nlich sind aber nicht nur die Metallst?chen.
Essen, das auf den Tisch kommt, wird f? alle bestellt, das heisst, jeder kann sich jederzeit aus jedem Sch?chen bedienen, wie und wo er gerade Lust hat. Wenn man also ein Sch?chen mit Tofu vor sich hat, dauert es nicht lange und der Nachbar bedient sich virtuos mit seinem St?chem aus dem Sch?chen, welches man vor sich hat. Und da wird auch nicht gefragt, man bedient sich einfach. Daran muss man sich echt gew?nen. Geschmatzt und geschl?ft wird am Tisch, dass es eine wahre Pracht ist. Das klingt wie Windst?ke 7. Ich wollte am Anfang meinen Ohren nicht glauben. Da wird man in seiner Kindheit streng dazu erzogen, nicht zu schmatzen und dort geh?t es geradezu zum guten Ton, man zeigt mehr oder weniger damit, dass es einem gut schmeckt. Verp?t ist allerdings, am Tisch sich die Nase zu putzen. Hochziehen, einfach den Rotz hochziehen !! Das ist ganz normale koreanische Sitte und niemand denkt sich was dabei. Allerdings haben die Koreaner so kleine, s?se Nasen, dass es da irgendwie ?tethischer aussieht, als bei den europ?schen Lang- und Grossnasen. Was aber soll man machen, wenn einem wegen der Sch?fe st?dig Wasser aus Augen und Nase l?ft ? Da hilft dann auch Hochziehen nichts mehr. Ich habe mich halt diskret umgedreht und ganz leise in ein frisches Taschentuch geschneuzt, ohne grosse Propellerger?sche, das wird schmunzelnd akzeptiert. Als Hauptgerichte erwarten einen dann wahre Gaumenfreuden. Es schmeckt einfach phantastisch. Hund haben wir ?rigens nicht gegessen, den soll es nur in bestimmten Restaurants geben.
Daf? aber Nakchi, das ist lebend zerhackter Tintenfisch, der ganz frisch auf den Tisch kommt. Die vielen kleinen St?ke werden zappelnd und krabbelnd serviert, weil die Muskelnerven noch zucken. Wenn man so ein kleines St?k aus dem Mund h?gen l?st, wandert es einem noch die Backe hoch und saugt sich fest, wie so ein K?henhandtuchhalter. Nakchi sieht aus wie ein Insalata Frutti di mare beim Italiener, nur dass er sich halt noch bewegt. Schmeckt nicht schlecht, etwas nussig und gilt als Delikatesse. Wird auch mit St?chen gegessen und in scharfe So?n eingetunkt.
Am Meer wie in Mokpo oder Pusan kann man wahre Frischfischorgien feiern.
Aber keine Angst. Auch als europ?scher Sp?zlesgeniesser findet man in Korea viele Dinge, die einem ausserordentlich munden. Die besten und ber?mtesten koreanischen Fleischgerichte sind Kibimbap, Pulgogi oder Kalbitang. S?s - scharf eingelegtes Fleisch wird vor Ort mit der Fleischschere in kleinere St?ke geschnitten. Es wird auf einer Feuerstelle in der Mitte des Tisches gebraten, die dabei entstandene Fleischbr?e abgel?felt und mit Reis vermischt. Die Feuerstelle ist manchmal elektrisch, meistens aber in einem Gef?s mit echter Holzkohle in einem Tisch versenkt. Koreanisches Essen ist ganz anders als die K?he in China oder in Japan. Koreaner essen meistens sehr scharf, wesentlich sch?fer als die Japaner (wurde mir erz?lt), aber der Cayennepfeffer ist dann doch irgendwie gut vertr?lich. Wenig Salz und kein Brot. Brot gibt? nur beim Fr?st?ksbuffet im Hotel, B?kereien gibts ?erhaupt nicht. Man vermisst aber nichts. Alles ist so abwechslungsreich, dass man an Brot ?erhaupt nicht denkt. ?pige cremige Nachspeisen, die schwer verdaulich im Magen liegen sind unbekannt, vielleicht mal ein Schnitz Zitrusfrucht oder ein kalter Lycheesaft zum Abrunden, mehr an Nachtisch braucht man nicht.
Koreaner/innen sind fast ausnahmslos schlank und zwischen 1,50m und 1,70 m gross . Die Frauen sind ungemein attraktiv, aber sehr zur?khaltend. ?ussi Bussi" wie bei uns mittlerweile aus Frankreich und Italien adapiert, ist dort absolut un?lich. Getreu dem Motto anschauen ja, anfassen nein, muss man sich erst daran gew?nen, dass alles mit den Augen abl?ft bzw. ohne Augen abl?ft. Eine h?liche Koreanerin schaut einem beim Autogramme geben nie in die Augen. Und wenn sie lacht, h?t sie ganz schnell die Hand vor ihren Mund. Selbst wenn sie am Handy lacht. Minutenlanges ?fentliches Austauschen von Z?tlichkeiten kommt dort ?erhaupt nie vor. Das z?tliche Ber?ren der H?de unter gleichen Geschlechtern oder gar das Hand in Hand laufen ist hingegen ?lich. Es gilt als eine tiefe Freundschaftsbezeugung, hat aber nichts mit Homosexualit? zu tun.
Wohlstandsb?che ?la Europa oder Amerika gibt es in Korea einfach nicht. Auch nicht im Alter. Klar, dass dies am ausgewogenen Essen liegt. Wer wie unsere amerikanischen Fr?st?ksnachbarn im Hotel das taten, morgens mit zwei Gl?ern kalter Cola anf?gt, braucht sich ?er Folgesch?en nicht zu wundern. Nur junge Koreaner habe ich vereinzelt mit den gleichen Syndromen gesehen, wie Kinder, die sich auch bei uns von Fast Food, Fertiggerichten und Cola ern?ren: Dickleibigkeit. Hoffentlich wird der Hamburger nicht ?er den Kimtchi siegen.
Kimtchi ist das koreanische Nationalgericht. Eine eingelegte, scharf gew?zte Kohlart, die alle Vitamine enth?t. Es gibt Kimtchi zu jedem Essen und zu jeder Uhrzeit. Auch zum Fr?st?k! Er ist so etwas wie f? die Bayern die Wei?urst und das Wei?ier zusammen und das in Potenz. Kimtchi soll auch f? die sch?e Haut der Koreaner/innen verantwortlich sein. F? eine koreanische Hausfrau ist es ein absolutes Muss, gutes Kimtchi auf den Tisch zu zaubern. Sonst ist man keine gute Partie und quasi nicht verheiratbar.
Die Trinksitten sind ebenfalls verschieden. Nach koreanischer Sitte schenkt man immer seinem Gegen?er oder Nachbarn ein. Dieser erwartet dann, das man ihm zur?k einschenkt. Die rechte Hand schenkt ein, die linke h?t zur Unterst?zung das rechte Handgelenk. Man schenkt beinahe beidh?dig ein. Wann immer man eingeschenkt bekommt, muss man sofort zur?k einschenken. Der Trinkspruch heisst ?OMBEE". Heisst es allerdings ?NE SHUT" muss ausgetrunken werden, egal wieviel im Glas ist. Vorsicht ! Als Europ?r hat man beim Alkohol einen kleinen Punktevorsprung. Asiaten fehlt ein Enzym, um den Alkohol so gut zu vertragen wie wir. Volltrunkene sieht man auf Seouls Strassen des ?teren. Neben Bier trinkt man Soju, das ist koreanischer Reisschnaps, ca. 27 % , auf den ich aber diesmal verzichtet habe. Aus Erfahrung wird man klug. Schliesslich waren wir ja zum Arbeiten da.
Konzertreisen nach Korea sind anstrengender, als man das wahrhaben m?hte. Man merkt es aber erst , wenn man wieder zuhause ist. Solange man in Seoul ist, l?st einem der knappe Zeitplan kaum Zeit zum Luftholen. Man ist dann auch von der Atmosph?e so aufgeputscht, dass man selbst wenn Zeit ist, ?erhaupt nicht zur Ruhe kommt. Und wenn man m?e sein sollte, erinnert sich der K?per gegen Mitternacht pl?zlich daran , dass es eigentlich jetzt Zeit f? das Nachmittagshoch w?e (8 Stunden Zeitdifferenz). Man muss dann vern?ftig sein und versuchen zu schlafen, sonst sind die Morgen grauenvoll.
Jetlag ist eine Grenzerfahrung, die man einmal gemacht haben muss. Das Bewusstsein, das wir Menschen st?dig in anderen Zeitzonen auf dieser Erde leben, gleichzeitig schlafen oder wach sind und zwar immer zu unterschiedlichen Zeiten, l?st den gewohnten Alltag in einem anderen Licht erscheinen. Ich stand also in Seoul zu einer Zeit auf, als man in Deutschland gerade ins Bett ging. Und wenn man abends konzertiert, geht man in Stuttgart auf den Wochenmarkt. Irgendwie komisch.
Unser Hauptkonzert der JEONG - Tour war am Samstag, den 13. Januar im Seoul Art Center. Es ist zwar ?ur" der zweitgr?ste Konzertsaal in Seoul, aber der sch?ere.
Mit einem Fassungsverm?en von 2500 Pl?zen und einer wunderbaren Akkustik ausgestattet, ist er einer der eindrucksvollsten Konzerts?e ?erhaupt. Noch gr?ser ist in Seoul nur noch das Sejong Cultural Center, wo wir mit SALTACELLO im Februar 2000 spielten. Dort gehen ?er 4000 Leute rein. Dieser Saal ist definitiv zu gross f? Kammermusik oder Jazzgruppen. Man kommt sich winzig vor. Ich glaube, die B?ne ist dort so gross wie sechs Tennispl?ze.
Unsere t?liche Arbeit in Korea sah neben den eigentlichen Konzertauftritten immer wie folgt aus: Interviews mit Tageszeitschriften und Musikmagazinen. Live - Interviews im Fernsehen und Radio. Alles dient dazu, die Werbetrommel f? den Verkauf der CD und der Konzerttickets zu r?ren.Unser koreanisches Management hatte alles perfekt eingef?elt. Alle Sender wollten m?lichst die ?eutschen" auf Sendung haben. Da werden dann Fragen gestellt, an die man im Leben nie denken w?de. H?te mich nicht gewundert, wenn die mich noch gefragt h?ten, warum ich Peter Schindler heisse. Aber offensichtlich ist alles interessant und ein k?stlerischer Prozess, der f? mich ein ganz normaler Vorgang ist, wird eben von einem Aussenstehenden ganz anders gesehen und mit grossem Interesse nachvollzogen.
Sieben Fernsehstationen waren auf unserer Pressekonferenz am 9. Januar um 11.00 h im grossen Saal des Holiday Inn Hotels. KBS 1 , KBS 3, MBC , SBS, BBS und noch zwei Internet - Sender. Am Abend flimmerten wir dann zur besten Sendezeit ?er KBS 1 als Topkulturthema des Tages am Ende der koreanischen Tagesschau vor dem Wetter. Diese Sendung wird von 20 Millionen Koreanern gesehen. Alle Konzerte wurden aufgezeichnet und werden im Fernsehen zu sehen sein, desweiteren hatten wir noch bei KBS (Korean Broadcasting System) zwei Fernsehaufzeichnungen mit Haekum (koreanische Geige) , Cello und Piano, die als spezielle Sendebeitr?e laufen werden.
Alle Interviews liefen auf englisch ab. Es wurde uns eine Dolmetscherin Koreanisch / Englisch an die Seite gestellt. Englisch wird von wenigen leidlich verstanden, allerdings trifft man dann manchmal auf Koreaner/innen , die in Amerika oder England studiert haben, die dann wieder so gut sprechen, dass man sich w?scht, sein Schulenglisch w?e noch ein wenig pr?enter. Mit ein paar Brocken Koreanisch, die ich mir aneignen konnte, versetzt man die Koreaner in helle Begeisterung, ein wertvoller Schatz, um die Sympatiequote in ungeahnte H?en zu steigern.
Die Zusammenarbeit mit der koreanischen Plattenfirma GOOD INTERNATIONAL l?ft seit Mai 1998. Auf der MIDEM, der gr?sten Musikmesse der Welt, hatten sie im Januar 1998 meine erste CD SALTACELLO ?n the way" kennengelernt, diese in Korea erfolgreich in Lizenz auf den Markt gebracht. Seither habe ich mit dieser Firma in drei Jahren insgesamt 7 CD? produziert, beide Seiten haben in einem atemberaubenden Tempo gearbeitet.
Die j?gste CD "JEONG" ist ein echtes gemeinsam erarbeitetes Projekt. JEONG heisst ?ersetzt ungef?r ?iefe, bedingungslose Freundschaft". Es ist im koreanischen ein wichtiges und bedeutungsvolles Wort. Ich kann einem Menschen nicht mehr als mein JEONG geben, es ist die h?hste Stufe der Freundschaft. LEE GEUN WHA, (der Familienname kommt in Korea immer zuerst) der Pr?ident von Good International griff dieses Thema auf, um mit mir zusammen ein Projekt zu formen, das unsere Zusammenarbeit dokumentieren sollte und dar?erhinaus f? die interkulturelle Arbeit zwischen Deutschland und Korea stehen soll. S?tliche Fragen der Interviewer liefen auch darauf hinaus, warum sich ein deutscher Musiker mit koreanischen Melodien und Rhythmen auseinandersetzt. Es ist f? ein solch in die Zange genommenes Land wie Korea mit seinen daraus sich v?lig unn?igerweise ergebenden Minderwertigkeitskomplexen etwas besonderes, wenn europ?sche Musiker sich ihrer Kultur und das heisst in meinem Fall ihrer traditionellen Musik annehmen. Es scheint paradox, aber viele Koreaner kennen z. B. das traditionelle koreanische Instrument , die Haekum (ein Zweisaiteninstrument ) nicht mehr, weil sie fast ausschliesslich Imitationen westlicher Popsongs h?en.
Dass Korea bis heute zweigeteilt ist, liegt nicht nur am fehlenden Vers?nungswillen der beiden Staaten Nord- und S?korea. Sicherlich w?de eine Vereinigung den ?eichen" S?en ungleich mehr kosten als es die Vereinigung der beiden deutschen Staaten kostete und noch kostet. Die DDR war zwar marode, aber an Hunger sind die Menschen dort nicht gestorben. Im Vergleich dazu war die deutsche Teilung geradezu ?uman". Es ist einfach nicht der politische Wille vorhanden, Korea zu vereinen. China will seinen Einfluss im Norden halten, Japan hat wirtschaftlich langfristig Angst vor einem zuk?ftig vereinten Korea und Amerika w?de seinen asiatischen Einfluss verlieren und h?te ein Argument weniger, seine teuren Waffenprogramme zu rechtfertigen. Die amerikanische R?tungsindustrie braucht ?churkenstaaten" wie Nordkorea. Seit 1945 zwischen den Russen und den Amerikanern, haben im Koreakrieg im Juni 1950 mehrere Millionen Koreaner durch gegenseitiges Beschiessen ihr Leben gelassen. Seither ist das Land am 38. Breitengrad geteilt und hunderttausende Familien sind auseinander gerissen worden und haben keinen Kontakt mehr gehabt, geschweige denn sich gesehen. Ein tragischer Wahnsinn. Die Trennung der beiden Staaten hat eine andere Dimension wie die deutsch - deutsche Teilung. Dennoch glaube ich, dass auch hier die Vereinigung kommen wird.
Die Koreaner sind ein leidensf?iges Volk und k?nen warten.Neben "JEONG" gibt es ein weiteres tief verwurzeltes Wort: "HAN". Es heisst"tiefe Trauer, Schmerz". Nur diese tief verwurzelte Leidensf?igkeit l?st die Koreaner diesen Trennungsschmerz aushalten, da werden sich noch viele politisch t?schen.
Wenn dann der Abend in der Hotellobby fortgeschritten ist, kann man auch schon mal ?er so heikle Themen wie die nachbarschaftlischen Beziehungen zu Japan sprechen.
Nicht ganz unproblematisch, Japaner werden respektiert, aber nicht geliebt. Das Verh?tnis zwischen Frankreich und Deutschland ist sicherlich entspannter. Bei unserer Tour mit SALTACELLO im Februar /M?z 2000 war am 1. M?z folgendes Spektakel zu sehen: Alle Hotels waren komplett mit Japanern ausgebucht. Sie kommen n?lich dann nach Korea um den Tag zu feiern oder zu gedenken, an dem sie 1929 Korea in die Freiheit entliessen. Die Strassen sind voll mit koreanischen F?nchen, aber die Japaner kommen zum feiern. Bizarr.
Desweiteren wurde mir bei dieser nchtlichen Gelegenheit von meinen koreanischen Freunden gestanden, dass sie vor den Deutschen Angst h?ten. Und dann fragten sie mich allen Ernstes, ob ich ein normaler Deutscher w?e. Nat?lich, sage ich, ganz normal. Das k?ne doch nicht sein, ich w?de immer soviel lachen und ?erhaupt meine Augen. Ich starre sie an, begreife aber dann schliesslich, dass ihre Fragen und ihre ?gste Ernst gemeint sind. Es d?mert mir: Rechtsradikale Schl?er haben ganze Arbeit geleistet. Unermesslich ist der Schaden, den ein paar Ver?kte und Unverbesserliche im Ausland anrichten. Selbstverst?dlich ist es ein Thema f? die Presse in ganz Asien, wenn in unserem Land asiatische Mitb?ger zu Tode gehetzt werden. Ein einziger Verletzter oder gar Toter ist einer zuviel. Das Problem ist nicht ernst genug zu nehmen. Schon hat der Wunsch in Korea in Deutschland zu studieren, rapide abgenommen. Diese Studenten kommen aus der koreanischen Oberschicht und werden die F?rungskr?te der n?hsten koreanischen Generationen sein. Sie bestimmen mit, wo und mit wem Gesch?te gemacht werden. Und dann k?nen wir in Deutschland auf Anrufe und Auftr?e aus Korea warten bis zum St. Nimmerleinstag. Sicherlich kann ich einer Hotelbar in Seoul abwiegeln und erz?len, dass diese Idioten nur ein paar Promille in unserer Gesellschaft ausmachen. Doch ein Promill an Zyankali reicht aus, um einen ganzen Brunnen zu vergiften. Das ist den Neonazis wahrlich gelungen, der Brunnen ist vergiftet und es lange dauern, bis wir endlich weltweit Vertrauen haben. Es ist Fakt, Deutsche werden gesch?zt, aber es wird Ihnen unterstellt, dass sie kein JEONG geben k?nen. Und dass man immer vorsichtig sein muss bei Ihnen. Das war ein trauriger Moment f? mich. Als Musiker hoffe ich auf die Chance, daran mitzuwirken, dass unser Bild im Ausland in einem anderen Licht gesehen wird. Diese Aufgabe habe ich nun klarer vor Augen denn je.
Nachdem wir unsere straffe Promotionstour die Tage bis zum 13. Januar durchgezogen hatten, verschiedene Proben mit koreanischen K?stlern hatten, zogen wir das Konzert im Seoul Art Center vor 1800 Zuh?ern mit Bravour durch. Auf der B?ne ist wirklich der einzige Platz, wo man sicher sein kann, dass man keine Fragen beantworten muss. Wir genossen diesen Zustand und das Konzert in vollen Z?en. Ausgestattet mit Anz?en aus der neuen Kollektion von "anonyme" by Erika Schindler machten wir auch ?sserlich eine gute Figur. Zum ersten Mal trug ich in meinem Leben auf der B?ne eine Krawatte. Sie hatte ein Taube aufgedruckt und symbolisierte "JEONG". Das koreanische Publikum ist grossartig. Beachtlich war, das abolut kein Handy w?rend des Konzertes klingelte. Ein weiteres Hauptkonzert fand am 16. Januar in der Young San Art Hall vor 600 Zuh?ern statt, eine neu erbaute Konzerthalle. Sie liegt auf der anderen Seite des Han Gang, das ist der grosse Fluss, der Seoul in zwei grosse Abschnitte teilt. Ein fantastischer Saal. Jetzt bin ich da schon f?fmal aufgetreten und f?le mich dort wie zuhause. Zur Auswahl hat man dort zwei B?endorfer Fl?el vom Feinsten, im Seoul Art Center steht ein Weltklasseinstrument von Steinway.
Das Wetter w?rend der Tour war trocken, sonnig und sehr kalt. Nachts bis zu minus 19 Grad, tags?er um minus 10. Der zweieinhalb Kilometer breite River Han war zugefroren, zum erstenmal seit ?er zwanzig Jahren. Es f?ren 17 riesige Br?ken in Seoul ?er diesen Fluss, der 500 km lang ist und in Seoul ca. 15m tief ist. Er wird nicht f? kommerzielle Schifffahrt genutzt. Wegen der K?te waren wir ja gewarnt und hatten Wintersachen dabei. Korea hat genau wie Deutschland vier Jahreszeiten mit eiskalten Wintern und schw?en Sommern. Im Hintergrund von Seoul sieht man die Berge, alles rundherum ist h?elig und der Namsan Tower, der auf dem Stadtberg steht, erinnert ungemein an den Stuttgarter Fernsehturm. Man glaubt es nicht, aber von der Lage her ist Seoul mit Stuttgart zu vergleichen, nur ist alles ungleich gr?ser. Seoul spricht man im ?rigen nicht Se - oul sondern Soul aus. Wie englisch Seele. Alte Pal?te stehen neben modernen Hochh?sern und die drei Tore DONGDAEMUN (Osttor), NAMDAEMUN (Westtor) und SODAEMUN (S?tor) zeigen die alten Stadtgrenzen. Ein Nordtor gibt es nicht, da kommen n?lich die Berge.
Auf unseren innerkoreanischen Fl?en nach Mokpo, Ulsan und Pusan haben wir eine tolle Sicht von oben erleben k?nen. Die Landschaft im Inneren Koreas ist bergig, zerkl?tet und rauh, ein wenig wie Korsika. Im S?en liegt Cheju Island, das asiatische Hawaii, soll wundersch? sein. Fliegen innnerhalb Koreas ist ?rigens megacool und nicht sehr teuer. Von Seoul aus gehen alle halbe Stunde Flieger in die erw?nten St?te. So wie man hier in die S - Bahn nach B?lingen steigt, l?t man kurz vor Abflug ein Ticket, besteigt die wundersch?en t?kisfarbenen Flieger von Korean Airline und ist 10 Minuten sp?er in der Luft.
Am 17. Januar 2001 ging es dann in die Hafenstadt Pusan zum letzten grossen Konzert. Ein phantastischer Blick vom Hotel aus auf den Pazifik und ein feudales 5 Sterne-Hotelzimmer vers?nten uns mit der Tatsache, dass der grosse Konzertsaal am Abend temperaturm?sig nur ?erschlagen war und es eigentlich zu kalt war, um zu konzertieren. Die Probe mit der S?gerin aus Pusan fand im Cafe Mozart statt. Statt der erhofften Schokotorte gab? dort aber auch nur Kimtchi. Die Schokotorte haben uns dann unsere phantastischen Begleiterinnen vom Promoterteam irgendwoher besorgt, es war einfach zu kalt f? Kimtchi, wir brauchten Zucker. Im Cafe Mozart hatte jeder Tisch einen anderen Namen von einem europ?schen Komponisten. Es gab u.a. den Tisch H?del, das Faure Zimmer und den Tisch Kleisler, was wohl Kreisler heissen sollte.. Koreaner haben grosse Schwierigkeiten mit dem R , da wir aus Kreisler eben mal kurz Kleisler. Wenn man gefragt wird, ob man einen Koppi will, dann nicht denken, jetzt werden die Noten kopiert. Es gibt kein ?" im koreanischen , das mutiert dann zu ?" . Ein Koppi ist daher ein coffee.
Der Supergau sind f? Koreaner solche Worte wie ?RAU" oder ?RIEND. Das klingt dann eben wie ?LAU", oder ?LEND" und kann ganz sch? verwirren. Als Europ?r hat man im Gegenzug absolute Schwierigkeiten sich die koreanischen Namen zu merken. Man verzweifelt schier. Die meisten Koreaner geben sich gl?klicherweise amerikanische oder europ?sche Namen, vor allem wenn sie christlichen Glaubens sind. Aber koreanische Namen sind die schwierigsten der Welt.
Apropos Namen: Ein f? einen Europ?r unvorstellbares Gewirr und Geflecht sind die Gesetze, wie die Koreaner sich untereinander anzusprechen haben. Allein schon dazu braucht man ein ganzes Semester. J?gere Geschwister reden die ?teren immer anders an wie umgekehrt. M?chen werden wiederum anders angesprochen wie Jungen. H?ergestellte werden mit Titel angesprochen, w?rend Niedrigergestellte mit dem Namen angesprochen werden k?nen. So gibt es von unten nach oben und umgekehrt dutzende von Ansprechsformen, ohne dass je der Vorname ausgesprochen wird. Mein Freund Michael Duffy, der als Kapuzinerm?ch seit drei Jahren in Seoul lebt, und den ich vor zwanzig Jahren zuletzt in Dublin getroffen hatte, hat mir das als Europ?r wie folgt einverst?dlich erkl?t: auch wenn ich den Vornamen meiner Mutter und meines Vaters kenne, werde ich sie nicht beim Vornamen sondern Mama oder Papa nennen. Wir kennen so etwas bei den Eltern oder vielleicht bei der Tante. In der koreanischen Gesellschaft gibt es aber f? jeden Verwandtschaftsgrad eine genaue Bezeichnung, die den Vornamen ?erfl?sig macht. Und so sieht es eben auch im Gesch?tsleben oder im Alltag aus. Die Verbeugungen untereinander ?dern sich auch immer mit dem Rang. Rangh?ere machen eine weniger tiefe Verbeugung als Rangniedere.
Einen Tipp gab mir Michael im ?rigen noch, den man wahrlich beherzigen sollte: ?ange nicht an zu glauben, du h?test sie verstanden. Einen gr?seren Fehler kann man nicht machen, oft geht eine Situation anders aus , als man es je vermuten konnte."
Ein paarmal schon gab es auch f? uns Situtionen, wo wir ins offene Messer gelaufen sind und eine Situation v?lig falsch eingesch?zt haben. Europ?sch eben. Wenn die interkontinentale Zusammenarbeit von grossen Konzernen von langfristigem Erfolg gekr?t sein soll, werden hunderte von interkulturellen Trainern gebraucht werden, um einander wenigstens im Ansatz zu verstehen. In einen Jumbo zu steigen, anzukommen und loszulegen kann ganz sch? ins Auge gehen.
Sicher hat man als Europ?r eine gewisse Nachsicht zu erwarten und eine achtlos eingesteckte Visitenkarte, die vom Gegen?er mit beiden H?den ?erreicht wird, wird nicht gleich als Vergehen bewertet. Aber es gilt weltweit der Spruch: When you are in Rome do like the Romans. Zumindest das Bem?en um das Verstehen koreanischer Sitten wird mit Anerkennung wahrgenommen. Allerdings muss man sich nicht k?stlich zur?khalten. Unverkrampft und mit gesundem Menschenverstand ist eine Zusammenarbeit mit Koreanern eine wunderbare Sache.
Die jetzige dritte Reise hat vieles noch einmal in einem anderen Licht gezeigt.
Die Perspektiven sind klar aufgezeigt. Ein Management mit soviel manpower ist in Europa schwer zu finden. Da ist man hier schon viel zu abgezockt. Die Identifikation mit der Arbeit h?t bei uns oft nach 17.00 Uhr auf. Und nach dem Motto: ?ennen wir schon, haben wir schon, wollen wir nicht" ist der Boden f? Neues einfach verdorben. Aufbauarbeit wird in den seltensten F?len geleistet und nur wo die grosse und schnelle Kohle winkt, wird investiert. Noch ist das in Korea anders und ich hoffe sehr, dass es noch lange so bleibt. Korea mit seinem Reichtum an Melodien und Rhythmen ist ein Juwel . Ich bin sehr dankbar , diesem Juwel begegnet zu sein. Aus einer Gesch?tsbeziehung ist l?gst eine Freundschaft geworden.
Eine 21st?dige R?kreise wartete auf uns. Am Morgen des 18. Januars ging ich noch am Meerbusen von Pusan spazieren, Abfahrt 10.00 h Hotel , mit dem Taxi zum Flugplatz, mit dem Flieger nach Seoul, umsteigen auf den internationalen Airport, 11 Stunden mit der Boeing 747 (ein Wahnsinn, wenn sie abhebt) nach Frankfurt, zwei Stunden Aufenthalt ( Mein Gott , was sind die Europ?r gross) Landung in Stuttgart 21. 15 h. am Abend des selben Tages. Das Bauger?t gegen?er meinem Arbeitszimmer an der Marienkirche stand noch immer und freudig sprang mich das Kehrwochenschild im Treppenhaus an und erinnerte mich an meine Wochenendpflicht. In Stuttgart hatte sich nichts ver?dert.